Inhalt: |
T-55AM2
|
||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Überblick
Nachtsichtgeräte Zielfernrohre 9K112 KOBRA 9K116 BASTION 9K119 REFLEKS T-54 / T-55 T-55AM T-55AM2 T-62 T-64 T-72 T-72B3 M-84 PT-91 T-80B T-90S STRV-103 IKV-91 AMX-30B AMX-30B2 Centurion Chieftain Panzer 68 Panzer 68/88 Leclerc Kürassier Kürassier A2 MBT-70 M48A1 M60A3 M1A1 Leopard 1 Leopard 1A4 Leopard 2
|
Die Feuerleitanlage des T-55AM2 In
den 70er Jahren wurde klar, dass die riesige Flotte an T-55 Panzern
nicht in absehbarer Zeit durch modernere Panzer zu ersetzen
sein würde. Deshalb suchten die Entwickler nach einer kostengünstigen
Variante um die Dienstzeit der T-55 weiter zu verlängern.
Ziel war es, bei begrenzten finanziellen Möglichkeiten, dennoch
den Gefechtswert an die Anforderungen eines modernen Gefechts
anzupassen. Im
Rahmen einer Kampfwertsteigerung wurde ab Anfang der 80er Jahre ein
Teil der seit Jahren im Truppendienst
vieler Staaten stehenden T-55A mit einer modernen Feuerleitanlage ausgerüstet. Die
Feuerleitanlage KLADIVO unterstützt das Schießen bis zu einer
Entfernung von 5000 m. In den ballistischen Rechner sind vor dem Schießen
einzugeben die Werte für Luftdruck, Lufttemperatur, Gewichtsklasse der Munition, Verringerung
der Anfangsgeschwindigkeit aufgrund Rohrverschleiß, Anschußwerte der Munition
nach Höhe und Seite. Ihre Hauptbaugruppen sind:
Das Beobachtungsgerät PNK des Kommandanten besitz eine 5fache Vergrößerung. Es kann in Schußrichtung mechanisch mit der Kanone gekoppelt werden und wird dann in der Vertikalen blickfeldstabilisiert. Die Blickfeldstabilisierung wird durch Schwenken der Kommandantenkuppel gelöst. Mit dem linken, um seine Achse drehbaren Griff kann das stabilisierte Sichtfeld in der Vertikalen um 11 Grad nach oben und unten verstellt werden. Mit dem Tastschalter über dem rechten Griff wird die Kommandantenrichtanlage betätigt. Sie ermöglicht es dem Kommandanten die Visierlinie des Richtschützen auf seine Sichtlinie einschwenken zu lassen um ihm erkannte Vorrangziele rasch übergeben zu können. Das
Beobachtungsgerät PNK besitzt zusätzlich die Möglichkeit die Visierlinie
mit der Visierlinie des Richtschützenzielfernrohres auch in der Vertikalen zu
koppeln. Dies erfolgt bei Betätigen des zusätzlichen Knopfes über dem linken
Griff. Bei den neueren Geräten befindet sich außerdem über den beide Okularen ein
Sichtfenster ohne Vergrößerung, das wie ein Winkelspiegel mit stabilisiertem
Sichtfeld genutzt werden kann. Über die Umschaltung des linken
Okulars auf Durchblick
kann der Kommandant gleichzeitig das Ziel und ein Panzermodell
im dahinter angebrachten Goniometerblock betrachten.. Im
Bild rechts oben ist gut erkennbar das Winkelgestänge der mechanischen
Verbindung des PNK mit der Kanone. Durch diese Verbindung wird
das Sichtfeld des PNK in der Vertikale stabilisiert. Der Modellpanzer, im bild rechts sehr gut erkennbar, kann horizontal um 360 Grad und in der Vertikalen um 25 Grad nach oben oder unten geneigt werden. Der Einsatz des Goniometers ist zum Ermitteln der Vorhalte für die Zielbewegung nicht zwingend erforderlich. Die Winkelgeschwindigkeit des Ziels ermittelt gleichfalls der Richtschütze. Dennoch erhöht sich die Treffwahrscheinlichkeit erheblich, wenn die Daten des Goniometers, kombiniert mit der vom Richtschützen gemessenen Winkelgeschwindigkeit, ebenfalls in den Rechner eingehen. Von Vorteil ist, dass auf Richtungsänderungen des Ziels sofort reagiert werden kann. Der Kommandant muß lediglich das Modell ständig mit dem Ziel abdecken und den Übergabetaster drücken. Der jeweils letzte eingegebene Wert bleibt 15 Sekunden im Speicher des Rechners. Das
Zielfernrohr
TSh2B-32K ist ein teleskopisches Zielfernrohr mit optischem Gelenk und Laserschutzfilter.
