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9K116 BASTION

 

Die Lenkwaffenanlage 9K116 BASTION des T-55AM und SHEKSNA des T-62

Im Jahre 1981 wurde für die glattrohrige 100 mm Panzerabwehrkanone MT-12 eine neuentwickelte Lenkwaffenanlage mit der Typenbezeichnung 9K116 KASTET für die Serienproduktion bestätigt. Sie sollte die Einsatzentfernung der MT-12 erheblich steigern. Die Truppenerprobungen waren offensichtlich so erfolgreich, dass die Panzertruppe diese Lenkwaffenanlage auch für die Modernisierung der Kampfpanzer T-55 und T-62 anpassen ließ. Bereits im Jahre 1983 wurden die Erprobungen abgeschlossen und die Serienproduktion aufgenommen. Die Lenkwaffenanlage 9K116 wurde später auch für die 100 mm Kanone 2A70 des Schützenpanzers BMP-3 übernommen. Die Typenbezeichungen der Lenkwaffenanlage für die verschiedenen Gefechtsfahrzeuge unterscheidet sich durch eine angehängte Ziffer zum Typenindex und einen Namen. Für die T-55 war das die Bezeichnung 9K116-1 BASTION, für die T-62 die Bezeichnung 9K116-2 SHEKSNA und für den BMP-3 die Bezeichnung 9K116-3 BASNYA. Bisher wurden drei Lenkraketen entwickelt, die 9M117, die 9M117M KAN und die bisher letzte bekannte 9M117M1 ARKAN. Die Lenkwaffenanlage wird in den sowjetisch/russischen T-55AM und T-62 zusammen mit der Feuerleitanlage VOLNA eingesetzt, sowie in Verbindung mit dem Einbau der Feuerleitanlage KLADIVO tschechischer Produktion bzw. der Feuerleitanlage MERIDA polnischer Produktion. Jedoch wurden aus Kostengründen nicht alle mit einer automatischen Feuerleitanlage ausgerüsteten Kampfpanzer T-55 und T-62 zusätzlich auch mit der Lenkwaffenanlage 9K116 ausgestattet.

Bestandteile der Lenkwaffenanlage 9K116

Die Lenkwaffenanlage 9K116 besteht aus dem Zielfernrohr-Richtgerät 1K13 BOM, dem Steuerblock, dem Elektronikblock und dem Spannungswandler 9S831. Das Zielfernrohr-Richtgerät 1K13, im Bild 1, wird im Turm links vom Hauptzielfernrohr an Stelle des Nachtzielfernrohres TPN-1 eingebaut. Die verschiedene Modifikationen des 1K13 werden durch einen Zusatzindex kenntlich gemacht. So gehört das 1K13 BOM zur Lenkwaffenanlage 9K116-1 des T-55 und das 1K13-49 BOM zur Lenkwaffenanlage 9K120 SVIR des T-72B.
Der grundsätzliche Aufbau des 1K13 BOM besteht aus einem elektronisch-optischen Infrarotbildwandler für den passiven und einem Infrarotbildwandler für den aktiven Betrieb bei Nacht sowie aus einem Tagsichtkanal mit dem integrierten Leitstrahlkanal. Je nach Produktionsjahr und Modernisierungsstufe könne Bildwandler der Generation I, II, II+ oder der Generation III verwendet werden. Die Sichtweiten im passiven Nachtsichtbetrieb schwanken entsprechend im Bereich von 800 m bis zu 1200 m. Über eine mechanische Wechseleinrichtung kann wahlweise der gewünschte optische Kanal eingestellt werden. Das Zielfernrohr-Richtgerät 1K13-2 BUG wird im Schützenpanzer BMP-3 der ersten Bauserie als Hauptzielfernrohr eingesetzt. Der Hauptunterschied zum 1K13 BOM besteht darin, dass die Blickfeldstabilisierung in der vertikalen und der horizontalen Ebene wirkt und nur ein passiver Infrarot-Bildwandler eingebaut ist. Die gesamte Lenkwaffenanlage 9K116-3 BASNYA des BMP-3 ist um den Elektronikblock für die Steuerung der unabhängigen Blickfeldstabilisierung in zwei Ebenen und der Waffennachführung erweitert worden. Eine weitere Modifikation ist das 1K13-D, dargestellt im Bild 3. Es kann als Hauptzielfernrohr in älteren T-55 oder T-62 eingebaut werden und verfügt über eine unabhängige Visierlinienstabilisierung in zwei Ebenen und einen passiven Infrarotkanal für die Nachtsicht, allerdings ist an Stelle des Laserleitstrahlkanals ein Laserentfernungsmesser eingebaut. Das 1K13-D ist Bestandteil einer automatischen Feuerleitanlage mit ballistischem Rechner und den entsprechenden Gebern für die ballistischen und meteorologischen Bedingungen des Schießens.

