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STRV-103
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Überblick
Nachtsichtgeräte Zielfernrohre 9K112 KOBRA 9K116 BASTION 9K119 REFLEKS T-54 / T-55 T-55AM T-55AM2 T-62 T-64 T-72 T-72B3 M-84 PT-91 T-80B T-90S STRV-103 IKV-91 AMX-30B AMX-30B2 Centurion Chieftain Panzer 68 Panzer 68/88 Leclerc Kürassier Kürassier A2 MBT-70 M48A1 M60A3 M1A1 Leopard 1 Leopard 1A4 Leopard 2
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Die Feuerleitanlage des Kampfpanzers STRV-103 "S-Tank"Der 1958 in Auftrag gegebenen Kampfpanzer
STRV-103 stellt in seiner Konzeption ein Novum im internationalen Panzerbau
dar und ist bisher einmalig geblieben. Der S-Tank, wie er oft bezeichnet
wird, besitzt keinen Drehturm und keine Möglichkeit die Kanone unabhängig
von der Wanne zu bewegen. Durch die starr eingebaute Kanone, eine schwedische
Version der britischen 105 mm Kanone L7 mit verlängertem Rohr, konnte
die Feuerleitanlage sehr einfach gestaltet werden. Allerdings musste
ein kompliziertes System entwickelt werden, mit dem die Kanone durch
Bewegungen der gesamten Panzerwanne gerichtet werden konnte. Dennoch
war dieses System recht zuverlässig und vor allem sehr leicht zu bedienen. Die
Feuerleitanlage besteht im wesentlichen aus dem periskopischen Richtschützenzielfernrohr
OPS-1 der Firma Jungner und einem gleichartigen Zielfernrohr in der stabilisierten Kommandantenkuppel. Ein ballistischer Rechner
und ein Laser-Entfernungsmesser gehörten nicht zum Feuerleitsystem.
Allerdings wurde in den Zugführerpanzern ein zusätzlicher optischer
Entfernungsmesser mitgeführt. Ein Laser-Entfernungsmesser für den Richtschützen
wurde später nachgerüstet.
Wegen der Besonderheiten des Waffeneinbaus sollte die Richtanlage
mit erwähnt werden. Die Besatzung besteht aus dem Kommandanten und dem
Richtschützen, der gleichzeitig Fahrer ist. Der Kommandant, rechts im Panzer untergebracht, verfügt über eine drehbare Kuppel mit vier großen Winkelspiegeln und einem periskopischen Zielfernrohr mit intergriertem Normalsichtwinkelspiegel. das Bild zeigt den Platz des Kommandanten. Links im Bild der mechanische Richthebel für das Kommandanten-MG außen auf der Luke, es folgt das Zielfernrohr mit dem 1:1 Sichtfenster und den Okularen , direkt darunter der JoyStick für die Steuerung der stabilisierten Kommandantenkuppel und darunter die kombinierte Richt- und Lenkeinrichtung. Links am Rand der drehbaren Kuppel befindet sich in Augenhöhe eine Anzeige für die Stellung der Kuppel in Bezug zur Wanne. Die Kuppel ist in der Seite und in der Höhe über Kreisel und Servoelektromotoren stabilisiert und gewährleistet die unabhängige Beobachtung während der Fahrt und bei verschiedenen Neigungswinkeln der Wanne. Der Richtbereich beträgt in der Seite nach links und rechtes jeweils 270 Grad, damit kann die Rundumsicht gewährleistet werden obwohl sich die Kuppel nicht um volle 360 Grad drehen lässt. Mit einem mechanischen Richthebel kann der Kommandant das an der Kuppel links angebrachte 7,62 mm MG in der Höhe über das Zielfernrohr richten. Im Bild links befindet sich der Hebel und die Arretierhebel für die Richtanlege des MG unmittelbar links vom linken Richt- Steuergriff. Allerdings muß er dazu aus dem stabilisierten Beobachtungsmodus herausgehen und das MG mit dem mechanischen Visierwinkelübertrager zum Kopfspiegel verbinden. Zum elektrischen Richten der Kuppel und des Kopfspiegels nutzt er den Joystick der sich unterhalb der Okulare an seinem Zielfernrohr befindet. Notfalls kann der Kopfspiegel auch von Hand über einen Hebel an der linken Geräteseite bewegt werden. Der Kommandant kann den Richtschützen vollständig übersteuern, dazu arretiert er den stabilisierten Ausblickspiegel des Zielfernrohres und fixiert die Kuppel in Schussrichtung. Das Zielfernrohr des Kommandanten hat prinzipiell den gleichen Aufbau wie das des Richtschützen, einige Bedienelemente die nur der Kommandant für die Bedienung der Kuppel benötigt, sind zusätzlich vorhanden.
Im Beobachtungsmodus sind die Fuß-Pedale des Kommandanten hochgeklappt. Klappt der Kommandant die Pedale herunter, wird die Steuerung faktisch auf den Kommandantenplatz umgeschaltet und er kann prinzipiell alle Funktionen im Panzer alleine übernehmen. Zum Schießen kann er seine Kuppel auf die Schussrichtung der Kanone ausrichten. Sobald der Kommandant den Schalter auf "Kuppel arretieren" stellt, werden in seinem linken Okular zwei Zeiger eingespiegelt. Ein waagerechter und ein senkrechter Zeiger. Je nach Lage der Wannen in bezug zur Sichtlinie des Komandantenzielfernrohres wandern die Zeiger aus der Sichtfeldmitte aus. Sobald der Kommandant beginnt die Wanne auf das von ihm erkannte Ziel auszurichten, bewegen sich die Zeiger in die Sichtfeldmitte. Befindet sich die Sichtlinie des Kommandantenzielfernrohres parallel zur Längsachse der Wanne, werden die Kuppel und der Kopfspiegel des Zielfernrohres automatisch arretiert. Die Zeiger werden ausgeblendet und der Kommandant ist feuerbereit. Für den Kommandanten
bzw. Richtschützen/Fahrer hier eine kurze Beschreibung des Zielfernrohres.
