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MILEX 2005

 

3. Internationale Ausstellung für Bewaffnung und Militärtechnik
17. bis 20 Mai 2005, Minsk, Republik Belarus

Entwicklungstendenzen bei Nachtsichtgeräten für Panzerfahrzeuge

Die MILEX_Minsk.jpgdritte internationale Ausstellung MILEX 2005 für Bewaffnung und Militärtechnik in der weißrussischen Hauptstadt Minsk war geprägt von Exponaten der Hochtechnologie. Insbesondere die einheimische Verteidigungsindustrie präsentierte modernisierte Waffensysteme mit hochmoderner Elektronik, so speziell Führungs- und Feuerleitsysteme für Flugabwehrraketenkomplexe. Großen Raum nahmen auch Baugruppen für die Modernisierung gepanzerter Kampffahrzeuge ein. Die belarussischen Firmen BELOMO und PELENG präsentierten eine Reihe neuentwickelter bzw. modernisierter Zielfernrohre für den kombinierten Tag und Nachteinsatz, die geeignet sind für die Kampfwertsteigerung von Kampfpanzern der T-Reihe und Schützenpanzer. Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang die gezeigten neuartigen Sichtgeräte-Kombinationen für die Fahrer der Kampffahrzeuge. Nachfolgend werden die wichtigesten Geräte mit ihren Gefechtsmöglichkeiten und Leistungsdaten vorgestellt.
Bei der Entwicklung der Zielfernrohre zeichnen sich drei Richtungen ab. Zum Einen werden ältere Geräte mit modernen Infrarotbildwandlern der II. und III. Generation ausgestattet. Sie ersetzen, bei geringen Beschaffungskosten, ohne 1K13_1.jpgÄnderung am Fahrzeug die bisherigen aktiven Infrarotzielfernrohre. Die zweite Richtung ist die Weiterentwicklung vorhandener, modernerer Infrarotzielfernrohre zu autonomen Tag- und Nachtkampffähigen, in zwei Ebenen unabhängig stabilisierten Zielfernrohren mit Integrierung in automatische Feuerleitanlagen. Das schließt auch die Leitstrahlfunktion für den Verschuss rohrabgefeuerter Lenkflugkörper ein. Zum Dritten wird verstärkt an der Weiterentwicklung von Wärmebildgeräten gearbeitet, wobei eng mit der französischen Firma Thomson-CSF zusammengearbeitet wird. Für viele Nachtzielfernrohre liefert die französische Firma Thomson-CSF seit langem die Wärmebildkameras. Belarussische Eigenentwicklungen wurden bisher nicht präsentiert. Es gilt aber als sicher, dass an eigenen Wärmebildgeräten bereits gearbeitet wird.

