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PZB 200
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Das passive Ziel- und Beobachtungsgerät PZB 200Die bisher verwendeten Nachtsichtgeräte auf der Basis des infraroten Lichts besaßen einen entscheidenden Nachteil. Ihre Beobachtungsreichweite war beschränkt und konnte auch nur bei aktiver Ausleuchtung des Geländes mit einem großen Infrarot-Scheinwerfer genutzt werden. Selbst mit einfachsten Mitteln konnte aber der Strahl eines solchen Scheinwerfers beobachtet werden. So besaß das Standard-Doppelfernrohr der NVA ein vorschaltbares Filter das bei Einfall von IR-Lichtstrahlung aufleuchtete.
Deshalb entwickelte AEG ein passiv
arbeitendes Gerät das in der Lage war vorhandenes Restlicht bei Nacht
aufzunehmen und so zu verstärken, das es mit einer Videokamera aufgenommen
werden konnte. Diese Restlichtkamera arbeitete noch in einem Helligkeitsbereich
von 10 hoch -4 bis 10 Lux Lichtstärke zuverlässig. Dazu war sie
mit einem extrem lichtstarken Spiegellinsen-Teleobjektiv und einer integrierten,
hoch empfindlichen Videokamera ausgestattet. Das erzeugte Videobild wurde
über Kabel übertragen und an einem 120 x 90 mm großen hochauflösenden
Monitor angezeigt. Der Monitor war am Platz des Richtschützen angebracht,
ein Bedienpult ergänzte die Anlage. Auch für den Kommandanten
konnte ein solcher Monitor eingebaut werden. Theoretisch und technisch wäre
es möglich gewesen an jedem Besatzungsplatz Monitore anzubringen und
so die gesamte Besatzung an der Beobachtung zu beteiligen. Die Stromversorgung
erfolgte über die normale 24 Volt Bordspannung. Für das Schießen mit dem PZB konnte auch eine Korrektureinrichtung für die Verkantung der Schildzapfen genutzt werden. Auf dem linken Foto ist diese sogenannte Libelle für die Verkantungskorrektur links oberhalb des linken Richtgriffes zu sehen . Diese Libelle veränderte nur die abgebildete Visiermarke im Monitor. Somit war eine Verkantung der Schildzapfen der Kanone ausgeglichen und brauchte nicht bei der Haltepunktwahl berücksichtigt werden. Für damalige Verhältnisse war dies ein außerordentlicher Fortschritt. Im angezeigten Bild auf dem Monitor waren auch alle für das Schießen notwendigen Markierungen zu sehen. Eine Entfernungsskala war nicht vorgesehen. Der Schütze musste sich für die Ermittlung von Haltepunkt und Vorhalte die Marken im Sichtfeld einprägen. Das PZB wurde mit Hilfe des Justierpunktes auf das Hauptzielfernrohr justiert. Im unteren linken Bild ist das Sichtfeld durch das PZB zu sehen. Im rechten Bild sind rot nachgezeichnet die Entfernungsmarken für das Schießen mit KE und MZ Munition
Dank an Ulf Köppen für seine Hinweise zum Einsatz des PZB 200 und für das Foto des Richtschützenplatzes. PZB-200 TPN-1 |
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