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9K119 REFLEKS
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Überblick
Nachtsichtgeräte Zielfernrohre 9K112 KOBRA 9K116 BASTION 9K119 REFLEKS T-54 / T-55 T-55AM T-55AM2 T-62 T-64 T-72 T-72B3 M-84 PT-91 T-80B T-90S STRV-103 IKV-91 AMX-30B AMX-30B2 Centurion Chieftain Panzer 68 Panzer 68/88 Leclerc Kürassier Kürassier A2 MBT-70 M48A1 M60A3 M1A1 Leopard 1 Leopard 1A4 Leopard 2 |
Die Lenkwaffenanlage
9K119
REFLEKS der Kampfpanzer T-80U, T-80UD und T-90
Die Lenkwaffenanlage
9K119 REFLEKS bzw. ihre modernisierte Version 9K119M REFLEKS-M
ist der Nachfolger der in den T-64B und T-80B eingesetzten Lenkwaffenanlage
9K112 KOBRA. Die Entwicklung der Anlage 9K119 begann in den
70er Jahren und wurde erstmals im Jahre 1985 serienmäßig in
den T-80U und T-80UD verwendet. Im Bestandteile der Lenkwaffenanlage 9K119 REFLEKS Die Lenkwaffenanlage 9K119 REFLEKS besteht aus dem Hauptzielfernrohr 1G46 mit integriertem Informationsblock 9S516, dem Automatikblock 9S517 und einem Spannungsstabilisator 9S831. Im Bild 1 ist an die rechte Seite des 1G46 der Informationsblock sehr gut zu erkennen. Er enthält alle Baugruppen für die Formierung des Laserleitstrahls und dessen Steuerung sowie die Kühlung. Die beiden kardanischen Wellen dienen der Justierung des Lenkfeldes, das sich mit seinem Zentrum mit der Visierlinie decken muss. Den modularen Aufbau des 1G46 veranschaulicht das Bild 2. Diese Bauweise erleichtert die Instandsetzung und vereinfacht ebenso den technologischen Aufwand bei der Herstellung. Bild 3 zeigt die Frontplatte des 1G46 mit dem Informationsblock (rot markiert). Die Basisbaugruppe (gelb markiert) enthält das eigentliche Zielfernrohr und die Blickfeldstabilisierung, direkt darüber befindet sich der Block des Laser-Entfernungsmessers (blau markiert). Die Fronplatte des Automatikblocks enthält lediglich einen Umschalthebel für den Übergang in die Betriebsart "Justierung des Lenkfeldes". Dabei wird im Sichtfeld eine hell leuchtende Markierung eingeblendet, die sich mit dem Lenkfeld deckt. Mit Hilfe der beiden dazugehörigen Justierschrauben für die Höhe und die Seite kann das Lenkfeld mit der Visierlinie in Übereinstimmung gebracht werden. Eine LED-Warnleuchte an der Fontseite des Informationsblockes leuchtet auf, falls die Temperatur der Kühlflüssigkeit des Lasers den zulässigen Wert übersteigt. Die Waffenauswahl LENKFLUGKÖRPER erfolgt durch den Munitionsartenwahlhebel an der rechten unteren Seite der Frontplatte des 1G46 durch Einrasten des Hebels in der Position У. Am Bedienpult des Richtschützen, im Bild 4, wird die gesamte Feuerleitanlage, einschließlich des Entfernungsmessers eingeschaltet. Außerdem befindet sich am Richtschützendienpult auch der Auswahlschalter der Lenkwaffenanlage für den Übergang vom Schießen im Hauptverfahren zum Schießen im Zusatzverfahren bzw. im Notbetrieb. Der Automatikblock 9S517, bei der Lenkwaffenanlage 9K117 beim Richtschützen untergebracht, befindet sich nun rechts vom Kommandantensitz. Dieser Automatikblock, Bild 5, umfasst die Elektronik für die interne Ablaufsteuerung der Lenkwaffenanlage sowie für den Selbsttest und die Steuerung der Betriebsstufen. Auf seiner Frontplatte, im Bild 5a, befinden sich die dazu notwendigen Signalleuchten und Schalter. Die Lenkrakete 9M119
ist modular aufgebaut und besteht aus der Heckbaugruppe mit
Stabilisierungsflossen und Laserempfänger, der Baugruppe der
Gefechtsladung, der Baugruppe des reaktiven Triebwerks und der
Elektronik- und Steuerbaugruppe. Diese Bauweise erlaubt es,
bei laufender Produktion relativ unkompliziert weitere Modifikationen
der Lenkrakete zu entwickeln und herzustellen. Den grundsätzlichen
Aufbau der 9M119 zeigt Bild 6. Interessant, die Antriebskraft
für die Verstellung des auf einer gemeinsamen Welle sitzenden
Ruderpaars wird durch Stauluft erzeugt. Die vor den Rudern befindlichen
Luftansaugstutzen sind im Bild 8 gut zu erkennen. Ruder und
Luftansaugstutzen sind in der Transportlage eingeklappt und
verschlossen, sie werden erst nach dem Verlassen der Rohrmündung
freigegeben. Um 90 Grad versetzt, befinden sich hinter dem Kopfteil
der Lenkrakete die beiden Düsen des reaktiven Antriebs. Der
Festtreibstoff der reaktiven Antriebs ist so gestaltet, dass der
Druckkörper in Form eine Röhre aufgebaut ist. Dadurch wird gewährleistet,
dass der Holladungsstrahl ohne wesentliche Hindernisse, durch
das Mittelrohr hindurch, auf das
Ziel treffen kann. Außerdem wirkt der Teil der Lenkrakete, der
sich vor der Holladung befindet als Abstandshalter
zur Gewährleistung einer optimalen Entfernung des Brennpunktes
der Hohlladung zur der Zieloberfläche. Bei der modernisierten
9M119M wurde im Kopfteil der Lenkrakete eine zusätzliche, sogenannte
Tandemhohlladung untergebracht. Sie dient der Auslösung einer
eventuellen, der Hauptpanzerung vorgelagerten reaktiven Panzerung.
