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MBT-70
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Überblick
Nachtsichtgeräte Zielfernrohre 9K112 KOBRA 9K116 BASTION 9K119 REFLEKS T-54 / T-55 T-55AM T-55AM2 T-62 T-64 T-72 T-72B3 M-84 PT-91 T-80B T-90S STRV-103 IKV-91 AMX-30B AMX-30B2 Centurion Chieftain Panzer 68 Panzer 68/88 Leclerc Kürassier Kürassier A2 MBT-70 M48A1 M60A3 M1A1 Leopard 1 Leopard 1A4 Leopard 2
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Die Feuerleitanlage des Kampfpanzer 70
Bereits seit 1963 gab es in der westlichen
Welt Bestrebungen einen völlig neuen, revolutionären Kampfpanzer zu entwickeln.
Der MBT-70 sollte sich durch hochwertige Ausstattung mit
der besten damals verfügbaren Technologie gegen alle gegenwärtigen und
zukünftigen Kampfpanzern des Ostens erfolgreich durchsetzen können.
Um diese gewaltige finanzielle und organisatorische Aufgabe bewältigen
zu können, wurde dieser Panzer gemeinsam von Deutschland und
den USA entwickelt. Der MBT-70 sollte in der Lage sein aus seiner Hauptwaffe den Lenkflugkörper Shillelagh zu verschießen und zusätzlich auch herkömmliche Munition einzusetzen. Er erhielt dazu die Kombinationswaffe XM-150 vom Kaliber 152 mm mit einem gezogenen Rohr von 43,5 Kaliberlängen. Diese Waffe findet sich mit kürzerem Rohr später im leichten Panzer Sheridan als XM-81 und im M60A2 als XM-162 wieder. Eine aufwändige Feuerleitanlage sollte eine maximale Treffwahrscheinlichkeit garantieren, dabei auf erheblich größere Entfernungen als alle bisherige Panzerkanonen. Die Kosten für diese Feuerleitanlage erreichte zum Schluß rund 43 % der Gesamtkosten. Für den Kommandanten wurde von der Firma DELCO Electronics erstmalig ein Rundblickzielfernrohr mit einer unabhängig in zwei Ebenen stabilisierten Optik entwickelt. Dieses Gerät basiert auf dem im Leopard 1 verwendeten Rundblickfernrohr. Der Tagkanal besaß eine wechselbare 3fache und 8fache Vergrößerung. Dieses Gerät enthielt zusätzlich einen Nachtsichtkanal auf der Basis eines externen Restlichtverstärkers. Die Stabilisierungsgüte garantierte bei Geschwindigkeiten bis zu 30 km/h einen Fehler in Höhe und Seite von maximal 0,05 Strich. Das externe Restlichtverstärker-Sichtgerät, war hydraulisch in den Turm versenkbar um es bei Nichtbenutzung vor Feuer schützen zu können. Denn seine Baugröße ereichte gewaltige Ausmaße. Bild 1 zeigt die Kommandantenluke von rechts hinten. Rings um die Luke sind 6 großflächige Winkelspiegel untergebracht die volle Rundumsicht gewährleisten. Bild 2 zeigt links das hydraulisch versenkbare, stabilisierte Infrarot-Rundblickzielfernrohr. Rechts daneben befindet sich das ebenfalls stabilisierte Tageslicht-Rundblickzielfernrohr. Dieses Gerät wird auch verwendet für das Schießen mit der automatischen 20 mm Kanone, die als Sekundärwaffe und zur Bekämpfung tieffliegender Luftziele vorgesehen war. Direkt vor der Kommandantenluke hat der Richtschütze seine Luke. Bild 3 zeigt die Frontansicht der Bedieneinheit des Rundblickzielfernrohres für den Kommandanten. Die Strichplatte konnte in der Helligkeit angepasst werden. Eine elektrische Enteisungseinrichtung für den Winter war zuschaltbar. Mit zwei Stellrädern an der Unterseite konnten vermutlich Winkel gemessen werden bzw Korrekturen für das Schießen eingestellt werden. Mechanische Anzeigen unterhalb und rechts des Okulars zeigen die Werte an. Oberhalb des Okulars befindet sich eine gleichartige mechanische Richtungsanzeige Bild 4 zeigt den Kommandantenplatz aus Sicht des Fahrerplatzes. Links ist erkennbar die hydraulische Hubeinrichtung für das externe Restlichtverstärker-Rundblickfernrohr. Im Zentrum des Bildes befindet sich das hydraulische Turmschwenkwerk. Rechts oben sieht man die Rückseite der Bedieneinheit für die Feuerleitanlage.
Bild
8 (links) zeigt den Ausblick für das Hauptzielfernrohr
mit Laser-Entfernungsmesser des Richtschützen.
Eine bewegliche Schutzklappe schützt vor Schäden bei Beschuss. Der stabilisierte
Spiegelkopf des Zielfernrohres ist gut zu erkennen. Bild 9 rechts
daneben zeigt den Ausblick für das Erd-Zielfernrohr der Sekundärbewaffnung, ebenfalls
mit einer Schutzklappe verschließbar. Für den Nachtkampf verfügte der Richtschütze über ein passives Nachtsichtgerät. Anfangs verwendete man noch einen zusätzlichen Schießscheinwerfer mit einer Xenon-Lampe. Später gab es Versuche ein passives Infrarotgerät mit einem Impulslaser zu kombinieren um die letztlich ungenügende Reichweite und nur durchschnittliche Bildauflösung der Infrarotgeräte zu erhöhen. Der Impulslaser wirkte dabei faktisch wie eine "RADAR"-Strahl und sollte das Ziel zusätzlich aufhellen. Bei diesem elektronisch angesteuerten Verfahren arbeitet die Bildwandlerröhre pulsierend, um zu gewährleisten das nur die vom unmittelbaren Zielumfeld reflektierten Laserstrahlen im Sichtfeld angezeigt werden. Letztlich arbeitet dieses Gerät aber aktiv und kann daher aufgeklärt werden. Da die Wärmebildgeräte wenig später Einsatzreife erreichten, wurde dieses Verfahren nicht weiter verfolgt.
Hinweis: Wer weitere Informationen zum MBT-70 besitzt oder Fehler in den obigen Ausführungen erkennt, den bitte ich um eine kurze Nachricht. Alle verfügbaren Informationen wurden ausgewertet und mussten in Verbindung mit den Fotos zum Teil interpretiert werden. |
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