Die Vergrößerung ist wechselbar zwischen 3,5fach und 7fach bei einem Sichtfeld
von 18 Grad bzw. 9 Grad. .
Das Tagzielfernrohr basiert auf dem bisherigen Zielfernrohr des T-55A vom
Typ TSh2B-32P. Zusätzlich besitzt es eine LED-gesteuerte Baugruppe
zur Strichbilddarstellung, dem sogenannten elektronen-optischen Vorsatz.
Damit wird dem Richtschützen durch den Rechner der Feuerleitanlage
kontinuierlich der Haltepunkt durch ein Fadenkreuz eingespiegelt. Dazu ist unter
anderem ein
Gitternetz auf eine Scheibe im Sichtfeld eingeätzt. Dieses Gitternetz verschlechtert allerdings
die optische Auflösung des Zielfernrohres, was sich bei Dämmerung
und erschwerten Sichtbedingungen negativ bemerkbar macht. Links neben dem Zielfernrohr befindet sich das Infrarot-Nachtzielfernrohr TPN-1-49-23 oder beim T-55AM2B das Zielfernrohr-Richtgerät 1K13. Über dem Funkgerät, an der Seite des Kommandante ist ein Reservestromversorgungsblock untergebracht, der das Zielfernrohr bei Störungen der Hauptelektronik mit den nötigen Spannungen versorgen kann. In Verbindung mit der Lenkwaffenanlage BASTION versorgt der Reservestromversorgungsblock die Lenkwaffenanlage mit den erforderlichen Spannungen. Unter
dem Okular wird das Bedienpult
des Zielfernrohres befestigt. Die Bedienelemente sind : 1 - Betriebsartenschalter
der Feuerleitanlage "Automatik/Hand", 2 - Helligkeitsregler
der Strichplattenbeleuchtung, 3 - Vierwegeschalter
zum manuellen Einstellen der Richtmarke, 4 - Helligkeitsregler
der Richtmarkenbeleuchtung Am Zielfernrohr ist links ein Zusatzokular mit 4,75facher Vergrößerung befestigt. In diesem Okular werden angezeigt die Entfernungswerte (gemessen oder manuell eingestellt) und die ausgewählte Entfernung die in den Rechner eingegeben wurde. Die linke obere rote LED zeigt den Bedienungsstatus des Goniometers an. Die rote LED darunter zeigt den Bereitschaftstatus der Feuerleitanlage an. Das untere digitale Ziffernfeld zeigt die gemessene oder manuell eingestellte Entfernung in Kilometern an. Der Anzeigebereich geht von 0,30 bis 8,99. Werden zwei Laser-Echos registriert, wird die kürzere Entfernung angegeben. Das obere digitale Ziffernfeld ist analog aufgebaut und gibt die jeweils weitere Entfernung an. Ein blinkender Punkt hinter einer der Entfernungsangaben zeigt an, welche der beiden Entfernungen am Steuerpult des Richtschützen zur Übergabe in den ballistischen Rechner ausgewählt wurde. Das Steuerpult
des Richtschützen ist gleichzeitig das Richtsteuerpult für den Waffenstabilisator.