Im Heck der Lenkrakete,
Bild 9, befindet sich der Lasersensor mit den notwendigen elektronischen
Bauteilen. Am Heck befinden sich auch die vier Stabilisierungsflügel,
die nach Verlassen des Rohres ausklappen. Zur besseren Positionierung
im eingeklappten Zustand sind die Flügel gebogen. Außerdem weisen
die Flügel eine geringe Steigung auf. Diese Steigung verleiht
der Lenkrakete im Flug einen Drehimpuls um die eigenen Achse.
Dies ist zum einen notwendig, um der Rakete einen stabilen Flug
zu ermöglichen. Zum anderen verfügt die Rakete nur über ein
einziges Ruderpaar, das für die entsprechenden Lenkkorrekturen
jeweils in der waagerechten oder senkrechten Ausrichtung angesteuert
wird. In der Transportlage ist das Heck mit einer Metallkappe
abgedeckt. Diese Metallkappe trägt an der hinteren Außenseite
drei elektrische Kontakte, über die bei der Abschussprozedur
die Lenkrakete durch den Automatikblock 9S517 initialisiert
und gestartet wird. Am Heck der Lenkrakete befindet sich schließlich die Baugruppe der optischen Empfangseinheit die den Laserleitstrahl empfängt und in elektrische Signale umwandelt. Die Bilder 11 und 12 zeigen unterschiedliche Varianten. Es liegt nahe, dass die Empfangseinheit der Lenkrakete 9M119F auch der älteren 9M119 entspricht, während die 9M119M eine modernisierte Variante darstellt. Beide Modifikationen der Lenkrakete tragen an der Heckbaugruppe zusätzlich eine Lichtquelle zur Beobachtung der Lenkrakete. Die Funktionsweise beim Schießen Vorgesehene
Betriebsarten: Zur Vorbereitung
des Schießens mit der Lenkwaffenanlage ist die automatische
Feuerleitanlage und die Ladeeinrichtung einzuschalten. Der Munitionsartenwahlhebel
ist in der Stellung LENKRAKETE einzurasten und der Taster zum
Auslösen der Ladeeinrichtung zu betätigen. Das Ziel
wird in der Hauptbetriebsart "Schießen im Hauptverfahren"
mit der zentralen Richtmarke angerichtet und die Entfernung
gemessen. Ist die Lenkrakete geladen und liegen keine vom internen
Prüfsystem erkannten Fehler vor, leuchtet im Sichtfeld
des Zielfernrohrs 1G46 eine grüne Leuchte FERTIG auf und
die Signalleuchte И am Automatikblock und das Leuchtfeld "FERTIG
LENKWAFFE" am Richtschützenbedienpult leuchten . Die
Lenkrakete ist bereit zum Abschuss. Beim Betätigen der
Abfeuerung wird der elektrische Impuls über den Verschlusskeil
und die Ausstoßladung auf die Lenkrakete übertragen.
