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120 mm L11/L30A1
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100mm D-10
100 mm D-10 II 105mm L7A 105 mm M-57 115 mm U-5TS 120 mm (D) 120 mm (US) 120 mm L11/L30A1 125 mm D-81 152mm M81 |
Die Munition für die 120 mm Kanonen L11 und L30A1 Die
in den 60er Jahren in mehreren westlichen Staaten in Entwicklung
befindlichen Glattrohrkanonen zeigten zuunächst noch Schwächen im Streuungsverhalten.
Die britischen Entwickler sahen deshalb die Zukunft der britischen Entwicklung, bestätigt durch die
hervorragende ballistische Leistung der 105 mm Kanone L7,
in einer gezogenen Panzerkanone
vom Kaliber 120 mm. Auch die britischen Militärs sprachen
sich für eine Zugrohrkanone aus, weil sie der Meinung waren,
eine solche Kanone verfüge über ein breiteres Einsatzspektrum
bei einer umfangreicheren Anzahl verschiedener Geschossarten.
Insbesondere waren die britischen Militärs davon überzeugt,
dass die Quetschkopfgranate auf lange Sicht die Hauptmunitionsart
bleiben wird. Die hohe Treffgenauigkeit der Quetschkopfgranate
und ihre große Wirkung im Ziel schien den Befürwortern der Zugrohrkanone
recht
zu geben. Konsequenterweise war dann auch die Quetschkopfgranate
in beiden Golf-Kriegen die am meisten verwendetete Munitionsart
der britischen Panzereinheiten.
sowie die Treibladungen
Das unterkalibrige panzerbrechende Geschoss L15 (APDS-T) mit abspringender Führungshülse und Leuchtspur ist im wesentlichen eine Modifizierung des bereits Mitte des 40er Jahre entwickelten APDS-Geschosses für die 57 mm 6pdr Kanone, das später für weitere britische Panzerkanonen, so auch die 105 mm Kanone L7 adaptiert wurde. Das Geschoss besteht aus einer Führungshülse aus Leichtmetall mit einem Dichtungsring am Heckteil. Im hinteren Drittel umspannt ein Führungsband aus Kunststoff die Hülse, das die Führung in den Zügen des Rohres gewährleistet und den Drall auf das Geschoss überträgt. Im konisch geformten Innenboden ist das eigentliche Geschoss eingesetzt. Ein dreiteiliger Führungsring am vorderen Teil der Führungshülse fixiert und zentriert das Geschoss. Der Führungsring wird von einem weiteren Führungsband zusammengehalten. Beim Abschuß wird dieses vordere Führungsband unter der Wirkung der Drallkräfte zerstört und löst sich vom vorderen Führungsring. Die drei Teile des Führungsrings lösen sich unter der Wirkung der Drallkräfte und dem Luftwiderstand vom Geschoss, worauf der Luftwiderstand die Führungshülse abstreift. Das Geschoss setzt seinen Flug fort, die Führungsteile fallen in etwa 500 m Entfernung zu Boden. Das Geschoss selbst besteht aus einer stabilisierenden metallischen Hülle und einem Penetrator aus einer Wolframlegierung. Bei der L15A4 wurde der Penetrator mit einer Kappe versehen, um die Durchschlagsleistung zu erhöhen und ein Abgleiten an der Panzerung zu vermeiden. Die Durchschlagsleistung der L15 wird mit 355 mm Stahl auf 1000 m angegeben. Mit der verbesserten L15A4 können 450 mm Stahl auf 2000 m durchschlagen werden. Für das Geschoss L15 wurde ein Übungsgeschoss L20 mit Leuchtspur (DS-T) entwickelt, dass gleiche ballistische Eigenschaften wie das Gefechtsgeschoss besitzt, allerdings aus einem kostengünstigeren Metall für das Geschoss besteht. Außerdem wurde das L20 Geschoss so konstruiert, dass der Rohrverschleiß während der Übungsschießen erheblich