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AMX-30B
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Überblick
Nachtsichtgeräte Zielfernrohre 9K112 KOBRA 9K116 BASTION 9K119 REFLEKS T-54 / T-55 T-55AM T-55AM2 T-62 T-64 T-72 T-72B3 M-84 PT-91 T-80B T-80BVM T-90S STRV-103 IKV-91 AMX-30B AMX-30B2 Centurion Chieftain Panzer 68 Panzer 68/88 Leclerc Kürassier Kürassier A2 MBT-70 M48A1 M60A3 M1A1 Leopard 1A2 Leopard 1A4 Leopard 2 |
Die Feuerleitanlage des französischen Kampfpanzers AMX-30B Der
AMX-30 entstand im Jahre 1961, zunächst
als Entwicklungsprojekt, in den französischen
Staatswerken Atelier de Construktion d`Issy-les-Moulinaux im Rahmen
der gemeinsam mit Deutschland geplanten Standardpanzerentwicklung.
Ihm
Der ursprüngliche AMX-30 verfügt über eine konventionelle
Feuerleitanlage mit Teleskopzielfernrohr und Zielfernrohr/Entfernungsmesser,
sowie einem Kommandantenbeobachtungsgerät
und einer großen Zahl Winkelspiegel für die Beobachtung. Die
elektrohydraulische Richtanlage ohne Waffenstabilisierung wurde
bis zum Produktionssstopp beibehalten.
Der Kommandant verfügt über eine starre Kuppel mit 10 Winkelspiegeln, die eine ausgezeichnete Rundumsicht gewährleisten. In der drehbaren oberen Lukenabdeckung ist vorn ein Beobachtungszielfernrohr eingebaut und kann mit Hilfer einer Kurbel um 360 Grad gedreht werden, mit einem zusätzlichen zweiten Handrad kann das Ausblickprisma des Zielfernrohres in der Vertikalen bewegt werden. Außerdem befindet sich an der Kommandantenkuppel, rechts neben dem Ausblickprisma, die Lafette für ein 7,62 mm MG, dessen vertikale Richtbewegung dem Ausblickprisma folgt. Die sehr schmal gehaltene Kommandantenluke öffnet nach hinten und lehnt sich an den hinter ihr befindlichen Gurtkasten für das Kuppel-MG an. An der MG-Lafette ist ein Infrarot- bzw. Weisslichtscheinwerfer gefestigt, der sich in der Vertikalen mit der Lafette mitbewegt. Das binokulare Beobachtungszielfernrohr M267 mit 10-facher Vergrößerung ermöglicht die Aufklärung und Identifizierung von Zielen in großer Entfernung. Es dient außerdem als Visiereinrichtung für das 7,62 mm MG auf der Kommandantenkuppel. Ein fest installierter Prismenkopf mit einem im Bereich zwischen -10 Grad und +45 Grad schwenkbarem Prisma reflektiert das Bild zum binokularen Fernrohrblock, der sich unten anschließt. Diese binokulare Einblickbaugruppe kann unkompliziert abgenommen und gegen ein Infrarot-Zielfernrohr ausgetauscht werden. Somit ist ein rascher Wechsel vom Tageslicht zum Nachtsichtbetrieb möglich, auch wenn so die Vorteile eines kombinierten Gerätes nicht nutzbar sind. Die Bilder 4 bis 6 ermöglichen einen Blick auf die Geräte
und Bedienelemente am Arbeitsplatz des Kommandanten. Gut erkennbar
sind die Kurbeln zum Richten des Beobachtungszielfernrohres,
die linke für die horizontalen Richtbewegungen, die rechte für
das vertikale Richten. Eine Kardanwelle, rechts neben dem Beobachtungszielfernrohr,
gestattet die Gegenrotation des Lukenoberteils mit dem Zielfernohr
bei Zielzuweisungen an den Richtschützen. Besonders Bild 6 zeigt
anschauliche die vertikal gestaffelte Anordnung der optischen
Geräte, oben das Zielfernrohr, darunter der Winkelspiegelring
und unter diesem das Okular des optischen Entfernungsmessers.
Vom Gesichtspunkt der Ergonomie ist der Höhenunterschied zwischen
den Okularen des Zielfernrohres und des Entfernungsmesser und
deren unterschiedlicher Abstand zur normalen Sitzposition des
Kommandanten sicherlich nicht optimal für ein ermüdungsfreies
Arbeiten.
