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Leopard 1A5
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Überblick
Nachtsichtgeräte Zielfernrohre 9K112 KOBRA 9K116 BASTION 9K119 REFLEKS T-54 / T-55 T-55AM T-55AM2 T-62 T-64 T-72 T-72B3 M-84 PT-91 T-80B T-90A STRV-103 IKV-91 AMX-30B AMX-30B2 Centurion Chieftain Panzer 68 Panzer 68/88 Leclerc Kürassier Kürassier A2 MBT-70 M48A1 M60A3 M1A1 Leopard 1A2 Leopard 1A4 Leopard 1A5 Leopard 2
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Die Feuerleitanlage des Kampfpanzers Leopard 1A5Stand 27.06.2025 Anfang der 80-er Jahre verfügte die Bundeswehr über eine große Anzahl Kampfpanzer Leopard 1 verschiedener Modifikationen. Eine Weiterverwendung im Zusammanhang mit dem Zulauf der neuen Leopard 2 erschien ohne eine tiefgreifende Modernisierung wenig erfolgversprechend zu sein. Deshalb entschloss man sich den Leopard 1 unter Verwendung von Teilen der Feuerleitanlage des Leopard 2 im Kampfwert zu steigern. Die Betrachtung zur Feuerleitanlage des Leopard 1A5 soll nur die Änderungen und Baugruppen umfassen, die sich vom Leopard 1 unterscheiden so wie er überwiegend in der Bundeswehr genutzt wurde. Die Hauptbaugruppen der Feuerleitanlage EMES 18 und ihre Unterbringung im Turm des Leopard 1A5 zeigt das folgende Bild. Am Arbeitsplatz des Richtschützen ist im Turmdach zunächst das Hauptzielfernrohr eingebaut. Links davon verblieb als Hilfszielfernrohr unter der neuen Bezeichnung TZF-3A. Der bisherige optische Entfernungsmesser TEM-2A wurde entfernt. Seine Ausblicköffnungen wurden mit Blindverschlüssen abgedeckt. Direkt unterhalb der Okularbaugruppe des Hauptzielfernrohres
befinden sich die Hauptbedienpulte des Richtschützen. Oberhalb der Okularbaugruppe wurde der Bedienblock für den ballistischen Rechner untergebracht. Um dem Kommandanten den Einblick ins Hauptzielfernrohr zu ermöglichen, wurde ein sogenannter Direktsichtadapter mit der Okularbaugruppe des Hauptzielfernrohres verbunden. Über diesen Adapter kann der Kommandant neben dem Tagsichtkanal auch den Wärmebildkanal des Hauptzielfernrohres beobachten. Dies allerdings in Abhängigkeit davon, welchen Sichtkanal der Richtschütze
ausgewählt hat. Zur individuellen Regelung der Bildeinstellung des Wärmebildkanals steht dem Kommandanten ein zusätzliches Bedienpult zur Verfügung. Das Hauptbedienpult des Kommandanten wurde im Wesentlichen unverändert vom bisherigen Leopard 1 übernommen. An diesem Pult werden dem Kommandanten wichtige Betriebszustände angezeigt. Außerdem kann er hier sein Rundblickfernrohr elektromechsnisch mit der Richtanlage verbinden.
Im Turmheck sind die Elektronikblöcke der Feuerleitanlage untergebracht. Das sind der digitale ballistische Rechner, der Elektronikblock des Wärmebildkanals, die Monoblockelektronik und die sogenannte Anpass-, Prüf- und Logikeinheit APL. Mittig an der Turmdecke befindet sich das Ladeschützebedienpult. Der Elektronikblock für den Laser-Entfernungsmesser wurde im Bereich der Walzenblende untergebracht. Alle elektrischen Anschlüsse der genannten Bauteile werden über den Hauptrelaiskasten mit Strom versorgt. Der Richtschütze nutzt als Hauptzielfernrohr das modular aufgebaute EMES 18. Es ist zwar dem EMES 12 des Leopard 2 sehr ähnlich, sein modularer Aufbau unterscheidet sich dennoch in einigen Punkten deutlich. Die sogenannte Optische Verbindungsbaugruppe und das Wärmebildgrundgerät bilden den Kern des Zielfernrohres.Die Ausblickbaugruppe enthält die gemeinsame Visierlinienstabilisierung für den Tagkanal, den Wärmebildkanal sowie den Laser-Entfernungsmesser.