Unten befinden sich die Schalter zum Einschalten des Stabilisators. Ganz
links der Schalter für die "Halbautomatik", es kann sofort
der Turm in der Horizontalen elektrisch geschwenkt werden. In der Mitte
der Schalter für die Stromversorgung der Kreisel des Stabilisators. Rechts der Schalter "Automatik"
für die Stabilisierung in beiden Ebenen, er darf erst etwa 90 Sekunden nach
Einschalten der Stromversorgung der Kreisel betätigt werden. Zum Zuschalten
der Stabilisierung der Kanone in der Vertikalen muß vom Richtschützen zusätzlich die Handhöhenrichtkurbel
aus dem Zahnbogen herausgeschwenkt werden. Oben links auf dem Steuerpult befindet sich
der Tastschalter (1) zum Vorbereiten des Laser-Entfernungsmessers,
zusammen mit der LED für die Bereitschaftsanzeige des Lasers. Beim Betätigen wird
der Laser eingeschaltet und die Splitterschutzblende vor dem Laser-Austritt
öffnet sich. Die Richtmarke im Zielfernrohr verlischt. Die Anzeige im Zusatzokular
zeigt 300 m bzw. die letzte gemessenen Entfernung an. Bei nochmaligen Betätigen
des Tasters wird der Laser wieder ausgeschaltet. An den Richtgriffen
befinden sich folgende Schalter. Am linken Richtgriff: hinten oben:
Taster für die Messung Winkelgeschwindigkeit (5), vorn oben: Tastschalter
Abfeuerung Turm-MG (4), links an der Seite: Tastschalter zum Auswählen
einer der zwei angezeigten Entfernungen Das
Terminal befindet sich rechts vom Richtschützenzielfernrohr,
es ist die Bedienerschnittstelle zum ballistischen Rechner. Das Terminal zeigt
den Betriebszustand der Feuerleitanlage an, Daten können eingegeben oder zur
Kontrolle ausgegeben werden. Fehlerhafte Zustände der Feuerleitanlage werden
codiert angezeigt, notfalls können einzelne Sensoren blockiert, aber auch wieder
entblockiert werden. Das Terminal führt auch eine interne Prüfung der Baugruppen
der Feuerleitanlage durch und zeigt das Ergebnis an. Oben rechts am Terminal
befindet sich die optische Anzeige der Laserwarnanlage. Links daneben befindet
sich der Betriebsartenschalter "Arbeit-Überprüfung". Darunter folgt
das digitale Anzeigefeld für die Datenausgabe. Die LED an der linken Seite des
Ziffernfeldes zeigt an das eine Meldung aus dem ballistische Rechner vorliegt
und eine Bestätigung durch die Besatzung erfordert. Die LED rechts unter dem
Ziffernfeld leuchtet bei Problemen, das Schießen ist mit verringerter Genauigkeit
möglich. Sie blinkt dauerhaft wenn die Feuerleitanlage nicht betriebsbereit
ist, das Schießen mit Feuerleitanlage ist dann nicht möglich. Der Granatartenwahlschalter befindet sich an der rechten Seite der Kanone, befestigt am festen Abweiser direkt beim Blockiergerät des Ladeschützen. Mit diesem Schalter wählt der Ladeschütze die befohlene und von ihm geladene Munition aus. Von oben links im Uhrzeigersinn sind das die Panzergranate BR-412, das Unterkalibergeschoss BM-8, die Splittersprenggranate OF-412, die Panzerübungsgranate PCvSv, die Hohlladungsgranate SeBK-5, die Munition für das 23mm Einsteckrohr zum Schießen ausgewählter Übungen und schließlich die Schalterstellung für das Schießen mit dem 7,62mm Turm-MG PKT. Ungünstigerweise ist der Wahlschalter ohne eine optische Stellungsanzeige, Bedienfehler des Ladeschützen sind deshalb sicher nicht ganz auszuschließen. Bei der Belegung der Schalterstellungen gibt es nationale Unterschiede. Der ballistische Rechner befindet sich im sogenannten Elektronikblock, dem schwarzen Kasten links im linken Bild. Der Stromversorgungsblock, der weiße Kasten mit scharzer Frontplatte, wandelt die Bordspannung in stabilisierte Gleichspannung zur Stromversorgung der Feuerleitanlage um. Der Reservestromversorgungsblock, im rechten Bild über dem Funkgerät R-173, versorgt das Zielfernrohr mit stabilisierter Gleichspannung beim Schießen in der Betriebsart "Hand". Außerdem dient er der Stromversorgung des Zielfernrohr-Richtgerät 1K13 des Lenkwaffenkomplexes Bastion. Der Verstärkerblock, ohne Bild, befindet sich unter dem Bodenstück der Kanone. Er wandelt die Signale des ballistischen Rechners in Steuerimpulse für den Waffenstabilisator um. Dadurch bewegt sich die Kanone bzw. der Turm entgegengesetzt um den Wert der Auswanderung der Richtmarke wenn der ballistische Rechner die Schusswerte an das Zielfernrohr übergibt. Der Richtschütze muß mit der Richtmarke nicht nachrichten, nur gegebenenfalls korrigieren. Die beiden Geber für die relative Turmstellung bezüglich der Turmstellung zur Wanne dienen der Messung der Winkelgeschwindigkeit des Ziels durch zweimaliges Anrichten. Der gemessene Wert im Messintervall ist bis 100 km/h berücksichtigen und für die Berechnung der Vorhalte für Ziel- und Eigenbewegung erforderlich. Das Messen der Winkelgeschwindigkeit erfolgt durch den Richtschützen in dem er Ziel anrichtet und den Taster "Messen der Winkelgeschwindigkeit" betätigt. Danach schwenkt er mit gedrückter Taste den Turm 3 bis 5 Strich vor und lässt den Taster in dem Moment los, wenn das Ziel die Richtmarke erreicht. Ein Geber befindet sich beim Ladeschützen am Turmdrehkranz, der andere auf der Kommandantenseite in einer gemeinsamen Baugruppe mit dem Geber für die Turmstellung bezüglich der Wannenlängsachse. Er dient der permanenten Bestimmung der tatsächlichen Entfernung zum Ziel im Zeitraum von der erfolgten Entfernungsmessung bis zur Schußabgabe während sich der eigene Panzer bewegt. Der Turmstellungsgeber befindet sich beim Richtschützen am Turmdrehkranz in einer gemeinsamen Baugruppe mit dem Geber für die relative Turmstellung. Im Bild oben links ist er als grauer Block am Turmdrehkranz erkennbar. Der Laserentfernungsmesser befindet sich in einem gepanzerten Kasten auf der Walzenblende und ist mit einer Schutzklappe verschlossen. Es handelt sich um einen nicht augensicheren Laser mit einer Messgenauigkeit von 10 m und einem Messbereich von 300 - 5000 m. Die Bedienung des Laser-Entfernungsmesser wird beim Abschnitt Steuerpult eingehender beschrieben.
