
|
Das
Wärmebildzielfernrohr T01-P06 NOCTURNE
Das
russische NOCTURNE ist der Nachfolger des Wärmebildzielfernrohres
AGAVA, das in größerer Anzahl in modernisierten T-80UM eingesetzt
wurde. Das NOCTURNE erhielt vor allem eine leistungsfähigeren
Wärmebildsensor, der die Reichweite des
Gerätes
erheblich steigerte. Das NOCTURNE wurde nur in geringer Anzahl
von der russischen Firma ZENIT produziert. Im Aufbau entspricht
es dem AGAVA. Den Hauptteil bildet der Optikblock mit Wärmebildsensor
und beweglichem Spiegelkopf. Wie schon bei den bisherigen Nachtzielfernrohren
ist der Spiegelkopf in der Vertikalen mechanisch stabilisiert.
Dazu befindet sich an der rechten Gehäuseseite ein Hebelarm,
der über ein Parallelogrammgestänge über das Hauptzielfernrohr
mit der Kanonenwiege verbunden ist. Somit folgt der Spiegelkopf
allen Bewegungen der Kanone. Unten am Optikblock befindet sich
das Bedienfeld und der Videomonitor des Richtschützen. Ein Zweitmonitor
für den Kommandanten kann angeschlossen werden und ermöglicht
über die Funktionalität der Richt- und Stabilisierungsanlage
der Kommandantenkuppel 1ETs29
die Feuerführung vom Kommandantenplatz
aus. An der Geräterückseite ist die Kühleinrichtung für den
Wärmebildsensor angebracht. Der runde Übergangskegel für den
Einbau des Gerätes in der Turmdecke ermöglicht die Grobjustierung
in der Horizontalen beim Einbau oder Wechsel des NOCTURNE. Das
NOCTURNE ist an die automatische Feuerleitanlage angeschlossen
und erhält die Werte für die Rohrerhöhung und den Seitenvorhalt
vom ballistischen Rechner. Dabei wird der Wert für den Seitenvorhalt
über die horizontale Bewegung des Strichbildes realisiert. Im
Notbetrieb kann die Entfernung über das stadiametrische Verfahren
manuell ermittelt und eingestellt werden. Das Strichbild besitzt
dazu einen Basisstrich und eine obere Messmarke, mit beiden
Marken wird das Standardziel von 2,5 m Höhe vertikal abgedeckt,
wobei gleichlaufend die Schussentfernung eingestellt wird. Die
Vergößerung kann in drei Stufen verändert werden, wobei die
18fache Vergrößerung durch einen elektronisch generierten Zoom
verwirklicht wird. Vier diagonal gegenüberliegende Winkel auf
der Monitorscheibe stellen das kleine Sichtfeld dar, um nach
dem Beobachten mit großem Sichtfeld und nachfolgendem Umschalten
auf das kleine Sichtfeld das Ziel im Zentrum des Sichtfeldes
zu behalten.
  
Das Bedienfeld, im oberen
linken Bild, ermöglicht es folgende Funktionen und Betriebsarten
zu nutzen. In der oberen Schalterreihe befinden sich von links
nach rechts der Hauptschalter der Stromversorgung, der Schalter
der Okularheizung, der Umschalter POSITIV/NEGATIV für die Bilddarstellung
des Schwarz/Weiß-Bildes, die Potentiometer Schärfe und Kontrast,
und das Potentiometer für den Kontrast des Strichbildes. Die
senkrechte Schalterreihe links neben dem Monitor umfasst, von
oben nach unten, den Umschalter Automatik/Hand für die automatische
oder manuelle Entfernungseingabe. Es folgen darunter der Zweiwege-Schalter
für die Entfernungseinstellung, der Schalter für die Einstellung
der Fokussierung des Wärmebildes und ein Dreiwege -Schalter
für die Vergrößerungen 1,5fach, 4,5fach und 18fach. Rechts oberhalb
des Monitors befindet sich an der Gehäuseseite der Vierkant
zum Aufstecken des Justierschlüssels der Horizontaljustierung.
Ein baugleicher Vierkant zum justieren des Spiegelkopfes in
der Vertikalen befindet sich an der rechten Gehäuseseite direkt
an der Übergangsbaugruppe des Hebels der Vertikalstabilisierung.
Im ersten Bild ganz oben links ist der Hebel mit dem Justiervierkant
an der rechten Gehäuseseite gut zu erkennen. Am Kommandantenplatz
befindet sich ein Zweitmonitor, im oberen rechten Bild, mit
einem analogen Schalterfeld. Das rechte Bild zeigt eine Variante
des Strichbildes. Als Hauptrichtmarke dient ein zentrales Kreuz
mit Hilfsstrichen. Es wird in der hohen Vergrößerung dargestellt.
Die vier weißen Winkel stellen bei eingeschaltetem weiten Sichtfeld
das Sichtfeld der hohen Vergrößerung dar und vereinfachen die
rasche Zielauffassung nach dem Umschalten der Vergrößerung.
Die vier Winkel sind fest auf der Glasscheibe des Monitors aufgebracht.
Das NOCTURNE, als Nachfolger
des AGAVA geplant, wurde recht schnell von der weiteren Entwicklung
eingeholt und daher nicht in Serie produziert. Insbesondere
die Wärmebildzielfernrohre der belarussischen
Firma PELENG, die in Zusammenarbeit
mit französischen Firmen entwickelt wurden und bessere Leistungsdaten
aufweisen, sind für die Ausstattung der modernen russischen
Kampfpanzer ausgewählt worden.
Wichtige technische Daten
des NOCTURNE:
Beobachtungsreichweite, mindestens
|
7,5 km
|
Identifizierungsreichweite, mindestens
|
2,8
|
Spektralbereich
|
8 - 14 micrometer
|
Sichtfeld groß
klein
|
7 x 11,2° 2,1 x 3,4°
|
Sichtfeldstabilisierung
|
abhängig, 2 Ebenen
|
Anzahl Elemente der Matrix
|
256 x 512
|
Leistungsaufnahme
|
320 Watt
|
Zeit bis zur Betriebsbereitschaft
|
max 5 Minuten
|
Gewicht
|
55 kg
|
|