Zwei Splitterschutzklappen können von Innen getrennt für Tag- bzw. Wärmenbildkanal geöffnet werden. Eine Bohrung in der Schutzklappe des Tagkanals erlaubt dabei auch bei geschlossener Schutzklappe die Beobachtung.
An die Optische Verbindungsbaugruppe ist die binokulare Okularbaugruppe angeschlossen. Sie unterscheidet sich von der analogen Baugruppe des EMES 12. Die Okularbaugruppe gewährleistet ebenso wie beim EMES 12 die Beobachtung und das Schießen, sowohl über den Tagkanal als auch über den Wärmebildkanal. Es ist überdies üblich auch am Tage das Wärmebildgerät betriebsbereit zu halten. Ein mechanischer Hebel links der Okulare ermöglicht dazu das rasche
Wechseln zwischen den Kanälen im laufenden Betrieb. Der Richtschütze findet direkt vor sich die Okularbaugruppe. Die Möglichkeit der Beobachtung durch zwei Okulare ist dabei für den Richtschützen deutlich weniger anstrengend als bei einem monokularen Zielfernrohr. Dennoch ist nur ein Objektiv als Ausblickoptik vorhanden. Beim Umsschalten auf den Wärmebildkanal werden ebenfalls beide Okulare auf das Wärmebild umgestellt. Links von den Okularen des EMES ist das Hilfszielfernrohr TZF-3A untergebracht. Es handelt sich um eine angepasste Modifikation des TZF-1A des Leopard 1 und wird dort detailiert beschrieben. Unterhalb der Okularbaugruppe des EMES befindet sich sich das zentrale Bedienpult des Richtschützen. Rechts davon folgt unmittelbar das zusätzliche Bedienpult des Ballistischen Rechners. Rechts von diesem zusätzlichen Bedienpult ist der Turmstellungsanzeiger untergebracht. Er entspricht wie schon beim Leopard 1 dem früheren Standard der Kampfpanzer der USA, von denen er übernommen wurde. Unterhalb des zentralen Bedienpultes ist die Baugruppe der Richtgriffe der Waffenrichtanlage untergebracht.
Das Strichbild des Tagkanals des EMES entspricht dem bisherigen Standardstrichbild. Allerdings ist auf das zentrale kleine Richtkreuz ein Kreis mit einem Durchmesser von 0,5 Strich gelegt worden. Dieser Kreis befindet sich mit seinem Zentrum deckungsgleich auf der optischen Linie des Laserstrahls des Entfernungsmessers, der selbst eine kegelförmige Aufweitung von etwa 0,4 Strich aufweist. Dies hilft dem Richtschützen den Laserstrahl so auf das Ziel auszurichten, dass sich der mit zunehmender Entfernung aufweitende Laserstrahl nur das Ziel abdeckt. Der Laser-Entfernungsmesser arbeitet dabei nach dem Letztsignal-Prinzip. Wird das Ziel nicht voll vom Messkreis abgedeckt, so besteht die Möglichkeit, dass der Laserstrahl zuerst vom Ziel reflektiert wird und ein zweites mal von einem Hindernis hinter dem Ziel. In diesem Fall blinkt die Entfernungsanzeige. Der Richtschütze muss beachten, dass der ballistische Rechner automatisch immer die weiteste gemessene Entfernung verarbeitet. Bei einem Doppelsignal soll erneut die Zielunterkante angerichtet und nochmals gemessen werden, um zu gewährleisten, dass nun die