PELENG_1K13-49_001.jpg
Bild 1, 1K13 BOM

1K13-2_BUG_1.jpg
Bild 2, 1K13-2 BUG

1K13-22D.jpeg
Bild 3, 1K13-D

Das 1K13 BOM der Lenkwaffenanlage 9K116 umfasst die vollständige Baugruppe zur Formierung des Laserleitstrahles, der über ausschließlich den Tagkanal abgestrahlt wird. Das Verschießen von Lenkraketen 9M117 ist deshalb bei Nacht nicht möglich. Um eine bestmögliche Richtcharakteristik zu gewährleisten, verfügt der Ausblickspiegel des 1K13 BOM über eine unabhängige Stabilisierung der Visierlinie in der vertikalen Ebene, die aber nur zum Verschuss von Lenkraketen eingeschaltet wird. Die zur Nutzung der Lenkwaffenanlage notwendigen Bedienelemente befinden sich an der Frontplatte des 1K13. Um den Einsatz des 1K13 auch am Tage ohne zusätzliche Vorbereitungen zu ermöglichen, wurde die gepanzerte Abdeckung des Spiegelkopfes auf dem Turmdach mit einer von innen bedienbaren Schutzklappe versehen. Diese Abdeckung ist in den Bildern 4 und 5 zu sehen. Die Grundjustierung des 1K13 nach dem Einsetzen in die runde Aufnahmeöffnung im Turmdach erfolgt über seitlichen Einstellschrauben, die im Bild 5 links neben dem Ausblickkopf gut erkennbar sind. Bild 6 zeigte die Anordnung des 1K13-2 BUG und weiterer optische Baugruppen am BMP-3.

T-55AM2B-1.jpg
Bild 4, T-55AM2B

T-55AM2B-2.jpg
Bild 5, T-55AM2B

9K116-3.jpg
Bild 6, BMP-3

Die Funktionsweise

Das 1K13 kann in drei verschiedenen Betriebsarten eingesetzt werden. Als Nachtzielfernrohr eingesetzt, erfüllt es die Aufgaben des bisherigen Nachtzielfernrohres TPN-1 bzw. TPN-3. Dazu befinden sich im Gehäuse des 1K13 zwei elektronenoptische Bildwandler, die wahlweise zugeschaltet werden können und eine aktive oder passive Beobachtung gestatten. Für die aktiven Betriebsart verfügen die Kampfpanzer zusätzlich über einen Infrarot-Scheinwerfer L-4 an der Walzenblende der Kanone. Hauptbetriebsart im Einsatz als Nachtzielfernrohr ist der passive Modus, nur bei ungenügender Beleuchtung soll auf den aktiven Modus übergegangen werden. Bei störender Lichteinstrahlung im oberen Sichtfeld kann eine Vorhangblende eingeschwenkt werden. Bei starker, heller Lichteinstrahlung soll auf den Taglichtmodus gewechselt oder das Hauptzielfernrohr TSh-2B32 verwendet werden.
Die dritte Betriebsart ist der Einsatz als Tag-Zielfernrohr. In diesem Modus wird das 1K13 als Richtgerät für den Verschuss der Lenkraketen eingesetzt. Als Hilfzielfernrohr für den Tagbetrieb zum Verschuss konventioneller Munition ist das 1K13 BOM nur bedingt verwendbar, weil der Tagkanal über keinerlei Entfernungsmarken verfügt und auch keine andere Einstellmöglichkeit für Schussentfernungen vorhanden ist. Der Wechsel vom passiven in den aktiven Modus erfolgt durch Verdrehen der Schwenkeinheit von Stellung "P" zu Stellung "A". Mittig befindet sich die Stellung für den Betrieb bei Tageslicht. Nur in dieser Stellung ist auch der Einsatz der Lenkrakete
9M117 möglich. Um die Steuerelektronik für den Lenkwaffenverschuss einzuschalten, muß der Schalter LENKWAFFE "U" eingeschaltet und die Kopfspiegelstabilisierung eingerastet werden. Die einzelnen Bedienelemente des 1K13 BOM sind in den Bildern 7 und 8 bezeichnet.

