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9K112 KOBRA
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Überblick
Nachtsichtgeräte Zielfernrohre 9K112 KOBRA 9K116 BASTION 9K119 REFLEKS T-54 / T-55 T-55AM T-55AM2 T-62 T-64 T-72 T-72B3 M-84 PT-91 T-80B T-90S STRV-103 IKV-91 AMX-30B AMX-30B2 Centurion Chieftain Panzer 68 Panzer 68/88 Leclerc Kürassier Kürassier A2 MBT-70 M48A1 M60A3 M1A1 Leopard 1 Leopard 1A4 Leopard 2 |
Die Lenkwaffenanlage
9K112 KOBRA
der Kampfpanzer T-80B und T-64B
Die Lenkwaffenanlage
9K112 KOBRA
gewährleistet in Verbindung mit der Waffenstabilisierung und
dem elektronischen ballistischen Rechner die Feuerführung mit dem Lenkflugkörper
9M112 aus dem Rohr der Kanone 2A46M1 mit hoher Präzision aus dem Stand und
aus der Bewegung mit bis zu 30 km/h auf stehende und bewegliche Ziele
sowie auf tieffliegende Hubschrauber. Aufbau und Funktionsweise Die
Anlage arbeitet nach dem Prinzip der Funkkommandolenkung. Die
Signalverbindung vom Lenkflugkörper (LFK) zum Kampfpanzer (KPz) erfolgt automatisch durch eine
modulierte Lichtquelle im Heck des LFK. Die Lichtmodulierung
verhindert dabei den störenden Einfluss anderer Lichtquellen auf dem Gefechtsfeld.
Der LFK besitzt vier ausklappbare Auftriebsflügel und vier Steuerruder. Das Heckteil enthält den Elektronikblock, vier unter Federkraft ausklappbare Flügel und Ruder, die mit zwei Pyroladungen ausgeklappt werden, eine Führungshülse am Heck und die Hülse der Ausstoßladung. Die Führungshülse schützt den Boden des LFK vor den Treibladungsgasen, führt das Heck des LFK im Rohr und wird nach Verlassen des Rohres abgeworfen. Die Hülse der Ausstoßladung enthält ein einpolige elektrische Signalübertragungsverbindung zum LFK, der andere elektrische Pol wird vom LFK über die Führungsnasen an Masse angelegt. Der Elektronikblock empfängt die Lenksignale, dechiffriert sie und formt sie in Steuersignale um, die an die Stellmotore der Ruder weitergegeben werden. Der Elektronikblock kann beim Aufmunitionieren manuell auf eine von vier möglichen Signalfrequenzen eingestellt werden. Zusätzlich wird nach dem Laden und kurz vor dem Startimpuls eine von zwei möglichen Signalkodierungen automatisch übertragen. Die Stromversorgung des LFK erfolgt über eine eingebaute Batterie, die mit dem Startimpuls aktiviert wird. Die Ausstoßladung beschleunigt den LFK auf die Anfangsgeschwindigkeit und überträgt zusätzlich vor dem Start Kommandos von der Steueranlage an den Elektronikblock im Kopfteil des LFK. Bestandteile der Lenkwaffenanlage 9K112-1
Die Funktionsweise beim Schießen Zum
Laden und Verschießen des LFK ist die automatische Ladeeinrichtung bei eingeschalteter
Feuerleitanlage 1A33 erst nach dem zusätzlichen Einschalten des
Schalters "GTN" am Richtschützenbedienpult und dem Auswählen der
Munitionsart Lenkflugkörper "y" am
Zielfernrohr-Entfernungsmesser freigeschaltet. Zum korrekten Hochlaufen der Anlage wird
dazu der Taster für die automatische Ladeeinrichtung erst
nach 3- 4 Minuten entblockiert. Am Block GTN-11 leuchtet das grüne
Leuchtfeld „BEREIT“ auf. 1,5 Sekunden nach dem Betätigen des
Tasters der automatischen Ladeeinrichtung beginnt das Anheben der
Kassette auf die Zuführerlinie, die Zuführerkette schiebt
die beiden Teile des LFK in den Ladungsraum. Dabei rasten die
Verbindungsstellen ineinander ein und verbinden beide Teile zu einer
festen Einheit. 1,7 Sekunden nach dem Drücken des
Abfeuerungsknopfes liegt die Zündspannung an der Ausstoßladung
an und der LFK wird gestartet. Nach dem Verlassen des Rohres und dem
Abklingen der Nachbeschleunigung durch die Pulvergase klappen die
Flügel und Ruder aus. Der Zünder wird nach etwa 4 – 100 m
Flug scharf. Interessant ist, dass für das Laden der LFK die
Betriebsart SERIE der automatischen Ladeeinrichtung nicht vorgesehen
ist. Notfalls kann nach dem Laden die Hülse der Ausstoßladung
manuell
gewechselt werden, falls Zündversager eintreten. Arbeitsprinzip Es
handelt sich um ein halbautomatisches Lenksystem mit Positionsbestimmung über
ein moduliertes
Lichtsignal und Funkkommandolenkung. Die Steueranlage 9S461 bestimmt
die Winkelkoordinaten des LFK während des Fluges, formiert
Lenksignale und übermittelt sie über Funk an den LFK. Der Block der Steuersignalkette
9V387 koordiniert alle ablaufenden Schaltvorgänge in Reihenfolge
und Zeitablauf. Der Spannungsumformer PO-900 stellt die erforderlichen
Spannungen mit entsprechenden Frequenzen bereit. Gleichzeitig gehen die Signale für Höhe und
Seite an die Entfernungsprogrammmechanik im Block GTN-11. Die
Entfernungsprogrammmechanik besteht aus programmgeregelten
Potentiometern für die Signalkanäle Höhe und Seite,
die die Signalstärken zur Spannungskompensation des Signals der
Empfangskathode während der Phase des Starts und der
Heranführung des LFK an die Visierlinie verringern. Bedingt
durch den Abstand der Rohrmündung der Kanone zur Visierlinie
wird der LFK von der Empfangskathode zunächst im Randbereich
erfasst, was zu erhöhter Ausgangsspannung führt. Die
in die Unterbaugruppe GTN-22 weitergeleiteten Signale werden hier
verstärkt und ein Signal zur Berücksichtigung des
dynamischen Fehlers beim Schießen auf bewegliche Ziele addiert.
