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ESSA
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Das Wärmebildzielfernrohr ESSAQuellen:
Russisches Patent "Feuerleitanlage", Kostruktionsbüro Uralvagonzavod,
Russland,
Niznii Tagil, 11.01.2000; Ein nicht unerheblicher Nachteil der bisher
in den T-80 und anfänglich auch im T-90 verwendeten Infrarotnachtsicht-
und Wärmebildzielfernrohre TPN-4
und NOCTURNE bzw. AGAVA
begründet sich darin, dass diese Geräte insbesondere in der
vertikalen Ebene abhängig von der Panzerkanone stabilisiert
waren. Befand sich während des laufenden Ladezyklusses der automatischen
Ladereinrichtung das Rohr der Kanone unbeweglich im Ladewinkel,
war gleichzeitig auch die Visierlinie des Nachtzielfernrohres
in der vertikalen Ebene unstabilisiert. Eine ununterbrochene
Gefechtsfeldbeobachtung war dadurch nur noch stark eingeschränkt
möglich, die Zielverfolgung unmöglich. Technisch war nämlich
der Ausblickspiegel der alten Nachtzielfernrohre über ein kompliziertes
Parallelogrammgestänge an die vertikalen Bewegungen der Rohrwiege
gekoppelt. Eine Steuerung der Vorhalte und Erhöhungswinkel über
einen ballistischen Rechner in Verbindung mit der Waffenstabilisierung
war damit nur bedingt zu realisieren und wegen der relativ geringen Sichtweite
der älteren Nachtzielfernrohre, die im Bereich der Weite des
direkten Schusses 1
lag, auch nicht unbedingt notwendig. Das ESSA besteht aus der Ausblickbaugruppe, dem Kameraträger, den Bedienpulten für
Kommandant und Richtschütze mit Monitoren und den elektrischen
und elektronischen Verbindungsbauteilen. Kameraträger und Ausblickkopf
mit integrierter Visierlinienstabilisierung werden vom weissrussischen
Unternehmen PELENG hergestellt. Die Wärmebildkamera CATHERINE-FC
liefert
die französische Firma THALES. Bild 1 zeigt das Gerät mit Ausblickbaugruppe,
Kameraträger und einen Röhrenmonitor älterer Bauart. Bild 2
erlaubt noch einen detailierten Blick auf das Wärmebildgerät,
die Kamera ist nicht eingebaut. Sie kann unkompliziert ausgewechselt
werden, wie Bild 3 zeigt. Die Kamera wird dazu lediglich im Kameraträger
verschraubt und schließt mit ihrem Objektiv oben an den optischen
Kanal der Ausblickbaugruppe an. Es ist durchaus möglich, eine
Kamera anderen Typs zu verwenden. Bild 4 zeigt einen der beiden Monitore in der älteren Röhrenbauart, Bild 5 zeigt den gegenwärtig verwendeten LCD-Monitor. Neben der mechanisch robusteren Bauart des LCD-Monitors konnte auch die Einbautiefe erheblich verringert werden. Auf dem Monitor wird das Sehefeld entweder in der kleinen oder der großen Bildauflösung dargestellt, zusätzlich erlaubt die Wärmebildkamera auch einen zusätzlichen, digital generierten Zoom. Am unteren Bildrand des Monitors sind der Status der Feuerfreigabe, die gewählte Munitionsart, die Schussentfernung und der jeweils aktive Schütze, also Kommandant oder Richtschütze, dargestellt. Ein Zugriff auf die Kontrasteinstellung befindet sich ebenfalls am Monitor. Alle weiteren Bedienelemente für das Wärmebildgerät sind an den beiden Bedienpulten, im Bild 6, angeordnet. das sind der Hauptschalter, die Taster für den Vergrößerungswechsel, der Taster für den Wechsel zwischen Normal und Negativ-Bild, um Wärmequellen entweder hell oder dunkel darzustellen, und das gemeinsame Potentiometer für Kontrast- und Schärfeeinstellung. Der Ausblickkopf des ESSA wird, wie schon bei den vorherigen Nachtsichtgeräten, durch eine gepanzerte Haube, im Bild 7, auf der Turmdecke geschützt. Unverständlich ist, dass die Öffnung vor dem Ausblickspiegel wie schon beim TPN-1 aus den 50er Jahren mit einer verschraubten Platte verschlossen wird und keine von innen bedienbare Klappe erhielt. Das erschwert die Möglichkeit, das ESSA bei Bedarf auch am Tage ständig einsatzbereit zu halten, ohne auf einen Splitterschutz zu verzichten. Das Bild 8 erlaubt einen Blick durch die Richtschützenluke des T-90S, der im Jahre 2006 noch mit dem Röhrenmonitor ausgestattet war. Im nächsten Bild 9 die gleiche Ansicht aus dem Jahr 2007, hier ist der Monitor bereits gegen einen LCD-Flachbildschirm ausgetauscht worden. Gut erkennbar ist das weiße Gehäuse der Wärmebildkamera direkt links neben dem Hauptzielfernrohr 1G46. Links von der Kamera wurden der Monitor und das Bedienpult untergebracht. Aus ergonomischer Sicht ist gerade die Anbringung des Monitors derart weit links vom Hauptzielfernrohr nicht optimal. Der Richtschütze muss zum Beobachten seinen Kopf längere Zeit in einer unnatürlichen Haltung verharren lassen, was unvermeidlich zu Ermüdung führt. Ein gemeinsames Mehrkanalzielfernrohr, solche Geräte sind in Russland längst Serienreif, wäre schon aus diesem Grund ganz sicher die bessere Wahl. Ähnlich beengte Platzverhältnisse herrschen
am Kommandantenplatz vor, wie die letzten Bilder zeigen, im
Bild 10 wieder die ältere Version mit dem Röhrenmonitor, im
Bild 11 dann schon mit dem LCD-Flachbildschirm. Übernimmt der
Kommandant die Führung der Hauptbewaffnung über das ESSA, nutzt
er den Joystick an der rechten Seite seines Beobachtungs-
und Zielfernrohres TKN-4. Auch die für den Kommandanten
gefundene Lösung zur Anbringung des Monitors ist wegen der beengten
Platzverhältnisse ein Kompromiss, auch wenn sich der Kommandantenmonitor
sicher deutlich entspannter betrachten lässt als der Richtschützenmonitor.
Wichtige technische Daten des ESSA:
(1 - Weite des direkten Schusses - ist die Schussentfernung, bei der die Höhe der Flugbahn bei angerichteter Zielunterkante die Zielhöhe während der gesamten Flugbahn nicht überschreitet. Die Weite des dir. Schusses auf 2 Meter Zielhöhe mit der Kanone 2A46 und APFSDS-Geschoss: beträgt etwa 2100 Meter
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