1K13-22_02.jpg
Bild 7, 1K13, Bedienelemente

1K13-22_01.jpg
Bild 8, 1K13 BOM, Bedienelemente

Bild 9 stellt den Tagsichtkanal des 1K13 BOM dar. In der oberen Hälfte des Sichtfeldes befindet sich ein Justierkreuz für die Justierung des 1K13 BOM mit der Hauptwaffe. In der rechten Hälfte des Sichtfeldes befindet sich die Hauptrichtmarke. Aus offenbar konstruktiven Gründen wird der Leitstrahl nach rechts versetzt in den optischen Kanal der Tagsicht eingespiegelt, so dass sich die Hauptrichtmarke des 1K13 BOM in der rechten Hälfte des Sichtfeldes befindet. Um Notfalls das 1K13 BOM als Hilfszielfernrohr bei eingeschaltetem Tagsichtkanal zu nutzen, muss der Richtschütze für das Schießen mit der Hauptbewaffnung und dem Koaxial-Maschinengewehr die möglichen unterschiedlichen Haltepunkte und Vorhaltemarken entsprechend des Aufbaus des Strichbildes verwenden. Die passenden Entfernungs- und Vorhaltewerte für die Hauptwaffe müssen in diesem Fall allerdings bekannt sein.
Eine Einrichtung am 1K13 erlaubt der Panzerbesatzung unter Feldbedingungen die Möglichkeit zum unkomplizierten Justieren des Lenkfeldes auf die Visierlinie. In der Betriebsart Justierung des Lenkfeldes, im Bild 10, wird in das Sichtfeld des 1K13 ein rechteckiges Justierfeld eingeblendet. Dieses Justierfeld entspricht der Größe des Laserleitstrahles. An Hand der beiden zusätzlichen Justierhilfsstriche kann mit einem Justierschlüssel das Lenkfeld so auf die Hauptrichtmarke ausgerichtet werden, dass sich das Zentrum des Lenkfeldes mit der Visierlinie deckt.

1K113_05.jpg
Bild 9, 1K13 BOM, Tagkanal

1K113_06.jpg
Bild 10, 1K13 BOM, Lenkfeldjustierung

1k13-4.jpg
Bild 11, 1K13 BOM, Nachtkanal

Für den Nachtsichtbetrieb verfügen der passive und der aktive Infrarot-Kanal über eine Einrichtung zum Wechseln der Entfernungsskalen. Es ist je ein Strichbild für die APFSDS-Munition, für die Hohlladungsgranate und für die Splitter-Sprenggranate vorhanden. Jedes der drei einschwenkbaren Strichbilder zeigt links der Hauptrichtmarke die Entfernungsskala für die eingestellte Munitionsart und rechts zusätzlich die Entfernungsskala für das Koaxial-Maschinengewehr. Im Bild 11 ist die Splitter-Sprenggranate eingestellt, erkennbar am Buchstaben "O" über der rechten Entfernungseinstellmarke. Zum Einstellen der Schussentfernung muss die entsprechende bewegliche Entfernungsskala an der feststehenden Entfernungseinstellmarke ausgerichtet werden. Die Hauptrichtmarke bewegt sich dabei nach oben bzw. nach unten. Notwendige Vorhalte für das Schießen aus der Bewegung und auf bewegliche Ziele sowie bei Seitenwind werden durch Auswahl einer der Nebenrichtmarken realisiert.
Zum Schutz der Infrarot-Bildwandler vor Überblendungen und dem Mündungsfeuer der Kanone ist im Ausblickkopf eine Fotodiode eingebaut, deren Signal eine elektromechanische Schutzblende solange schließt bis die Überblendung den kritischen Wert unterschritten hat.