Modernisierung älterer Zielfernrohre

Das IR-Zielfernrohr TPN-3, als Nachfolger des TPN-1, ist eines der ältesten Infrarotzielfernrohre für Kampfpanzer der T-Reihe. Die Firma DIAPROJEKTOR stellte modernisierte TPN-3 aus, bei denen die ITPN-3_1.jpgR-Bildwandler der I. Generation gegen solche der II. und III. Generation ausgetauscht werden. Die Boebachtungsreichweiten im passiven Regime können so auf 1100 m (TPN-3K) bzw. 1200 m (TPN-3KS) gesteigert werden, allerdings wird im aktiven Regime auch bei Zielausleuchtung mit IR-Scheinwerfer keine höhere Reichweite als 1200 Meter angegeben. Das TPN-3K bzw KS entspricht, bis auf den moderneren Bildwandler, dem ursprünglichen Modell. Ein Austausch der bisherigen TPN-1 oder TPN-3 kann ohne nennenswerte Veränderungen an Kampfpanzern T-55, T-62 und T-72 realisiert werden. Wegen der vergleichsweise geringen Kosten, naheliegend durch Modernisierung eingelagerter Altgeräte, sollen vor allem Nutzer von Kampfpanzern der T-Reihe mit beschränktem Budget angesprochen werden.
Für die Baureihe der Zielfernrohr-Richtgeräte 1K13 wurden ebenfalls mehrere Modernisierungsmöglichkeiten vorgestellt. Die Firma PELENG und die Firma DIAPROJEKTOR bieten modernisierte Zielfernrohr-Richtgeräte 1K13 mit neuen Bildwandlern der II. oder III. Generation an. Die Reichweitensteigerungen beim Einsatz als Nachtzielfernrohr entsprechen mit 1100 m bzw. 1200 m denen des oben genannten TPN-3K / KS. Diese modernisierten 1K13 sind wie beim ursprüngliche Muster über eine mechanische Verbindung zur Kanonenwiege abhängig stabilisiert. Über den integrierten Tagkanal der Laser-Leitstrahleinrichtung 1K13-22_1.jpgfür den Lenkwaffenverschuß ist es möglich, auch am Tage das Feuer aus der Kanone zu führen, so dass das 1K13 die Funktion eines Hilfszielfernrohres übernehmen kann. Selbst Armeen mit geringem Budget könnten mit älteren Kampfpanzern der T-Reihe, bei Einsatz des 1K13, rohrverschießbare Lenkwaffen einsetzen. Die Modernisierungskosten sind auch hier vergleichsweise gering, an den Kampfpanzern sind nur geringfügige Änderungen notwendig.
Die belarussische Firma BELOMO zeigte das Zielfernrohr Richtgerät 1K13-2 BUG. Dieses Zielfernrohr-Richtgerät wird im SPz BMP-3 eingesetzt und steht zusätzlich für die Modernisierung von Kampfpanzern T-55, T-62 und T-72 zur Verfügung. Das 1K13-2 BUG ermöglicht den Einsatz der Kanonenbewaffnung bei Tag und Nacht, Lenkflugkörper können über den Tag-Kanal, nicht jedoch über den Nachtsichtkanal verschossen werden. Die Besonderheit des 1K13-2 BUG ist die unabhängige Stabilisierung der Visierlinie in zwei Ebenen, es besteht keine mechanische Verbindung zur Kanonenwiege mehr. Die Stabilisierungsgenauigkeit des 1K13-2 BUG beträgt bei 15 km/h vertikal 0,15 mrad und horizontal 0,2 mrad. Der verwendete IR-Bildwandler ermöglicht bei Nacht eine Erkennungsreichweite von 800 m im passiven und 1100 m im aktiven Regime. Optional können auch leistungsfähigere Bildwandler der nachfolgenden Generation eingebaut werden.
Die
belarussische Firma PELENG zeigte das neuentwickelte 1K13-D unter der Bezeichnung Tag/Nacht-Mehrkanalzielfernrohr, das zur 1K13-D.jpgModernisierung von T-55, T-62 und T-72 eingesetzt werden kann. Das 1K13-D wurde mit einem Laser- Entfernungsmesser ausgestattet und erhielt einen Bildwandler der III. Generation. Der Tagkanal verfügt jetzt über einen Vergrößerungswechsler (4x/8x). Der Nachtkanal mit einer 6fachen Vergrößerung gewährleistet eine Zielerkennnungsreichweite von bis zu 1200 m im passiven Modus, die Identifizierungsreichweite bei klarem, mondlosem Sternenhimmel beträgt mindestens 800 m. Der eingebaute Laser-Entfernungsmesser besitzt einen Messbereich von 100 bis 10.000 m bei einer Messgenauigkeit von ±5m. Für Kommandant und Richtschütze sind je ein Anzeigeeinheit vorhanden. Das Sichtfeld wird durch eine mechanische Verbindung zur Kanonenwiege abhängig stabilisiert. Das 1K13-D ist an den ballistischen Rechner der Feuerleitanlage angeschlossen. Entsprechend der gewählten Munitionsart, der gemessenen Entfernung und der Verkantung der Schildzapfen wird die Lage der Richtmarke korrigiert. Eine manuelle Entfernungseingabe ist möglich. Mit dieser Ausstattung wird das 1K13-D zu einem vollwertigen Hauptzielfernrohr. Im Nachfolgemuster 1K13-D-22 besitzt dieses Zielfernrohr ebenfalls eine unabhängige Stabilisierung der Visierlinie in zwei Ebenen.

