Inhalt: |
105 mm L7
|
---|---|
[100 mm D-10]
[105 mm L7] [105 mm M68] [105 mm M-57] [115 mm U-5TS] [120 mm L11] [120 mm Rh] [120 mm F1] [125 mm 2A46] [125 mm 2A46M] [152 mm M81]
|
Die britische 105 mm Panzerkanone L7 Die 105 mm Kanone ist eine Weiterentwicklung der britischen 20pdr (83,4 mm) Panzerkanone die 1948 in die Bewaffnung der Britischen Armee übernommen und zunächst im Kampfpanzer Charioteer eingesetzt wurde. Die 20pdr war speziell für den Verschuß der neuen Hochgeschwindigkeitsmunition APDS (ein unterkalibriges, panzerbrechendes Geschoss mit abtrennbarem Unterboden) entwickelt worden. Die Bodenstücke der 20pdr und der L7 waren ursprünglich identisch. Die L7 war zunächst für den Einsatz im Kampfpanzer Centurion vorgesehen. Auf Grund ihrer überragenden ballistischen und technologischen Vorzüge wurde sie schnell zur Standardpanzerkanone in vielen Panzerbauländern der Welt. Nicht unerheblich beigetragen hat zu diesem Erfolg der Einbau dieser Kanone in den während der 50'er und 60'er Jahre neu entwickelten deutschen Kampfpanzer Leopard. Nahezu alle im Einsatz befindlichen 105 mm Panzerkanonen basieren auf der Übernahme der britischen L7. So ist sie die Standardkanone des Kampfpanzers M60 der USA, hier als Lizenzbau M68. Sie ist im schweizerischen Kampfpanzer 61 eingebaut, im israelischen Merkava sowie im STRV-103 um nur einige zu nennen. Auch gegenwärtig verfügt diese Kanone über ein Leistungspotential das ihr noch viele Jahre den Verbleib im Truppeneinsatz sichert. Die Hauptbaugruppen der Kanone sind das Rohr mit Bodenstück und Ejektor, die Wärmeschutzhüllen und die Verschlussvorrichtung mit elektrischer Abfeuerung. Das Gewicht der Kanone beträgt cirka 2900 kg. Es handelt sich um ein gezogenes Rohr mit 28 Zügen und Rechtsdrall. Die Rohrlänge beträgt 5588 mm und das Rohrgewicht 1280 kg. In der Mitte des Rohres befindet sich eine Rauchabsaugvorrichtung, der sogenannter Ejektor. Der Innenraum des Ejektors füllt sich durch den Überdruck beim Schuss über 7 Düsen mit Pulvergasen. Die Düsen sind im Winkel von 30 Grad in Richtung Mündung angebracht. Der Überdruck im Ejektor entspannt sich, nach dem das Geschoss das Rohr verlassen hat, mit cirka 500 m/sec durch die in Mündungsrichtung angebrachten Düsen. Dabei werden Pulvergase und Ladungsreste aus dem Rohr gesaugt. Das Rohr ist mit 4 Bajonettkämmen im Bodenstück befestigt. Dadurch kann das Rohr auch unter feldmäßigen Bedingungen rasch ausgebaut und gegen ein neues ersetzt werden.
Das Bodenstück nimmt einen halbautomatischen Flachkeilverschluss auf. Es hat ein Gewicht von 496 kg mit Verschluss. Der horizontal wirkende Verschlusskeil wiegt 56 kg. Die normale Rücklauflänge beträgt 280 mm. Die Abfeuerung ist ausschließlich elektrisch. Dazu wird im Verschlusskeil ein Kontaktstift gegen die Zündschraube im Patronenboden gedrückt. Für den Notfall kann mit einem Stoßgenerator beim Richtschützen die Zündenergie erzeugt werden. Eine Keilschließvorrichtung wie zum Beispiel bei den russischen Panzerkanonen besitzt diese Kanone beim Leopard 1 nicht, dazu muss der Ladeschütze mit einer Schließhilfe die Auswerferhälften zurück drücken bis sich der Keil schließt.
Die gegenwärtig verwendeten Munitionsarten
sind ein flügelstabilisiertes
Unterkalibergeschoss mit einer Anfangsgeschwindigkeit vom 1450 m/sec
und die ebenfalls flügelstabilisierte Mehrzweck/
Hohlladungsgranate mit einer Anfangsgeschwindigkeit von 1174 m/sec. In den USA und anderen Ländern wird die 105 mm L7 in Lizenz gefertigt. So wird sie in den USA als M68 bezeichnet. Sie besitzt einige Besonderheiten, wie zum Beispiel das für amerikanische Panzerkanonen typische runde Bodenstück.
|
|
Copyright: Stefan Kotsch |