Das Zielfernrohr mit fester Strichplatte
besitzt die Möglichkeit die Vergrößerung in den Stufen 6, 10 und 18fach
zu wechseln. Dadurch können Ziele auch auf große Entfernungen sehr präzise
angerichtet werden. Der Umschalthebel dazu befindet sich links neben
dem linken Okular. Ein Dreistufenschalter, rechts von den Okularen,
ermöglicht es einen Sonnenlichtfilter je nach Bedarf vorzuschalten. Ganz rechts
befindet sich die Justiereinrichtung. Die Strichplattenbeleuchtung kann
den Sichtverhältnissen angepasst werden. Links
im Bild die Bedienelemente links vom Richtschützenzielfernrohr
mit dem großen Bedienpult für den Laser-Entfernungsmesser. Das Strichbild ist im Prinzip wie folgt
aufgebaut. Vom Zentralkreuz nach unten folgen kleine Striche
welche die Entfernungsmarken für die Treibspiegelmunition APDS
darstellen.
Die Entfernungsmarken beginnen bei 600 Meter und gehen in 200 Metersprüngen
bis 2200 Meter (später bis 3400 Meter). Neben den
Entfernungsmarken gibt es waagerechte Striche, je einer auf jede Seite. Das sind
Haltepunktefür das Schiessen bei Seitenwind für Schussentfernungen von 2000 bis
4000 Meter, die Innenseite für 5 und die Außenseite für 10 m/sec
Seitenwind.
Das Anrichten der Ziele erfolgt im STRV-103 über die gleiche Einrichtung mit der auch der Panzer gelenkt wird. Diese kombinierte Richt- und Lenkeinrichtung ist auf den Bildern links und weiter unten zu sehen. Die Bedienelemente sind folgende. Die blau markierten Druckschalter betätigen die elektrische Abfeuerung. Über dem Abfeuerungsknopf befindet sich der Druckschalter zum automatischen Laden von APDS-Munition. Die rot markierte Leuchte am rechten Griff oben zeigt den Ladestatus "Fertig" für APDS an. Eine analoge, gelb markierte Leuchte an der linken Seite oben zeigt den Status für HE-Munition an. Der Ladeknopf, grün markiert, für HE-Munition befindet sich ganz unten. In der Mitte des Steuerkastens sind, hellblau markiert, links der Drehwahlschalter "Abfeuerungssicherung" und rechts der Drehwahlschalter "Höhenrichten gesperrt". Nach außen stehende Pfeile bedeuten "gesperrt", stehen die Pfeile nach oben ist das jeweilige System eingeschaltet. Unter den Drehwahlschaltern befindet sich der Waffenauswahlschalter für Kanone oder MG. Der Vollständigkeit halber seien die Kontrollleuchten an der oberen Gehäusekante erwähnt, von links nach rechts die Warnleuchten für den Hauptmotor, die Gasturbine, die Kraftübertragung und die Signalleuchte "Overspeed".
Die Druckschalter und Signalleuchten sind links und rechts identisch, bei modernisierten Panzern wurden deshalb beim Kommandanten in die linke Seite andere Schalter integriert, so die Bedienelemente für den Laser-Entfernungsmesser Den Aufbau der hydraulischen Richtanlage zeigt das folgende Bild. Das Richten erfolgt mit einer dem Motorad ähnlichen "Lenkstange". Diese ist um die Hochachse und die Griffe rechts und links sind auf der Längsachse drehbar. Das Drehen der Griffe um die Längsachse bewirkt eine Veränderung der Geometrie der Aufhängung der Panzerwanne und ermöglicht das Richten in der Höhe. Dazu wird Öl aus dem Hydraulikkreislauf der Stellzylinder der vorderen und hinteren beiden Schwingarmpaare umgepumpt, wodurch sich die Neigung der Wanne von -10 Grad bis +12 Grad variieren lässt. Spätere Modelle hatten wegen einer geänderten Aufhängung einen Höhenrichtbereich von -11 bis +11 Grad.
Für die Fahrt und
oder anderen Situationen kann die Wanne im Winkel von 0 oder 4 Grad arretiert
werden. Die 4 Grad Arretierung war vor allem für die Rückwärtsfahrt
vorgesehen um dem Rückwärtsfahrer ein optimales Sichtfeld zu bieten.
Eine gewisse Stabilisierung der Wanne durch die Hydraulikanlage sichert außerdem
einen relativ gleichbleibenden Neigungswinkel der Wanne auch während
der Fahrt. Gleichfalls kann die Bodenfreiheit abgesenkt und damit die
Gesamthöhe des Panzers verringert werden. Bei Betätigen des Schalters
"Niedrige Bodenfreiheit" wurde die Wanne um 12 cm abgesenkt. Vielen Dank an Dag
Patchett für die Fotos, Anders Lundström für die
Hinweise und an Peter Lau aus Singapore,
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