Neuentwickelte Mehrkanal-Zielfernrohre

Neben den modernisierten Zielfernrohren bieten die belarussischen Firmen PELENG und BELOMO auch völlig neuentwickelte Zielfernrohre an, die sich durch hohe Komplexität und Leistungsfähigkeit auszeichnen. Diese werden für die Modernisierung von Schützen- und Kampfpanzern eingesetzt und ebenfalls international angeboten.
SOSNA-U_2.jpgGezeigt wurde von PELENG das Mehrkanal-Richtschützenzielfernrohr SOSNA-U zur Modernisierung von gepanzerten Kampffahrzeugen. Dieses Zielfernrohr verfügt über einen Tagkanal, den Kanal des Wärmebildgerätes CATHERINE der II. Generation, von der französischen Firma THOMSON-CSF, den Kanal des Laser-Entfernungsmessers sowie den Kanal zur Führung von laserleitstrahlgesteuerten Lenkflugkörpern. Das Sichtfeld ist in zwei Ebenen unabhängig stabilisiert, der mittlere Stabilisierungfehler liegt bei maximal 0,1 mrad in beiden Ebenen. Ein ballistischer Rechner steuert die Berücksichtigung der meteorologischen und ballistischen Bedingungen für das Schießen, wofür ein Satz entsprechender Sensoren mitgeliefert wird. Dabei bleibt die zentrale Richtmarke unbeweglich, Rohrerhöhung und Vorhalte werden durch gegenläufiges Ausschwenken von Kanone bzw. Turm realisiert. Zwei Monitore erlauben das Betrachten des Sichtfeldes des Wärmebildgerätes. Das ermöglicht es dem Kommandanten, unabhängig vom Richtschützen, die Führung der Hauptbewaffnung zu übernehmen. Dafür verfügt der Kommandant über ein zweites Bediepult und einen TV-Monitor für die Darstellung des Tag- und des Wärmebildkanals. Im Sichtfeld des Zielfernrohres werden die Entfernung, die Munitionsart und weitere Informationen zum Betriebszustand angezeigt. Der Messbereich des Laser-Entfernungsmessers beträgt 300 bis 7500 m bei einer Messgenauigkeit von ± 10 m. Für den Wärmebildkanal können zwei Vergrößerungen gewählt werden, als dritte Stufe kann ein 2facher elektronischer Zoom eingeschaltet werden. Der Tagkanal vergrößert wahlweise 4 oder 12fach. Mit den Lenkflugkörpern kann durch Richtschütze und Kommandant bei Tag und Nacht auf bis zu 5500 m Entfernung geschossen werden.