korrekte Entfernung vom Rechner übernommen wird. Direkt vor dem Richtschützen und unterhalb der Okularbaugruppe des EMES befindet sich das Bedienpult des Richtschützen. Es ist zweigeteilt. Der Drehwähler mit dem aufgedruckten weißen Pfeil der wichtigste Schalter im linken Hauptbedienfeld. Über ihn werden sequentiell die Betriebsstufen zugeschaltet. Bei Schalterstellung TURM AUS ist die Feuerleitanlage funktionslos. Es kann ausschließlich mit dem TZF-3A bei manuellem Richten geschossen werden. Wird
weiter auf HYD/STAB BEREIT umgeschaltet, so wird die hydraulische Richtanlage in Betrieb genommen. Es können Turm und Kanone sofort mit den Richtgriffen gesteuert werden. Die Kreisel der Waffenstabilisierung werden mit Strom versorgt und laufen auf Betriebsdrehzahl hoch. Die Feuerleitanlage ist nun eingeschaltet und arbeitsbereit. Nach dem Messen einer Entfernung errechnet der Ballistische Rechner die Schusslösung und verstellt den Spiegelkopf des EMES in die entsprechende Stellung. Der Richtschütze muss
die Hauptrichtmarke manuell auf das Ziel bringen und kann dann schießen. Es wird jedoch keine automatisierte Vorhalte für Bewegung von Panzer bzw. Ziel am Spieglkopf eingestellt. Am rechten zweiten Bedienfeld kann mit den beiden Potentiometern oben links die technisch bedingte Drift der Richtanlage korrigiert werden. Ein Teilfeld darunter dient der Justierung des EMES in Höhe und Seite unabhängig von der erfolgten Grundjustierung am Rechnerbedienpult. Ursprünglich sollte hier die Justierung bei temporären Abweichungen mit Hilfe der Feldjustieranlage erfolgen. Der Schalter für diese Feldjustieranlage ist vorhanden.
Allerdings wurde beim Leopard 1A5 bei Entwicklungsende auf den Einbau verzichtet, vermutlich aus Kostengründen. Der Schalter ist somit funktionslos geblieben. Oberhalb der Okularbaugruppe des EMES wurde das Bedienpult des ballistischen Rechners angebracht. An ihm befindet sich oben links ein Schloss LASER zur Aufnahme eines Schlüssels mit dem der Laser-Entfernungsmesser betriebsbereit geschaltet werden kann. Darunter befindet sich der Schalter zum Einschalten der Funktion zur automatischen Übernahme mit dem Laser gemessener Entfernungen in den ballistischen Rechner. Bei manuellem Betrieb kann die gewünschte Entfernung mit dem Potentiometer eingestellt werden. Auch die manuell eingestellten Entfernungen werden anschließend vom Rechner verarbeitet. In der Mitte befindet sich ein Drehwähler mit dem ausgewählt werden kann, welchen Wert das rote Digitaldisplay anzeigt, wenn manuell Veränderungen bei Grundjustierung, Querwind, Entfernung, Erhöhungswinkel (Aufsatz), oder Vorhalte vorgenommen werden sollen. Für Einstellungen an Luftdruck (Höhe über Normal Null), Lufttemperatur, Pulvertemperatur muss lediglich der Drehknopf des Potentiometers gedrückt gehalten werden. Anschließend kann mit dem betreffenden Potentiometer der jeweilige Wert eingestellt werden.
