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Panzer 68/88
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Überblick
Nachtsichtgeräte Zielfernrohre 9K112 KOBRA 9K116 BASTION 9K119 REFLEKS T-54 / T-55 T-55AM T-55AM2 T-62 T-64 T-72 T-72B3 M-84 PT-91 T-80B T-90S STRV-103 IKV-91 AMX-30B AMX-30B2 Centurion Chieftain Panzer 68 Panzer 68/88 Leclerc Kürassier Kürassier A2 MBT-70 M48A1 M60A3 M1A1 Leopard 1 Leopard 1A4 Leopard 2 |
Der Feuerleitanlage des Panzer 68, Kampfwertgesteigert (Panzer 68/88)
Die Feuerleitanlage umfasst
grundsätzlich das Hauptzielfernrohr PERI-ZL86 von ZEISS Optronics mit stabilisierter
Visierlinie in zwei Ebenen und integriertem Laser-Entfernungsmesser,
einen digitalen ballistischen Rechner der Firma Honywell, der sich im Turmheck
befindet, die elektrohydraulische Waffenricht- und
Stabilisierungsanlage und die notwendigen Elektronikblöcke
und die elektronischen und elektrischen Verbindungsbaugruppen. Das
ursprüngliche Richtschützenzielfernrohr wurde entfernt. Als
Hilfszielfernrohr und Reserveentfernungsmesser verblieb der
optische Entfernungsmesser der Vorversion,
der vom Kommandanten bedient wird. Die Feuerleitanlage
gestattet folgende Betriebsarten. Das Hauptzielfernrohr des Richtschützen ist das PERI-ZL68, aufgehängt in der Turmdecke an Stelle des vorherigen Richterzielgerätes. Wegen der Größe des Ausblickkopfes mit der Spiegelstabilisierung in zwei Ebenen wurde auf dem Turmdach ein gepanzerter Kasten zur Aufnahme der eigentlichen Kopfbaugruppe aufgesetzt, der mit einer von innen verschließbaren Splitterschutzklappe versehen ist. Das monokulare Zielfernrohr, das auf dem bekannten PERI-R17A1 des Leopard 2 basiert, besitzt eine wechselbare 3- oder 10fache Vergrößerung. Bild 1 zeigt den gepanzerten Ausblickkopf des Hauptzielfernrohres vor der Kommandantenkuppel, direkt links hinter ihm ist der rechte, seitliche Ausblick des optischen Entfernungsmessers erkennbar. Das Bild 2 gestattet einen Blick auf das ausgebaute PERI-ZL68. Oben sitzt der gepanzerte Spiegelkopf mit der integrierten elektromechanisch/elektronischen Kopfspiegelstabilisierung. Es folgt das zylindrische Teil des optischen Systems sowie das Bedienteil mit dem Okular. Das Strichbild entspricht den NATO-Standard. Im Turmheck, Bild 3, befinden sich in einem Block der digitale ballistische Rechner und eine digitale Systemprüfbaugruppe, die sogenannte Prüfzentrale. Der Rechner berücksichtigt automatisch die Entfernung, die Schildzapfenverkantung. Die Lufttemperatur und der Luftdruck auf Basis der topographischen Höhe über normal Null werden an einem Diagramm, im Bild 3 erkennbar, zu einem gemeinsamen Korrekturwert zusammengeführt, in den Rechner eingeben und in Folge automatisch berücksichtigt. Der Rechner verfügt darüber hinaus über Speicherplätze für die ballistischen Daten von 6 Geschossarten. Die individuellen Abweichungen der Geschosstypen vom mittleren Treffpunkt, der sogenannte Systemfehler, kann manuell in den Rechner eingebenen werden. Bild 4 zeigt den oberen Teil des Richtschützenplatzes mit dem Hauptzielfernrohr im Zentrum. Gut erkennbar ist an der rechten Seite des Zielfernrohrblockes die optische Verbindungsbaugruppe des Direktsichtadapters des Kommandanten. An der linken Seite des PERI-ZL68 befindet sich noch die Entfernungseinstellvorrichtung, die ehemals mit dem nicht mehr vorhandenen Richterzielgerät verbunden war und eigentlich überflüssig geworden ist. Weil diese Baugruppe aber konstruktiv auch die Verbindung zwischen Rohrwiege und dem optischen Entfernungsmesser darstellt, war ihr Verbleib im Fahrzeug notwendig. Andernfalls hätten erhebliche, kostenaufwändige Änderungen erfolgen müssen. Die Frontseite des Hauptzielfernrohres trägt die erforderlichen Bedienelemente. Das sind rechts neben dem Okular die Dimmer für die digitale Ziffernanzeige und die Strichbildbeleuchtung, rechts außen befindet sich eine Trockenpatrone. Darunter folgen von links die grünen Taster WISCHER und PERI und der gelbe Taster zum Einschalten der Feldjustieranlage. Mit dem Taster PERI wird das PERI-ZL68 eingeschaltet, wobei nach der Anlaufzeit der Kreisel des Spiegelkopfes die Farbe der Tasterbeleuchtung auf Betrieb wechselt. In der mittleren Tasterreihe befinden sich links der gelbe Taster D=1000, mit dem nötigenfalls unverzüglich die feste Entfernung 1000 m, entsprechend der gewählten Munitionsart, in den ballistischen Rechner übergeben wird. Rechts befindet sich der gelbe Taster MANU, der betätigt werden muss, wenn Entfernungen mit dem an der rechten Gehäuseseite befindlichen großen Drehknopf manuell eingestellt werden sollen. In der unteren Reihe liegen vier rote Taster PFEIL I, PFEIL II, HESH und EUG/EL (Explosiv-Übungsgranate / 27 mm Übungs-Einstecklauf). Die Munitionswahltaster sind so mit dem Ladeschützenbediengerät gekoppelt, das die vom Richtschützen bzw. Ladeschützen jeweils zuletzt erfolgte Auswahl in den ballistischen Rechner eingeht. Unterhalb des Zielfernrohrblocks sind noch der Umstellhebel für die Vergrößerung und das Lichtschutzfilter angeordnet. Bild 5 erlaubt einen
Blick auf die weiteren Bedienelemente des Richtschützenplatzes.