Das neuentwickelte Mehrkanal-Zielfernrohr RUBESH-M von PELENG ist für den Einbau als Hauptzielfernrohr in neu hergestellten und auch für die Modernisierung älterer Schützenpanzer BMP-2 vorgesehen. Das Mehrkanalzielfernrohr umfasst die Kanäle des Tagkanals, des Wärmebildgerätes, des RUBESH-M_1.jpgBMP-2_Rubesh-M.jpgLaser-Entfernungsmessers und der Lenkeinrichtung des Lenkflugkörperkomplexes KONKURS. Das Sichtfeld ist in der vertikalen Ebene unabhängig stabilisiert. Die innerhalb des Messbereichs von 500 - 6000 m ermittelte Entfernung wird automatisch in den korrekten Erhöhungswinkel umgesetzt. Lenkflugkörper können nur vom Richtschützen, bei Tag und Nacht auf bis zu 4000 m Entfernung verschossen werden.. Dazu wird das Sichtfeld der externen Lenkeinrichtung des PzAbwehrraketensystems KONKURS mit Hilfe einer am Okular der Lenkeinrichtung befestigten TV-Kamera an das Hauptzielfernrohr übertragen. Für den Verschuß von Lenkflugkörpern bei Nacht wird im Hauptzielfernrohr das Wärmebild mit der Visierlinie der externen Lenkeinrichtung synchronisiert. Der Wärmebildkanal wird über zwei TV-Monitore angezeigt, wobei sich ein Monitor am Platz des Kommandanten befindet, was ihm die selbständige Feuerführung auch bei Nacht erlaubt. Das Wärmebildmodul ermöglicht eine Beobachtungsreichweite von bis zu 8300 m bei Nutzung der Nahbereichsauflösung. Ein zusätzlicher elektronischer Zoom kann die Nahbereichsauflösung um der Faktor 2 vergrößern. Die Weitwinkelauflösung ermöglicht noch eine Beobachtungsreichweite von bis zu 3500 m.

Das von der Firma BELOMO gezeigte Mehrkanal-Zielfernrohr PPN-D SOZH wird für den BMP-3 angeboten, kann aber PPN-D_SOZH_1.jpgauch zur Modernisierung älterer Kampfpanzer T-55, T-62 und T-72 verwendet werden. Es ermöglicht den Einsatz aller Munitionsarten, einschließlich lasergesteuerter Lenkflugkörper, bei Tag und Nacht. Die Visierlinie ist in zwei Ebenen unabhängig stabilisiert, dabei beträgt der mittlere Stabilisierungsfehler bei 30 km/h höchstens 0,15 mrad in beiden Ebenen. Der integrierte Laser-Entfernungsmesser kann innerhalb des Messbereichs von 500 - 5000 m verwendet werden. Im Sichtfeld werden die wichtigsten Informationen, wie die Entfernung, die Munitionsart und die Betriebszustände angezeigt. Die Vergrößerung kann für den Tagkanal zwischen 4fach und 14fach umgeschaltet werden, der Nachtkanal vergrößert 5,5fach. Der verwendete IR-Bildwandler ermöglicht eine Beobachtungsreichweite von mindestens 800m in passiven und 1100 m im aktiven Regime. Ein aufklappbares Winkelspiegelfenster ermöglicht einen unvergrößerten Blick in Schußrichtung.

Wärmebildzielfernrohre

Die Firma PELENG zeigte das Wärmebildzielfernrohr ESSA der zweiten Generation für den Einsatz im Kampfpanzer T-90S, das eine ESSA_2.jpg Wärmebildkamera vom Typ CATHERINE-FC verwendet. Die Visierlinie ist in zwei Ebenen stabilisiert und wird durch ein neuentwickeltes internes Stabilisierungssystem vollständig mit der Visierline des Hauptzielfernrohres synchronisiert. Durch die zweiseitige wirkende Anbindung an die Visierlinie des Hauptzielfernrohres stehen beim Schießen mit dem Wärmebildzielfernrohr ESSA alle Leistungsmöglichkeiten des ballistischen Rechners wie beim Hauptzielfernrohr, z. B. dem 1G46, zur Verfügung. Der mittlere quadratische Fehler der Stabilisierung in beiden Ebenen beträgt 0,1 mrad. Das Bild wird auf Monitoren für Richtschütze und Kommandant dargestellt, dabei steht ein nahes und ein weites Sichtfeld zur Verfügung. Kampfpanzer können mit dem weiten Sichtfeld auf 4000 bis 5000 m erkannt und treffsicher bekämpft werden, mit dem nahen Sichtfeld können Kampfpanzer auf über 10 km Entfernung beobachtet werden.
In einer angepassten Modifikation wird das gleiche Gerät als ESSA-72 auch für die Modernisierung des Kampfpanzers T-72 angeboten, wobei ein eigener ballistischer Rechner für das Wärmebildzielfernrohr eingebaut wird.