Am oberen Rand befindet sich der Schalter VERKANTUNGS-KORRektur, der bei Notwendigkeit abgeschaltet werden kann. Außerdem ist der Schalter RÜCKSTEUERUNG vorhanden. Diese Funktion ist beim Leopard 1A5 ebenfalls nicht vorhanden. Die Rücksteuerung soll den parallellen Versatz der Visierlinie zum Ziel korrigieren, wenn sich der eigene Kampfpanzer schräg oder flankierend zum Ziel bewegt, da die Waffenstabilisierung die Position von Turm und Kanone
ausschließlich in Bezug zur Fahrzeugwanne stabil halten kann. Im unteren Drittel des Rechnerbediengerätes befinden sich die Potentiometer zum Einstellen des Systemfehlers in Höhe und Seite. Dieses Feld ist bei Nichtbenutzuung durch eine aufsteckbare Gummikappe geschützt. Die jeweiligen Systemfehlerwerte werden für die verwendeten Geschossarten während des Anschießens der Kanone ermitttelt. Ursächlich dafür ist, dass aus technologisch und ballistisch unvermeidlichen Gründen jede Kanone eines jeden Kampfpanzers für die unterschiedlichen Geschossarten unterschiedliche Koordinatenwerte des mittleren Treffpunktes in Bezug zum zielmittigen Justierkreuz aufweist. Der ballistische Rechner berücksichtigt nun diese über das Bedienpult eingespeicherten Systemfehlerwerte um die abweichenden mittleren Treffpunkte durch automatische Korrekturen in Seite und Höhe zu kompensieren. Dadurch kann der Richtschütze für jeden Geschosstyp den gleichen Haltepunkt anwenden. Für den Rechner stehen Speichersteckplätze für sechs Geschosstypen zur Verfügung die in zwei Bereiche gesplittet sind. Auf jedem Speicherplatz sind alle ballistischen Daten eines Geschosses der jeweiligen Schusstafel hinterlegt. Der Ladeschütze kann zwischen den Bereich 1 bzw. 2 wählen und durch Betätigen der jeweiligen Munitionstypentaste den entsprechenden Datenspeicher zuschalten. Das gemeinsam mit dem Tagessichtkanal in das EMES integrierte Wärmebildgrundgerät WBG-X, das auch die eigentliche Wärmebildkamera enthält, wurde seit 1980 im Unternehmen Zeiss-Eltro Optronic, später die Firma Hensoldt, in Serie gefertigt. Die Wärmebildkamera mit einer nutzbaren Wellenlänge von 8 bis 14 Mikrometer beruht auf einer Lizenz der Firma Texas-Instruments. Das Wärmebildgrundgerät wird neben der Optischen Verbindungsbaugruppe von unten an die Ausblickbaugruppe angebaut. Auch die optische Verbindung zur Okularbaugrppe erfolgt durch die Verbindungsbaugruppe. Die Beobachtung wird in der Regel über das große Sichtfeld mit etwa 4-facher Vergrößerung geführt. Vier Winkel, welche die Eckpunkte eines Rechtecks bilden, zeigen dem Schützen den Beobachtungsbereich des engen Sichtfeldes. Zm Schießen wird in der Regel auf das enge Sichtfeld von etwa 12-facher Vergrößerung umgeschaltet. Das Strichbild entspricht dem des Tagkanals. Der einzige Unterschied besteht darin, dass das zentrale Richtkreuz mit separaten Strichen dargestellt wird, während die Striche im Tagkanal durch einen Kreis verbunden sind. Zur Inbetriebnahme des Wärmebildgerätes muss der Schalter BEREIT am Bedienfeld für das Wärmebildgerät eingeschaltet werden. In der Bereitschaftsstufe beginnt der Stirling-Kühler des Wärmebildsensors das Sensorfeld auf etwa -196 Grad Celsius abzukühlen. Nach etwa 10 Minuten kann der Betriebsartenschalter aus der Stufe BEREIT in die Stufe EIN geschaltet werden. Die volle Betriebstemperatur -196 Grad Celsius wird nach etwa 20 Minuten erreicht. Zur Steuerung der Waffenrichtanlage nutzt der Richtschütze die Richtgriffbaugruppe direkt vor seinem Sitzplatz. Im Unterschied zur selben Baugruppe beim Leopard 1A2 wird hier die Waffenricht-und stabilisierungsanlage ausschließlich über elektrische Ausgangssignale gesteuert, die in die Stabilisierungselektronik eingespeist werden. Vorne oben an den beiden Richtgriffen befinden sich Wipptaster, deren Funktionalität am linken bzw rechten Richtgriff identisch sind. Beim Tasten auf
der jeweils äußeren Seite wird der Laserentfernungsmesser ausgelöst. Wird die innere Seite der Wippe betätigt, dann schaltet die Feuerleitanlage in den Modus Battle Sight Range um. Dabei beträgt die eingestellte Schussweite 1000 m. Die Flugbahnhöhe beträgt in diesem Fall für APFSDS-Geschosse maximal etwa 0,6 m und fällt ab 1000 m bis 1500 m weitere etwa 0,5 m ab. Der Richtschütze kann auf diese Weise notfalls alle Ziele im Entfernungsbereich bis etwa 1500 m mit Haltepunkt Zielmitte anrichten und treffen,
ohne die Entfernung exakt bestimmen zu müssen.