Die Signale werden an den Block GTN-14 weitergegeben, dort kodiert
und in fest getaktete Lenkimpulse für Höhe und Seite
umgeformt. Diese Signale werden im nachfolgenden Modulatorblock GTN-2
in leistungsstarke hochfrequente Impulse umgeformt und über die
Wellenleiterbaugruppe im Antennenblock GTN-12 an die Sendeantenne
weitergegeben. Im LFK werden die empfangenen Funksignale dekodiert,
in Steuerimpulse umgeformt und an die Ruderanlage weitergegeben. Ein
Kreiselkoordinator spricht entsprechenden der Lage des sich um seine
Längsachse drehenden LFK die Ruder so an, dass die Signale für
Höhe und Seite korrekte Ruderausschläge erzeugen.
1.
Schießen im Hauptverfahren. Es wird im Entfernungsbereich von
1000 m bis 4000 m verwendet. Dabei wird mit einer Rohrerhöhung
von 3 Grad in Bezug zur Visierlinie geschossen. Vor dem Abschuss wird
die optische Achse der Empfangsfotokathode elektrisch angehoben, um
die Erfassung des abfliegenden LFK zu ermöglichen. Die
Leuchtquelle im Heck des LFK wird aufgefasst und die Begleitung
beginnt. Innerhalb etwa 2,2 Sekunden, also nach 800 – 900 m, wird
die optische Achse der Empfangsfotokathode soweit abgesenkt, dass
sie wieder mit der Visierlinie übereinstimmt. 2,5 Sekunden nach
dem Abschuss wird der Erfassungsmaßstab der Steuerkontur der
Empfangsfotokathode elektronisch um das 1,6 fache verkleinert, um die
Lenkgenauigkeit zu erhöhen. Die Abtastungszone wird etwa um das
2fache enger. Der LFK wird auf den Punkt hingeführt, der mit
der zentralen Richtmarke abgedeckt wird. 2. Schießen im Verfahren ÜBERHÖHUNG. Das Verfahren wird durch Betätigen des Schalters ÜBERHÖHUNG am Richtschützenbedienpult eingeschaltet. Der LFK wird schon nach dem Abschuss mit Überhöhung über der Visierlinie geführt. Dazu erzeugt der Block GTN-11 ein zusätzliches Signal, das die Flugbahn des LFK um etwa 3 – 5 m über die Visierlinie anhebt. Erst 1,5 bis 2 Sekunden, also 600 m – 800 m, vor dem Ziel wird der LFK automatisch und gleichmäßig auf die Visierlinie abgesenkt. Im weiteren entspricht dieses Verfahren dem Hauptverfahren. Das Verfahren wird bei höherem Bodenbewuchs in der Flugbahn eingesetzt, um einen störungsfreien Flug zu gewährleisten. 3. Schießen bei Entfernungen kleiner 1000 m. Das Schießen erfolgt prinzipiell wie beim Hauptverfahren. Allerdings beträgt beim Abschuss die Rohrerhöhung in Bezug zur Visierlinie nur 0° 40''. Die optische Achse der Empfangsfotokathode wird nicht angehoben. Das Programm zur Heranführung des LFK an die Visierlinie wird nicht gestartet. Der LFK wird sofort nach dem Erfassen auf der Visierlinie zum Ziel geführt. Allgemein. Kurz vor dem Abschuss eines LFK wird eine schützende Diaphragmablende vor der Empfangsfotokathode aktiviert Sie soll eine Überblendung der Fotokathode verhindern und schwächt das einfallende Licht gleitend um das 12- bis 4-fache ab. Etwa 17 Sekunden nach dem Abschuss wird das Lenksignal durch das automatisch ausgelöste Signal "LÖSCHEN" abgeschaltet, die Lenkeinrichtung wird in die Ausgangslage heruntergefahren und ist erneut Feuerbereit. Notfalls kann die Lenkeinrichtung durch das Betätigen des Tasters "LÖSCHEN" am Richtschützenpult zu einem beliebigen Zeitpunkt in die Ausgangslage heruntergefahren werden. Um zu verhindern, dass falsche Entfernungsangaben durch die Steuerungsanlage verwendet werden, wird automatisch die letzte im Rechner gespeicherte Entfernung beim Einschalten der Munitionsart LFK sowie beim Systemsignal LÖSCHEN nach Beendigung des Lenkprogramms gelöscht. Wichtige technische Daten 9K112
Die Weiterentwicklung der Lenkwaffenanlage 9K112 ist das System 9K119 REFLEKS mit dem LFK 9M119M INVAR, das in den Kampfpanzern T-80UM und T-90 eingesetzt wird. Dieses System arbeitet nach dem Prinzip der Laserleitstrahllenkung. Die Laserleitstrahleinrichtung ist fester Bestandteil des neuen Zielfernrohr-Entfernungsmessers 1G46. Die Arbeit des Systems REFLEKS ähnelt in vielen Punkten, insbesondere in den Lenkverfahren, der beschriebenen Anlage 9K112. Allerdings wird die Lagebestimmung, Lenkkorrekturermittlung und Steuerung autonom im LFK ausgeführt. Quelle: |
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