ISLOCH.jpgBELOMO zeigte das Wärmebildzielfernrohr ISLOCH für die Modernisierung von Kampfpanzern T-72, das mit geringfügigen Anpassungen auch für T-55 und T-62 verwendet werden kann. Dabei soll es gegen bisher verwendete TPN-1, TPN-3 oder 1K13 ausgetauscht werden. Es wird eine Wärmebildkamera CATHERINE von der Firma THOMSON verwendet. Das Bild wird auf einem angeschlossenen Monitor angezeigt. Über einen zweiten Monitor kann der Kommandant das Feuer aus der Hauptbewaffnung von seinem Platz aus führen. Dabei verfügt der Kommandant über die gleichen Bedien- und Einstellmöglichkeiten wie der Richtschütze. Die Visierlinie wird mit einer Genauigkeit von 0,1 mrad in zwei Ebenen unabhängig stabilisisiert. Lenkflugkörper vom Typ 9M119 REFLEKS können gleichfalls auf Entfernungen bis 5000 m verschossen werden, die Wellenlänge des Laser-Leitstrahls wird dabei mit 1,06 mm angegeben. Für den Wärmebildkanal können eine Nahbereichsvergrößerung und ein Weitwinkelvergrößerung gewählt werden, als dritte Stufe kann zusätzlich ein 2facher elektronischer Zoom eingeschaltet werden.


Zusatz- und Kommandantenzielfernrohre

Am Messestand der Firma PELENG wurde ein neuentwickeltes Kommandanten-Rundblick-Zielfernrohr gezeigt. Das Gerät verfügt PELENG-Rundblickzielfernrohr_1.jpgPELENG-Rundblickzielfernrohr_2.jpgüber einen Tagkanal, einen Wärmebild- sowie TV-Kanal und einen Laser-Entfernungsmesser. Es wird eine Zielerkennungsreichweite bei einem Ziel vom Typ Kampfpanzer von nicht weniger als 3000 m bei Tag und Nacht angegeben. Das Sichtfeld ist in zwei Ebenen unabhängig stabilisiert, wobei zwischen einer 3,6 und 12fachen Vergrößerung umgeschaltet werden kann. Der Messbereich des mit einer Wellenlänge von 7,7 Mikrometern arbeitenden Laser-Entfernungsmessers beträgt 100 – 7500 m. Der Spiegelkopf besitzt einen vertikalen Schwenkbereich von -10° bis +45°, der horizontale Schwenkbereich beträgt volle 360°. Neben der Rundumbeobachtung gestattet das Rundblick-Zielfernrohr das Schießen mit allen Munitionsarten einschließlich rohrabgefeuerten Lenkflugkörpern. Das Zielfernrohr ist modulartig aufgebaut und kann modifiziert auch als erweitertes Rundblick-Zielfernrohr (rechtes Foto) verwendet werden, wobei in diesem Fall der vertikale Schwenkbereich des Spiegelkopfes -10° bis +60° beträgt. Interessanterweise sollen vergleichbare Muster zur Ausstattung des noch weitgehend unbekannten MBT BLACK EAGLE gehören, bei dem man vom eher horizontal aufgebauten Hauptzielfernrohr 1G46 zu vertikal angeordneten Zielfernrohren übergehen wird. Möglich wird diese platzsparende Bauweise vor allem durch die Integrierung der Spiegelstabilisierung unmittelbar in die Ausblickbaugruppe des Kopfspiegels. Das vorgestellte Rundblick-Zielfernrohr wird bereits für die Modernisierung des BMP-3 angeboten.