Auf Grund des fehlenden Platzes im Kampfraum musste der Laser außen auf der Walzenblende platziert werden. Das Gehäuse soll vor Splittern und leichten Waffen schützen. Die Austrittsoptik des Lasers ist mit einer Klappe verschlossen die sich nur bei Betätigen des Tastschalters "Vorbereiten" an den Richtghriffen öffnet und nach Abschluß der Messung wieder schließt. Für Wartungs- und Justierarbeiten kann das Gehäuse oben geöffnet werden. Der Windsensor befindet sich am Turmheck und ist abklappbar. In ihm befinden sich auch die Sensoren für die Laserwarnanlage. Im rechten Bild erkennt man das Gitter am oberen Ende des Sensormastes. Hinter dem Gitter befindet sich zwei Widerstandsdraht-Sensoren. Sie geben der auf Basis der Abkühlung des Messdrahtes und Veränderung seines elektrischen Widerstandes die Windstärke und Richtung an. Der Windsensor wurde in der Praxis oft ausgeschaltet da bei böigem Wind der "zappelnde" Vorhaltestrich dem Richtschützen das Anrichten erschwerte. Auch gegenwärtig ist der Nutzen des Windsensors umstritten, bei den heutigen großen Schussentfernungen kann zwar der Querwind am Abschussort, nicht aber im Verlauf der Flugbahn gemessen werden. Die Laserwarnanlage erkennt das Anstrahlen des Panzers durch eine fremde Laser-Quelle und warnt die Besatzung optisch und akustisch. Im linken Bild sind die insgesamt vier Sensoren der Laserwarnanlage als dunkle Punkte im verdickten Teil des Sensormastes erkennbar. Das akustische Signal wird von der Bordsprechanlage ausgegeben. Die optische Anzeige erfolgt am Terminal des Richtschützen für etwa 5 Sekunden. Die LED informieren über die Richtung der Laser-Quelle in Bezug zur Turmstellung des eigenen Panzers. Dabei werden Laserimpulse von modulierten Laserstrahlen, z.B. von lasergelenkten Waffen, erstrangig ausgegeben. Die Feuerleitanlage des T-55AM2 stellt sicher
vom Gesichtspunkt der Trefferwahrscheinlichkeit eine hochwertige Lösung dar,
mit der die vorhandenen T-55A modernisiert werden können. Allerdings stellt
sie hohe Anforderungen an die Ausbildung. Insbesondere die teilweise komplizierten
Bedienungsverfahren zur Ermittlung der Werte für die Zielbewegung erscheinen unter Bedingungen des Gefechts recht anfällig für Bedienungsfehler.
Der Kommandant ist in die Schusswertermittlung in bedeutendem Maße eingebunden,
was ihn von der eigentlichen Aufgabe der Führung des Panzers ablenkt. Die Zusatzausrüstung 9K116 zum Verschuss von rohrabgefeuerten Panzerabwehrlenkraketen hat die Typenbezeichnung 9K116-1 für den T-55AM2B, bzw. 9K116-2 für den T-62. Herzlichen
Dank an das Schweizerische Militärmuseum in Full Part 1 Part 2 |
||||||||||||||||||||
|