Die interne Stromversorgung der Lenkrakete wird gestartet und
die Elektronik initialisiert. Unmittelbar darauf und mit geringer
Verzögerung löst die Ausstoßladung aus und treibt
die Lenkrakete aus dem Rohr. Die Schutzkappe am Heck löst
sich und gibt den Laserempfänger frei. Die Ruder und die
Luftansaugschächte für den Stauluftruderantrieb klappen
nach außen. Die Lenkrakete fliegt in den Laserstrahl ein
und beginnt den gesteuerten Flug. Der Richtschütze muss
das Ziel solange mit der Hauptrichtmarke abdecken bzw. begleiten
bis das Ziel getroffen ist. Arbeitsprinzip Hauptbaugruppe ist der sogenannte Informationsblock 9S516. Er enthält zum einen den Laser mit Flüssigkeitskühlung und die Baugruppen zur Formierung des Leitstrahles. Der Laserstrahl passiert eine optisch-elekktromechanische Modulationseinrichtung, die den Laserstrahl so moduliert und kodiert, dass er ein von der Lenkrakete lesbares Koordinatensystem im Raum darstellen kann. Dieses Koordinatensystem enthält alle Informationen zur Positionsbestimmung durch die Lenkrakete in Form eines polaren x- und y-Koordinatengitters mit einem Nullpunkt deckungsgleich mit der Visierlinie. Eine Einrichtung am Informationsblock erlaubt der Panzerbesatzung unter Feldbedingungen die Möglichkeit zum unkomplizerten Justieren des Lenkfeldes auf die Visierlinie. Dazu wird beim Justieren eine Leuchtmarkierung in der selben optischen Achse wie das Lenkfeld in das Zielfernrohr eingespiegelt. Eine auf der optischen Achse des Laserstrahls angeordnete Prismenbaugruppe zum visierlinienparellen Ausschwenken des Laserstrahls in der Höhe ermöglicht das Hauptverfahren "Schießen mit Überhöhung". Die Steuerung dieser
Prismenbaugruppe erfolgt durch den Automatikblock 9S517 auf
Basis der vom Entfernungsmesser ermittelten Schussentfernung
und der gespeicherten Flugzeiten der Lenkrakete in Abhängigkeit
von der Entfernung. Die Schießverfahren Beim Schießen im Hauptverfahren "Schießen mit Überhöhung" wird die Lenkrakete nach Verlassen der Rohrmündung und Einfliegen in den Leitstrahl in etwa 2 - 4 Meter Höhe über der Visierlinie geführt. Dazu wird der Leitstrahl durch eine optische Einrichtung im Zielfernrohr angehoben. Entsprechend der gemessenen Entfernung wird die Flugbahn etwa 600 bis 800 Meter vor dem Ziel gleichmäßig auf die Höhe der Visierlinie abgesenkt. Das Hauptverfahren ist für alle Bodenziele im Entfernungsbereich bis 5000 Meter zu nutzen. Der Richtschütze kann das Ziel ohne Sichtbehinderung durch die fliegende Lenkrakete beobachten und anrichten. Das Ziel wird erst kurz vor dem Einschlag der Lenkrakete vom Laserleitstahl getroffen. Beim Schießen
im Zusatzverfahren "Schießen ohne Überhöhung"
wird die Lenkrakete nach Verlassen der Rohrmündung und
Einfliegen in den Leitstrahl sofort auf die Höhe der Visierlinie
abgesenkt und fliegt bis zum Treffen des Zieles in dieser Lage. Zum Schießen im Notverfahren ist bei Ausfall des Entfernungsmessers und oder des ballistischen Rechners überzugehen. Es ist die Betriebsart "Schießen ohne Überhöhung" einzuschalten. Dadurch, dass die Lenkrakete sofort auf Höhe des Leitstrahles fliegt, wird das Fehlen der Angaben über die Schussentfernung kompensiert, die vom Entfernungsmesser kommend über den ballistischen Rechner in die Steuerung der automatische Leitstrahlführung eingeht. Die Lenkwaffenanlage 9K119 kann die Reichweite der Panzerbewaffnung wirkungsvoll erhöhen und gewährleistet auch auf maximale Entfernung eine erheblich höhere Vernichtungswahrscheinlichkeit als die herkömmliche Munition. Insofern hat die Lenkwaffenanlage durchaus ihre Berechtigung. Eine Nachteil sind sicher die deutlich höheren Kosten für die Feuerleitanlage und die zugehörigen Lenkraketen. In der russischen Armee sind beispielsweise 6 Lenkraketen Bestandteil der regulären Munitionsbeladung. Ihre Gefechtswirksamkeit musste die Lenkwaffenalage 9K119 bisher noch nicht unter Beweis stellen. Die gesammelten positiven Erfahrungen sind vermutlich dennoch so überzeugend, dass auch die zukünftigen russischen Kampfpanzer mit einer solchen Lenkwaffenanlage ausgestattet sein werden.
Wichtige technische Daten der Munition zur 9K119 REFLEKS bzw. 9K119M REFLEKS-M
*( Die Lenkrakete 9M119F-1 besitzt kein reaktives Marschtriebwerk sondern nur eine verkleinertes Marschtriebwerk bzw. nur eine Beschleunigungsladung
Quellen:
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