Das Bild 8 zeigt die bei Nacht gegen ein Infrarotteil austauschbare Einblickbaugruppe des Kommandantensichtgerätes. Für die Anpassung unterschiedlicher Augenabstände kann das linke Okular ausgeschwenkt werden. Da der Kommandant über sein Sichtgerät das Feuer mit der Zusatzbewaffnung führen kann, befinden sich entsprechende Strichbilder im Sichtfeld des Gerätes. Das obere Strichbild zeigt die Skale für AMX-30 die mit einem 12,7 mm Koaxial-MG ausgerüstet sind. Die AMX-30 mit einer koaxialen 20 mm Maschinenkanone besitzen die unten gezeigte Skala. Dieses spezielle Strichbild ist insbesondere für das Bekämpfen von Luftzielen mit der 20 mm Kanone vorgesehen. Für das Schießen bei Dunkelheit kann eine regulierbare Strichplattenbeleuchtung eingeschaltet werden. Der Zielfernrohr/ Entfernungsmesser M208 der Firma SOPELEM dient zur Bestimmung der Zielentfernung und des notwendigen Erhöhungswinkels in Abhängigkeit der für die Erfüllung der Feueraufgabe bestimmten und eingestellten Munitionssorte. Der ermittelte Erhöhungswinkel wird automatisch in die Optik des Entfernungsmessers eingegeben. Es handelt sich hier um einen Mischbildentfernungsmesser. Die Messbasis des Entfernungsmessers beträgt 2 m, der Messbereich beginnt bei 600 m. Das Gerät vergrößert dabei 12-fach bei einem Blickwinkel von 2,8 Grad. Der Kommandant kann den Entfernungsmesser auch als Zielfernrohr benutzen, um die Kanone ohne Hilfe des Richtschützen auf das Ziel zu richten. In diesem Fall wird eine sechsfache Vergrößerung bei einem Ausblickwinkel von 5,6 Grad genutzt. Der mit dem Entfernungsmesser ermittelte Wert wird automatisch in die erforderliche Schussentfernung umgesetzt. Nachteilig ist, dass der Kommandant für die Zeit der Ausführung der Messung keine unmittelbaren Führungsaufgaben wahrnehmen kann.
Die Öffnungen für die Objektive des Entfernungsmessers können
von Innen durch Panzerblenden verschlossen werden. Das Strichbild in Bild 15 zeigt die ursprüngliche Ausführung des AMX-30. Bedingt durch die Einführung der neuen Munition OFL105 wurde später eine zusätzliche Markierung hinzugefügt. Das Fehlen einer Entfernungsskale für die OFL deutet darauf hin, das der Kommandant nur notfalls das Feuer mit der OFL105 führen soll. In diesem Fall stellt er den Entfernungszeiger auf die einzige vorhandene Marke ein. Sie entspricht dem Kampfvisier von 1800 m für die OFL105. Dabei definieren die französischen Streitkräfte interessanterweise die Kampfentfernung so, wie sie sich auch in der russischen Lehre wiederfindet. Bei Haltepunkt Zielunterkante und eingestellter Kampfentfernung (russ.: Entfernung des direkten Schusses) übersteigt die Höhe der Flugbahn die Zielhöhe nicht - innerhalb dieser Entfernung wird das Ziel immer getroffen. Der Kommandant besitzt einen eigenen Richtgriff für die elektrohydraulische Richtanlage CH 27-1, mit dem er den Richtschützen übersteuern kann. Dazu verfügt der Richtgriff des Kommandanten über eine eigene Ventilbaugruppe. Der Richtgriffblock ist im Bild 11 gut erkennbar. Die Druckleitungen zur Hydraulikbaugruppe des Seitenrichtgetriebes, die sich vor dem Platz des Richtschützen befindet und zum Höhenrichtzylinder sind ebenfalls sichtbar. Gegen unbeabsichtigtes Richten wird der Richtgriff durch die rote Sicherheitsklinke gesperrt, die durch den Handballen des Kommandanten niederzudrücken ist. Vorn oben sitzt der Abfeuerungsknopf, der durch eine rote Schutzklappe geschützt wird. Neben dem Kommandanten ist in der Turmschräge der Turmhauptschaltkasten untergebracht. Richtschütze