Im Zentrum, unter dem Zielfernrohr und auf dem Turmschwenkwerk
befestigt, befindet sich die Richtgriffeinheit, der sogenannte
Steuerposten. Er trägt vorn den Waffenwahlschalter und einen
gelben Taster STAB zum Einschalten der Waffenstabilisierung
bzw einen grünen Taster NONSTAB zum Einschalten der hydraulischen
Richtanlage im nichtstabilisierten Betrieb. Die beiden Richtgriffe
tragen beidseitig identische Tastschalter. Das sind, am linken
Griff erläutert, oben links der Taster ECHOWAHL, wird er betätigt,
erfolgt die Auswahl des ersten Laser-Echos, andernfalls wird
das Letztecho übernommen. Rechts oben befindet sich der Taster
zum Auslösen des Laser-Entfernungsmessers.. An der Innenseite,
nahe der Drehachse und mit den Daumen zu betätigen, sitzt der
Taster VORHALT, mit dem die Berechnung des dynamischen Vorhaltes
eingeschaltet wird. An der Vorderseite, mit dem Zeigefinger
zu betätigen, ist der Abfeuerungstaster für Kanone bzw koaxiales
Maschinengewehr angeordnet und unter diesem die Sicherheitsklinke,
die mit den Fingern gedrückt gehalten werden muss, um die Richtanlage
zu aktivieren. Die Feuerleitausstattung des Kommandanten besteht aus der feststehende Kuppel mit 8 großen Winkelspiegeln zur Rundumbeobachtung, in den Bildern 7 und 8 zu sehen. Unterhalb des Lukenringes, direkt vor dem Kommandanten, befindet sich der optische Entfernungsmesser, das sogenannte Telemeter, das vom Panzer 68 übernommen wurde. Rechts vom Okular des Telemeters befindet sich zusätzlich das Okular des Direktsichtadapters, durch den der Kommandant das Sichtfeld des PERI-ZL68 beobachten und auch selbst, unter Nutzung der automatischen Feuerleitanlage, schießen kann. Zum Richten mit der Waffenstabilisierungs- und hydraulischen Richtanlage verfügt der Kommandant über einen Richtgriff, Bild 7, dessen Tasten völlig identisch mit denen des Richtschützenrichtgriffes sind und die selbe Funktionalität, einschließlich des dynamischen Vorhaltes, anbieten. An seinem Gehäuse sind ebenfalls, wie beim Richtgriff des Richtschützen, die Anzeigeleuchten STAB und NONSTAB vorhanden. Der Schaltkasten
Kommandant, Bild 11, umfasst links drei rote Taster zum Abfeuern
der Nebelmittelwurfanlage. Es folgt ein Tastenfeld mit des Anzeigeleuchten
(jeweils übereinander) NEBELWERFER BEREIT und NEBELWERFER STOP,
10,5 CM KANONE SCHUSSBEREIT und ROHRANHEBUNG,
FAHRERSICHERUNG, die bei offener Fahrerluke leuchtet, und TURMSPERRSCHALTER.
Neben dem Schaltkasten befindet sich das Munitionswahlgerät
des Ladeschützen, Bild 12, an dessen Rückseite dem Kommandanten
mit Leuchtfeldern die aktuell gewählte Munitionsart angezeigt
wird. Vollständigkeitshalber
sollen die Schaltkästen am Ladeschützenplatz erwähnt werden.
Der Schaltkasten, Bild 14, umfasst, von links nach rechts, den
Sicherheitsschalter TURMSPERRUNG, den roten großen Taster SCHUSSBEREITSCHAFT EIN
mit grüner Signallampe und den grünen großen Taster SCHUSSBEREITSCHAFT AUS
sowie eine Bordnetzsteckdose. Die moderne Feuerleitanlage des Panzer 68/88 erfüllte ihre Zweckbestimmung zur vollen Zufriedenheit der Schweizer Panzertruppe und ermöglichte Trefferergebnisse, die teilweise als besser eingeschätzt wurden, als die mit dem Panzer 87/Leopard 2 erreichten. Dies ist auch nicht verwunderlich, flossen doch in die Entwicklung bei ZEISS OPTRONICS die besten Erfahrungen aus dem PERI-R17 und die aktuellsten Technologien ein. Mit Jahresbeginn 2004 wurden die Panzer 68/88, nach langjährigem, sehr erfolgreichem Truppendienst, außer Dienst gestellt und nach erfolglosen Verkaufsangeboten zur Verschrottung freigegeben. Mit freundlicher
Unterstützung durch das Schweizerische
Militärmuseum Full |
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