Arbeitsprinzip

Bild 12 zeigt eine schematische Darstellung des Aufbaus des 1K13. Der Laserstrahl passiert eine optisch-elektromechanische Modulationseinrichtung, die den Laserstrahl moduliert und kodiert, so dass er ein von der Lenkrakete lesbares Koordinatensystem im Raum darstellen kann. Dieses Koordinatensystem enthält alle Informationen zur Positionsbestimmung durch die Lenkrakete in Form eines polaren x- und y-Koordinatengitters mit einem Nullpunkt deckungsgleich mit der Visierlinie. Die nachfolgend angeordnetet Fokussier- bzw. Zoom-Einrichtung wird durch eine elektromechanisch verstellbare Gruppe optischer Linsen gebildet, die den Leitstrahl bis zur technisch bedingten Mindestgröße des Lenkfeldes aufweitet und diese Größe über die gesamte Flugweite der Lenkrakete konstant hält. Die Steuerelektronik gewährleistet, dass die Größe des Lenkkanals zu jedem Zeitpunkt des Fluges die geforderte optimale Größe aufweist. Durch einen optischen Übergang im Gehäuse des 1K13 wird der Laserleitstrahl in den Strahlengang der Ausblickbaugruppe eingespiegelt und bei stabilisierter Visierline in Richtung Ziel ausgestrahlt. Eine Möglichkeit zu Anhebung des Leitstrahles über die Visierlinie ist beim 1K13 BOM nicht vorhanden, so dass sich die Flugbahn der Lenkrakete mit der Visierlinie deckt. Der Laserleitstrahl wird von der Lenkrakete 9M117 aufgefasst, von der Steuerelektronik in der Rakete in elektrische Signale umgeformt, ausgewertet. Daraus werden die entsprechenden Lenksignale errechnet, mit deren Hilfe die Lenkrakete bei Abweichungen von der Visierlinie wieder auf den Koordinatenmittelpunkt des Leitstrahles zurückgeführt wird.

9K116.jpg
Bild 11

9M117_alle.jpeg
Bild 12, Varianten der 9M117

Eine detaillierte technische Beschreibung üblicher Lenkverfahren mit Hilfe eines modulierten Laserleitstrahls findet sich im Artikel Lenkverfahren für rohrabgefeuerte Panzerabwehrraketen.
Als Lenkraketen steht die 9M117 zur Verfügung, sowie die modernisierten Versionen 9M117M KAN und 9M117M1 ARKAN. Die Lenkraketen entsprechend des verwendeten Waffensystems sind im Bild 12 aufgeführt. In ihrem Aufbau sind die Lenkraketen auf ihren unterschiedlichen Modernisierungsstufen jeweils identisch. Es erfolgten lediglich die notwendigen Anpassungen an die unterschiedlichen Waffensysteme, wie der 100 mm Kanone D-10T2S, der 115 mm Kanone U-5TS und der 100 mm Kanone 2A70 der Schützenpanzer BMP-3 und BMD-4.