gesenkt werden konnte. Bis 1100 m besitzt die L20 die selbe Flugbahncharakteristik wie die L15. Als sich zeigte, dass die Wirkung der L15 die Bekämpfung moderner Kampfpanzer nicht mehr zuliess, wurde ein flügelstabilisiertes Unterkalibergeschoss mit Treibkäfig APFSDS entwickelt. dabei zunächst das Geschoss L23 für die 120 mm Kanone L11 des Chieftain. Die effektive Schussweite beträgt 3500 m. Das Geschoss L23A1 ist eine Modernisierung mit einem verlängerten Penetrator, der eine höhere Durchschlagskraft ermöglichte. Das linke Bild zeigte ein L23 Geschoss mit der Schutzkappe am Geschossboden. Da bei der 120 mm Kanone Geschoss und Treibladung im Kampfraum getrennt gelagert sind, werden die Flügel des Geschosses durch diese Kappe geschützt. Das zweite Bild zeigt das Geschoss ohne diese Schutzkappe. Die APFSDS-Geschosse besitzen prinzipiell den gleichen Aufbau. Ein Penetrator aus einer extrem harten Metalllegierung, z.B. Wolframkarbid oder abgereichertes Uran, wird von einer stabilisierenden Metallumhüllung umgeben, an deren Ende die Flügel angebracht sind. Das Geschoss wird von einem dreiteiligen Treib- und Führungskäfig umschlossen, der an der Kontaktfläche zum Geschoss mit schrägen Nuten versehen ist. Die entsprechend spiegelverkehrt an der Geschosshülle angebrachten schrägen Nuten nehmen die Beschleunigungskräfte beim Abschuss auf und übertragen sie auf das Geschoss. Am Heck des Führungskäfigs werden die Teile des Käfigs von einem Kunststoffführungsband umschlossen, das beim Einwirken der Drallkräfte im Rohr der Kanone durchrutscht. Dadurch wird verhindert, dass der Drall auf das Geschoss übertragen wird. Die Stabilisierung im Flug wird vollständig von den Flügeln am Geschossheck übernommen. Für die 120 mm Kanone L30A1 des Challanger wurde die Weiterentwicklung L26 konstruiert, die ein vergrößertes Längen-Durchmesserverhältnis aufweist. Der Penetrator besteht aus abgereichertem Uran. Beim Geschoss L27A1 wurde das Längen-Durchmesserverhältnis nochmals vergrößert um die Durchschlagswirkung weiter zu erhöhen. Die L27, gleichfalls mit einem Penetrator aus abgereichertem Uran, wurde Anfang der 90er Jahre entwickelt und als L27A1 1999 in den Truppendienst übernommen. Die aus britischer Sicht lange Jahre als wichtigste Munitionsart
angesehene Quetschkopfgranate L31 zeigt das
erste Bild der folgenden Reihe. Diese Granate besteht aus einer
relativ dünnen Metallhülle, an deren vorderem Mundstück eine
ballistische Haube aus einem weichen Metall aufgesetzt ist.
Das Geschoss ist mit einem brisanten Sprengstoff gefüllt. Am
Geschossboden sitzt der eingeschraubte feste Treibboden sowie
ein Bodenzünder mit verzögerter Aufschlagwirkung. Beim Auftreffen
auf ein hartes Ziel drückt sich der Geschosskörper, und damit
auch die Sprengladung, auf und
vergrößert dabei die Kontaktfläche mit dem Ziel erheblich. Kurz
darauf, aber leicht verzögert, löst der Bodenzünder die Detonation
der Sprengladung aus. Auf Grund der großen Kontaktfläche mit
dem Ziel wird ein starker Impuls auf das Ziel übertragen, der
zur Zerstörung führt. Schwer gepanzerte Ziele werde dabei nicht
durchschlagen, allerdings führt das explosionsartige Ablösen
von Teilen der Panzerung an der Kampfrauminnenseite zu einer
ausreichenden Vernichtungswirkung. Zum Zeitpunkt der Einführung
dieser Granate konnten fast alle Kampfpanzer bekämpft werden.