Die Waffenstabilisierungsanlage des Leopard 1A5 wird elektronisch gesteuert, da sie auf dem sehr grundsätzlich bauartgleichen EMES 12 des Leopard 2 basiert. Allerdings ist die elektrohydraulische Richtanlage vom Leopard 1A2 übernommen worden und umfasst somit auch die wichtigsten Baugruppen seines Vorgängers, wie bereits gesondert beschrieben. Am Platz des Kommandanten finden wir viele Baugruppen und Bedienelmente wieder wie sie bereits im Leopard 1A2 vorhanden waren. Das ist zunächst das Rundblickfernrohr TRP-5, das eine angepasste Version des TRP-2A darstellt. Es ist ebenfalls nicht unabhängig stabilisiert. Allerdings ist sein Basisrohr soweit nach oben verlängert worden, dass das Objektiv über das aufragende Gehäuse des EMES 18 hinweg blicken kann. Das TRP-5 wurde außerdem um die Möglichkeit
ergänzt auch die moderne APFSDS-Munition auf Grundlage genauer ballistischer Daten verschießen zu können. Ansonsten weist das TRP-5 die gleiche Funktionalität auf wie das vormalige TRP-2A.
Für die Bedienung des Wärmebildzielfernrohres steht dem Kommandanten ein gesondertes Bedienpult zur Verfügung, das sich im Bild oben unmittelbar rechts vom Direktsichtadapter an der Turminnenseite befindet. Das Bedienpult des Kommandanten für das Wärmebildgerät (Bild 14) umfasst die gleichen Bedienelemente wie sie auch beim Richtschützen vorhanden sind. Dabei bleiben die individuellen Bildeinstellungen sowohl für den Richtschütze als auch für den Kommandant erhalten. Ein weißes Leuchtfend am unteren Rand des Bedienpultes zeigt an, wenn der Kommandant die Führung des EMES 18 übernommen hat. An der Turmdecke links neben dem TRP-5 ist der Taster zum Auslösen des Laser-Entfernungsmessers angebracht. Unmittelbar daneben befindet sich ein Haltegriff für den Kommandanten, der auch das Betätigen des Tasters erleichtert. Rechts und links dieses Haltegriffes (Bild 6) befinden sich ebenfalls die beiden Hebel, mit denen über Seilzug die beiden Schutzklappen vor dem EMES unabhängig voneinander geöffnet werden können. Das rechte Bild zeigt nochmals das Hauptbedienpult des Kommandanten Es signalisiert die jeweiligen Betriebsstufen der Stabilisierungsanlage und der Waffenanlage. Hier befindet sich auch der Schalter zum Zuschalten der Winkelübertragungseinrichtung des TRP - 5 für den Visierwinkel entsprechend der Entfernung und der jeweiligen vertikalen Kanonenstellung. Das Ladeschützenbedienpult befindet sich an der Turmdecke über der Hülsenwanne der Kanone. Es entspricht grundsätzlich der gleichen Baugruppe im Leopard 2. Jedoch fehlen die Schalter und die die Einstellmöglichkeit für die Überführung der Kanone in den Ladewinkel, wie das beim Leopard 2 vorhanden sind. Beim Leopard 1A5 bleibt die Kanone nach dem Schuss weiter stabilisiert und wird regelmäßig auch im stabilisierten Betriebszustand geladen. Das ist zunächst akzeptabel, da sich