Schießverfahren

Hauptbetriebsart. Zum Schießen mit der Lenkrakete 9M117 ist die Waffenstabilisierung und die Blickfeldstabilisierung des 1K13 sowie der Schalter Lenkwaffenanlage "U" am 1K13 einzuschalten. Etwa 60 Sekunden nach dem Einschalten der Lenkwaffenanlage wird die Feuerbereitschaft durch Aufleuchten der Signallampe im Sichtfeld und an der Frontplatte des 1K13 angezeigt. Nach dem Öffnen der Splitterschutzklappe ist das Ziel mit der Hauptrichtmarke abzudecken. Dabei soll der Haltepunkt bei Bodenzielen auf der Zieloberkante liegen. Der Grund dafür ist darin zu suchen, dass das 1K13 kein Schießen mit überhöhter Flugbahn gestattet. Durch das Anrichten der Zieloberkante wird abgesichert, dass die Lenkrakete beim Verlassen der Rohrmündung zunächst in eine erhöhte Flugbahn gebracht wird. Im Verlaufe des Fluges soll dann die Hauptrichtmarke nach unten auf die Zielmitte nachgerichtet und so gehalten werden bis das Ziel getroffen ist. Bei eingeschalteter Blickfeldstabilisierung folgt die Kanone den vertikalen Richtbewegungen des Kopfspiegels des 1K13. Um eine Bodenberührung der Lenkrakete zu verhindern, soll unbedingt vermieden werden, dass sich die Hauptrichtmarke unterhalb des Zieles befindet. Nach der Zielvernichtung muss der Richtschütze den Taster LÖSCHEN am 1K13 drücken um die Lenkwaffenanlage in den Ausgangszustand zu versetzen. Damit ist die Lenkwaffenanlage bereit für den nächsten Schuss. Während des Fluges der Lenkrakete ist die Kommandantenrichtanlage automatisch blockiert. Der Kommandant kann den Richtschützen bis zum Betätigen des Tasters LÖSCHEN nicht übersteuern.
Betriebsart HAND. Bei Ausfall der Waffenstabilisierung ist an Stelle der entsprechenden Schalter für die Waffenstabilisierung das Zielfernrohr-Richtgerät direkt mit dem Schalter "1K13" am Abweiser der Kanone neben dem Richtschützen einzuschalten. Etwa 60 Sekunden nach dem Einschalten der Lenkwaffenanlage mit dem Schalter "U" leuchtet die Bereitschaftsanzeige im Sichtfeld und an der Frontplatte des 1K13 auf. Das Ziel ist zunächst unter Zuhilfenahme der mechanischen Höhenrichtmaschine mit Haltepunkt Zieloberkante anzurichten. Nach dem Abfeuern der Lenkrakete erfolgt das Richten in der Höhe mit den Richtschützenrichtgriffen der Waffenstabilisierung und in der Seite mit dem mechanischen Seitenschwenkwerk. Der Richtschützenrichtgriff wirkt in diesem Fall direkt auf die Steuerung der Visierlinienstabilisierung des 1K13. Die weitere Verfahrensweise entspricht dem Vorgehen im Hauptverfahren.
Betriebsart Nachtschießen. Zur Nutzung des 1K13 als Infrarot-Nachtzielfernrohr ist die Splitterschutzblende zu öffnen und der Betriebsartenhebel an der Frontplatte des 1K13 in der Stellung PASSIV einzurasten. Durch Öffnen der Vorhangblende und der Irisblende ist die erforderliche Helligkeit des Bildes einzustellen. Es ist die gewünschte Munitionsart und die erforderliche Schussentfernung auszuwählen Der Schalter der Lenkwaffenanlage ist nicht einzuschalten. Die Waffenstabilisierung kann bei Erfordernis in Betrieb genommen werden. Der Ausblickspiegel des 1K13 folgt dabei den vertikalen Richtbewegungen der Kanone. Bei unzureichender Restlichtstärke kann in die aktive Betriebsart gewechselt und der Infrarotscheinwerfer eingeschaltet werden.

Eine vergleichbare Lenkwaffenanlage 9K120 SVIR erhielt der T-72B. Als Zielfernrohr-Richtgerät wird das modifizierte 1K13-49 BOM verwendet. Die Lenkrakete ist jedoch vom Typ 9M119, bzw. 9M119M INVAR. Die Verfahrensweisen bei der Nutzung und beim Schießen entsprechen denen der Lenkwaffenanlage 9K116.