Die HESH-Granate wurde noch in den Golfkriegen 1991 und 2003
erfolgreich eingesetzt und war sogar die am meisten verwendetet
Granate der britischen Kampfpanzer. Sie ist gegen Feldbefestigungen,
Bunker oder leicht gepanzerte Ziele sehr wirkungsvoll. Allerdings
kann die HESH-Granate gegen offene Ziele wegen der geringen
Splitterwirkung kaum effektiv eingesetzt werden. Ein weiteres verwendetes Geschoss ist die L34 SMOKE, eine Nebelgranate. Ihre äußere Gestaltung ähnelt der HESH. Der Geschosskörper ist mit einer Füllung aus weissem Phosphor gefüllt, der beim Explodieren der Granate eine starke Nebelwirkung hervorruft. Mit der L34 SMOKE sollen gefährliche Ziele geblendet werden, um ihnen Beobachtungs- und Feuermöglichkeit zu nehmen. Wegen des relativ weichen Geschosskörpers besitzt die L34 ebenfalls nur eine Anfangsgeschwindigkeit von nur 670 m/s. Für die zu verwendenden
Treibladungen
entschlossen sich die Entwickler zu einer im Panzerbau bisher
einmaligen Lösung und verzichteten völlig auf die klassische
Metallhülse mit der üblichen Zündschraube im Patronenboden.
Alle Treibladungen bestehen aus einer vollständig verbrennende
Hülle aus Textil oder hartem Zellulosematerial. Die Treibladung
L4A5, im zweiten Bild von links, ist vorgesehen zum Verschuss
der APDS-Gschosse. Sie besteht aus einem zylindrischen, vollständig
verbrennenden Mantel aus Hart-Nitrozellulose, trägt ebenfalls
am Kopfteil ein Stoffband zum herausziehen und eine Anzündladung
am Bodenteil. Wegen der vergrößerten Ladung für den Verschuss
von APDS-Geschossen besitzt die Treibladung einen vollen zylindrischen
Querschnitt. Die Treibladung besteht aus einem Bündel Röhrenpulver
von 686 mm Länge und einem Gewicht von 8,4 kg. Zwischen Treibladung
und Anzündladung ist eine trennende Lochscheibe aus Hart-Nitrozellulose
angeordnet, um die gleichmäßige Übertragung des Zündimpulsen
zu gewährleisten. Die Gesamtlänge der Treibladung beträgt 711
mm bei einem Gewicht von 9,1 kg. Die Treibladungsanzündpatrone
für die Kanone L11 ist, ganz rechtes Bild, die sogenannte TUBES
VENT ELECTRIC (TVE) vom Typ L3A1. Sie ist ähnlich einer Gewehrpatrone
aufgebaut, trägt an Stelle der Schlagzündkapsel eine elektrisch
zu zündende Kapsel am Patronenfuß. Der Elektrokontakt am Patronenboden
überträgt den Stromimpuls aus dem Kontaktstift im VENT
TUBE LOADER, dem Magazin für die Treibladungsanzündpatronen,
über einen elektrisch isolierten Draht auf die Zündladung am
Patronenfuß. Diese Ladung zündet die eigentliche Anzündladung
aus pelletartigem Pulver. Der entstehende Zündstrahl wird über
den Zündkanal im Verschlusskeil auf die Anzündladung am Bodenteil
der Treibladungsbeutel übertragen. Die L3A1 Treibladungsanzündpatrone
ist, neben der ebenfalls verwendeten, ursprünglichen L1A4 Zündpatrone,
zusätzlich auch zum Verschießen von APFSDS-Geschossen geeignet.
Aus diesem Grund wurde die L4A1 entwickelt, die sich, prinzipiell
gleich aufgebaut, jedoch zum Verschuss sämtlicher verfügbaren
Geschossarten eignet.
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