13 Patronen der Bereitschaftsmunition direkt auf dem Turmkormboden vor dem Ladeschützen befinden und so relativ gefahrlos aus der Halterung entnommen und geladen werden können. Müssen beispielsweise Patronen aus dem Wannenbunker links vom Fahrer aufgenommen werden, so kann der Ladeschütze mit dem Schalter HYDRAULIK die Richtanlage ausschalten um anschließend ungefährdet arbeiten zu können. Das blaue Leuchtfeld HYDRAULIK zeigt an, dass die Richtanlage in Betrieb ist und es erlischt beim Ausschalten.
Drei Leuchtfelder zeigen die tatsächlich im Speicher des ballistischen Rechners vorhandenen Munitionsarten an. In der oberen Hälfte jeden Leuchtfeldes werden die Munitionsarten des Bereichs 1 angezeigt und in der unteren Hälfte die des Bereichs 2. Im Bild ist erkennbar, dass im Bereich 1 die beiden Munitionsarten APFSDS und die HEAT nutzbar sind und im Bereich 2 die dem entsprechenden Übungspatronen. Das Feld ganz rechts für die beiden weiteren Munitionsarten ist unbenutzt.
Werksmäßig werden alle nicht belegten Speicherplätze beim versehentlichen Betätigen des entsprechenden Tasters auf die Munitionsart APFSDS umgeschaltet.
Auf der Rückseite des Ladeschützenbedienpultes befindet sich schließlich der Schalter zum Umschalten zwischen den Munitionsbereichen 1 und 2. Ein Leuchtfeld signslisiert dem Kommandanten den jeweils aktivenMunitionsbereich. Als Hilfszielfernrohr steht dem Richtschützen das TZF-3A zur Verfügung. Es handelt sich dabei lediglich um eine angepasste Modifikation des bekannten TZF - 1A. Auch das Turmrundblickpersikop TRP-5A am Kommandantenplatz entspricht nahezu unverändert dem ursprünglichen TRP - 2A. An beiden Zielfernrohren wurden lediglich leichte Anpassungen vorgenommen. Das betrifft vor allem die Strichbilder, die nun auch Entfernungsskalen für APFSDS-Geschosse aufweisen.
In ihrer Funktionalität sind beide Gereäte unverändert geblieben. Mit der beschriebenen Modernisierung des Leopard 1 durch Einbau einer modernen automatischen digitalen Feuerleitanlage ist es gelungen bei relativ begrenzten Kosten die Weiternutzung des in die Jahre gekommenen Kampfpanzers zu ermöglichen. Die neue Feuerleitanlage war überdies geeignet die überdurchscnittlich hohe Treffgenauigkeit der 105 mm Panzerkanone L7 mit moderner APFSDS-Munition bis an ihre tatsächliche Leistungsgrenzen auszunutzen.
Die Betriebsarten
Wichtige technische Daten:
Literatur Wegmann & Co, GmbH, Lehrgangshandbuch Leopard 1A5 https://de.wikipedia.org/wiki/Leopard_1 Ausbildungsaufzeichnungen des Autors
Bildverzeichnis 1 - 5, 7, 8, 10 - 16 - Autor 6 - Soldat Bundeswehr, PzBtl 183 9 - Werbeprospekt Zeiss Optronik, Bearbeitet und ergänzt durch Autor
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