 

Wichtige Angaben zu den Modifikationen des Richtgerät-Zielfernrohr 1K13:

 

1K13 BOM

1K13K BOM

1K13KS BOM

1K13-2 BUG

Einsatz

Richtgerät und
Nachtzielfernrohr

Hauptzielfernrohr
Tag und Nacht

Lenkwaffeneinsatz

nur am Tage

Einsatz

T-55, T-62, T-72

BMP-3,
(T-55, T-62 optional)

Sichtweite Nacht, Passiv
Sichtweite Nacht, Aktiv

500 m
1200 m

1100 m
1200 m

1200 m
1200 m

800 m
1100 m

Vergrößerung Tag
Vergrößerung Nacht

8
5,5

8
5,5

IR-Bildwandler

Generation I

Generation II+

Generation III

Generation I oder II+ oder III

Arbeitszyklen des Leitstrahllasers
ohne Abkühlpause, bei:
+25 ... +50 °C
-50 ... +25 °C



6
12



?
25

Visierlinienstabilisierung, unabhängig

Vertikal

Vertikal und Horizontal

Wichtige Angaben zu den Modifikationen der Lenkwaffenanlage 9K116:

Lenkwaffenanlage

9K116-1 BASTION

9K116-2 SHEKSNA

9K116-3 BASNYA

vollständiger Schuss

3UBK10-1 , 3UBK10M-1, 3UBK23-1

3UBK10-2 , 3UBK10M-2, 3UBK23-2

3UBK10-3 , 3UBK10M-3, 3UBK23-3

verwendbare Lenkraketen

9M117-1, 9M117M-1, 9M117M1-1

9M117-2, 9M117M-2, 9M117M1-2

9M117-3, 9M117M-3, 9M117M1-3

Einsatz

T-55

T-62

SPz BMP-3

Kanone

100 mm D-10T2S

115 mm U-5TS

100 mm 2A70

Zielfernrohr-Richtgerät

1K13 BOM

1K13 BOM

1K13-2 BUG

Jahr der Einführung

1983

1983

1987

Einsatzschussweite Bodenziele

100 ... 4000 m

100 ... 4000 m

100 ... 5500 m

Treffwahrscheinlichkeit

0,8

0,8

0,8

Wichtige Angaben zu den Lenkraketen der Lenkwaffenanlage 9K116:

vollständiger Schuss

3UBK10

3UBK10M

3UBK23

Lenkrakete

9M117

9M117M KAN

9M117M1 ARKAN

Jahr der Einführung

1981

1993

2005

Bestimmung

Hohlladung

Tandemhohlladung

Tandemhohlladung

Gewicht vollständiger Schuss

25 kg

27,5 kg

28 kg

Gewicht Lenkrakete

17,6 kg

?

?

Gewicht Gefechtsteil

4,5 kg

?

?

Länge der Rakete

?

1140 mm

?

mittlere Fluggeschwindigkeit der Lenkrakete

370 m/s

angegebene Durchschlagsleistung

Hauptpanzerung ohne ERA

bis 600 mm

bis 750 mm

bis 850 mm

Hauptpanzerung mit ERA

-

bis 550 mm

... 750 mm

Treffwahrscheinlichkeit

0,8

0,8

0,8

Einsatzschussweite Bodenziele

100 ... 4000 m

100 ... 5500 m

 100 ... 6000 m

 

Quellen:

  1. A 051/1/341 Panzer T-55AM2B, Lenkwaffenkomplex 9K116, Nutzung, Verteidigungsministerium der DDR, 1989
  2. Panzer T-55AM, Ergänzung zur technischen Beschreibung und Bedienungsanleitung des Panzers T-55, Verteidigungsministerium der UdSSR, Moskau, 1987
  3. Werbematerial der Firma BELOMO, Minsk, Weissrussland
  4. Werbematerial der Firma DIAPROJEKTOR, Rogachev, Weissrussland
  5. http://www.tulamash.ru/prod_3ubk10.htm
  6. http://www.kbptula.ru/rus/bron/tank/redut.htm
  7. http://www.missiles.ru/arhiv/8.htm

 

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Stefan Kotsch