Einsatz von Low Light Level TV Modulen

Eine interessante Perspektive wird den LLTVM, also den Restlichtkamerasystemen zugewiesen. Auf der Low-Level-TV-Zielfernrohr_1.jpgAusstellung wurden einige Varianten dieser Systeme vorgestellt. PELENG stellte ein Hilfszielfernrohr auf der Basis einer Restlichtkamera vor, das für den Einsatz bei Tageslicht auf bis zu 2000 Entfernung und bei Dämmerung noch bis zu 1000 m vorgesehen ist. Das TV-Bild der Kamera wird auf zwei Monitoren dargestellt, die gleichzeitig auch für die Darstellung des Bildes eines Wärmebildzielfernrohres, wie z.B. ESSA oder dem ISLOCH, dienen können. Der konstruktive Aufbau ist extrem einfach. Die Visierlinie ist nur über eine mechanische Verbindung zur Kanonenwiege stabilisiert, die Zielentfernung wird stadiametrisch bestimmt und manuell eingestellt. Auf Grund der geringen Kosten stellt dieses Restlichtmodul eine preisgünstige Variante eines Hilfszielfernrohres dar, das zusätzlich vom Kommandanten genutzt werden kann und darüberhinaus auch noch bei starker Dämmerung einsetzbar ist.
 

Nicht unerwähnt soll der Einsatz dieser Restlichtkamerasystemen als Beobachtungsmittel für die Fahrer von ZSU-23-4 Shilka_M5 _013.jpggepanzerten Kampffahrzeugen bleiben. Dafür bietet beispielsweise PELENG ein Restlicht-TV-System mit großem LCD-Monitor an. Zum System gehören eine gepanzerte vordere TV-Kamera auf der Fahrerluke, die ein Farbbild im PAL-Format liefert und eine gepanzerte Heckkamera, die ein S/W-Bild im CCIR-Format ausgibt. Das Foto zeigt die Anbringung des LCD-Monitors, als eine Variante, an der Innenseite der Fahrerluke eines FlakPanzers ZSU-23-4-M5 SHILKA. Durch den großen Monitor sollen sich die Beobachtungsbedingungen für den Fahrer deutlich verbessern. Die Sicht unter Panzerschutz über den Monitor soll dabei nicht nur bei Dunkelheit, sonder auch am Tage die hauptsächliche Beobachtungsmethode sein, da das Sichtfeld bedeutend größer ist als bei der Beobachtung durch den Winkelspiegel. Die zusätzlich zuschaltbare Heckkamera ermöglicht auch bei geschlossenen Luken eine zielgerichtete Rückwärtsfahrt, was im Gefecht überlebenswichtig sein könnte.
Eine weitere interessante Lösung bietet die Firma BELARUS. Auf der Ausstellung zeigte die Firma ein gepanzertes Kettenfahrgestell für den FlaRak-Flak-Panzer TUNGUSKA mit einem integrierten Bordinformations- und Führungssystem. Bei diesem Modell wurden nicht weniger als vier TV-Kameras eingesetzt. Die TV-Kameras arbeiten auch bei niedrigem Beleuchtungsniveau und können als Nachtsicht-Kameras arbeiten.

Kettenbasisfahrzeug_GM-352M_018.jpg Kettenbasisfahrzeug_GM-352M_017.jpg Kettenbasisfahrzeug_GM-352M_025.jpg Kettenbasisfahrzeug _M-352M_026.jpg