Das Hauptzielfernrohr M271 des Richtschützen ist ein monokulares teleskopisches Gelenkzielfernrohr. Es vergrößert 8-fach bei einem Blickwinkel von 9 Grad. An ihm kann manuell eine Korrektur für die Verkantung der Schildzapfen eingestellt werden. Das Bild 16 zeigt den Platz des Richtschützen. In der Bildmitte liegt das Zielfernrohr, direkt darüber, an der Turmdecke, befindet sich das Basisrohr des Entfernungsmessers. Gut erkannbar sind die roten Richtgriffe für die hydraulischen Richtanlage mit den Abfeuerungsknöpfen. Neben dem rechten Richtgriff befindet sich das Seitenrichtgetriebe mit dem unten hängenden Handrad für das manuelle Richten. Das Handrad für das Richten in der Höhe, Bild 22, befindet sich an der linken Seite der Richtgriffe. Über dem rechten Richtgriff wurde der Hauptschaltkasten des Richtschützen angebracht. Es enthält den Abfeuerungshauptschalter, den Waffenwahlschalter 105 mm bzw 20 mm Kanone, oder je nach Modifikation das 12,7 mm Koaxial-MG, den Schalter für den Kampfraumlüfter, einen roten Prüftaster für die Abfeuerungsstromkreise und die entsprechenden Signalleuchten. Rechts vom Hauptschaltkasten befinden sich ein Manometer für die Überwachung des Betriebsdruckes der Richtanlage und der Turmstellungsgeber. Über ihnen befindet sich das Einblickprisma mit Stirnschutz des festen Winkelspiegels für die Beobachtung nach rechts. Das Strichbild des Hauptzielfernrohres M271 zeigt die untere Bildreihe. Das ursprüngliche Strichbild, Bild 25, zeigt Entfernungsskalen für lediglich zwei Granaten, die Sprenggranate OE105 und die Hohlladungsgranate OCC105. Für das Bekämpfen aller Kampfpanzer der 60er Jahre waren diese Granaten ausreichend. Für die AMX-30 mit einer 20 mm Maschinenkanone befindet sich ganz links im Blickfeld zusätzlich die Entfernungsskale CN 20, wie im Bild 26 ersichtlich. Als die Hohlladungsgranate,
die vormalige Hauptmunition, durch die effektivere flügelstabilisierte
Wuchtmunition OFL105 ergänzt wurde, musste die Strichplatte,
Bild 27,
durch die Skale für die OFL ergänzt werden. Für die Berücksichtigung
von Vorhalten kann der senkrechte Skalenstrich seitlich bewegt
werden, die Werte können an der horizontalen Skala genau eingestellt
werden. Die kurze Skala ganz am rechten Rand dient der Einstellung von Korrekturwerten, so für die Berücksichtigung des Abgangsfehlerwinkels beim Schuss.
Prinzipiell das gleiche Strichbild findet sich auch bei den
Zielfernrohren des Jagdpanzers
Kürassier wieder. Für das Schießen
bei Dunkelheit kann eine regulierbare Strichplattenbeleuchtung
eingeschaltet werden.. Interessant ist der Turmstellungsgeber,
im Bild 30 dargestellt. Er erlaubt das Schießen aus gedeckter
Feuerstellung im indirekten Richten und dient der Überwachung
der Turmstellung. Der große weiße Zeiger gibt die Tausender
und Hunderter Strichwerte an, je nach Drehrichtung, ausgehend
von 12 Uhr, in weißer oder oranger Beschriftung. die Zehner
und Einer werden in den beiden mitlaufenden Ziffernanzeigen
abgelesen, die sich auf dem weißen bzw orangen Richtungspfeil
befinden. Zur allgemeinen Überwachung der Turmstellung dienst
der kleine weiße Pfeil in der linken Hälfte des Instruments.
Das orange schraffierte Feld stellt dabei den Heckbereich der
Panzerwanne dar, in dem die minimal mögliche Absenkung der Kanone
nur -2 Grad beträgt.
Nachtsicht-Ausrüstung
Übersicht über die optischen Geräte:
Im Part 2 wird die modernisierte Version dieses Kampfpanzers beschrieben, der AMX-30B2. Part 1 Part 2
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