Je eine schwenkbare Kamera befindet sich am Bug bzw. am Heck und je eine Kamera, mit Blickrichtung nach hinten, an der vorderen rechten und linken Kettenabdeckung. Der Fahrer verfügt über einen großen LCD-Monitor und je einen kleineren Monitor rechts und links von ihm. Auf den Hauptmonitor kann das Farbbild einer der Kameras im Großformat zugeschaltet werden. Die beiden kleineren Monitore zeigen im Regelfall die Sichten seitlich nach hinten. Das Kamerasystem soll als Hauptbeobachtungssystem bei Tag und bei Nacht genutzt werden, da es einen bedeutend besseren Überblick über das Gelände bietet, als es Winkelspiegel leisten können. Auf Foto 1 (von links) ist die Kamera am Wannebug dargestellt. Das Foto 2 zeigt die linke Seitenkamera und Foto 3 den Fahrermonitor. Dabei zeigt der linke kleine Monitor das Bild der nach links geschwenkten Bugkamera, der Hauptmonitor zeigt die Sicht der Heckkamera und der rechte kleine Monitor das Bild der rechten Seitenkamera. Foto 4 demonstriert das Leistungsspektrum des Hauptmonitors, der neben dem TV-Bild der Außenkameras auch die Fahrzeugbetriebsdaten und die Positionsanzeige des GPS-Navigationssystems darstellen kann.

 

Die Ausstellung MILEX 2005 zeigte einen interessanten Einblick in das gestiegene Leistungsspektrum der belarussischen Verteidigungsindustrie, die eng mit den traditionellen Herstellern von Kampffahrzeugen in Russland zusammenarbeitet. So finden sich gerade die gezeigten Zielfernrohre in modernisierten Kampfpanzern T-72, T-80 und T-90 sowie in modernisierten älteren T-55 und T-62 wieder. Der Trend geht klar zu hochmodernen elektronischen Baugruppen, die den internationalen Wettbewerb nicht scheuen müssen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit es gelingt mit diesen qualitativ hochwertigen Geräten potentielle Kunden zu gewinnen, deren in die Jahre gekommene Kampfpanzer der T-Reihe zur Modernisierung oder zum Austausch anstehen.

 

Kenndaten der wichtigsten Wärmebildzielfernrohre


ESSA ESSA-72 SOSNA-U Rundblick- Zielfernrohr Kommandant TISAS ISLOCH
Einsatz T-90S T-72 Panzerfahrzeuge Panzerfahrzeuge T-72 T-72 (T-62 + T-55 angepasst)
Bestimmung Zweitzielfernrohr Zweitzielfernrohr Hauptzielfernrohr Kdt-Zielfernrohr Zweitzielfernrohr Zweitzielfernrohr
Hersteller PELENG PELENG PELENG PELENG PELENG BELOMO
Land Belaruss. Rep. Belaruss. Rep. Belaruss. Rep. Belaruss. Rep. Belaruss. Rep. Belaruss. Rep.
Tag-Kanal Nein Nein Ja Ja Nein Ja
Kanal für LFK-Verschuss Nein Nein Ja Ja Nein Ja
Nachtkanal Thermal Thermal Thermal Thermal Thermal Thermal
Wärmebildkamera CATHERINE CATHERINE CATHERINE CATHERINE CATHERINE CATHERINE
Wellenlänge, mikrometer 8 – 12 8 – 12 8 – 12 8 – 12 8 – 12 8 – 12
Unabhängige Stabilisierung Visierlinie





Vertikal Ja Ja Ja Ja Nein Ja
Horizontal Ja Ja Ja Ja / 360° Nein Ja
Mittlerer Stabilisierungsfehler, mrad 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1







Bilddarstellung 2 Monitore 2 Monitore Okular, Zusätzlich Monitor für Kdt Okular Kdt Okular, Zusätzlich Monitor für Kdt Monitor, Zusätzlich Monitor für Kdt
Laser-Entfernungsmess- bereich, m Über Haupt- zielfernrohr Über Haupt- zielfernrohr 300-7500 100 – 7500 Über Haupt- zielfernrohr Über Haupt- zielfernrohr
Anschluss an automatische Feuerleitanlage Ja - - - - Ja
Eigener Ballistischer Rechner - Ja Ja Ja Ja -
Zielerkennung





Geringe Auflösung, km - 4,7 - 4,7 - 4,7 - 3,0 - 4,7 - 4,7
Hohe Auflösung, km - 11,7 - 11,7 - 11,7 - 3,0 -11,7 - 11,7

 

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Stefan Kotsch