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Cadillac Gage - M1A1
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Waffenstabilisator Cadillac Gage für die Kampfpanzer M1 und M1A1 Der Kampfpanzer M1 Abrams entstand letztlich aus der gemeinsam mit Deutschland betriebenen Entwicklung des Kampfpanzers MBT 70. Ein wesentliches Element der Waffenstabilisierung des MBT 70 war die unabhängige Stabilisierung der Visierline des Hauptzielfernrohres in der vertikalen und der horizontalen Ebene bei Nachführung von Turm und Kanone auf die Visierlinie. Nach dem Abbruch der Entwicklungsarbeiten gingen die amerikanischen Konstrukteure für den neuem Standardkampfpanzer M1 einen anderen Weg. Sie verzichteten insbesondere auf die unabhängige Stabilisierung in der horizontalen Ebene. Die Gründe sind vermutlich im Ziel der Vereinfachung und der Kostenminimierung zu suchen. So entstand ein zuverlässiges und präzises Stabilisierungssystem, bei Inkaufnahme von Leistungseinbußen bei Teilparametern. Das Stabilisierungssystem des M1 ist ein elektrohydraulisches System mit unabhängiger Stabilisierung der Visierlinie in der vertikalen Ebene und Strichbildstabilisierung in der horizontalen Ebene. Die Kanone wird in der Vertikalen dem stabilisierten Kopfspiegel des Hauptzielfernrohres nachgeführt. Der Turm wird zur Realisierung von Vorhalten entgegengesetzt zu den horizontalen Bewegungen des Strichbildes verdreht. In gewissen Grenzen können Turmbewegungen in der Horizontalen, infolge Lenkbewegungen, nach dem gleichen Prinzip ausgeglichen werden, um so dem Richtschützen ein relativ ruhiges Begleiten von Zielen zu ermöglichen. Die Hauptteile sind die Ausblickeinheit des Zielfernrohres (9), der Turmkreiselblock (5), Waffenkreiselblock (6), der Erhöhungsgeber der Kanone (7), die elektrohydraulische Richtanlage in der Vertikalen (10) und in der Horizontalen (13), der Turmhauptkasten (11), die Elektronikeinheit (12), die Richtgriffe des Richtschützen (15) und Kommandant (17), der Verkantungssensor (2), der Sensor der Richtgeschwindigkeit in der Seite und weitere Baugruppen. Die Anlage ermöglicht drei Betriebsstufen: Im NORMAL-Modus werden Turm, Kanone
und Visierlinie (nur Vertikal) stabilisiert. Das Strichbild
wird in der horizontalen Ebene stabilisiert, wobei der Turm
entgegengesetzt zur Strichbildbewegung verdreht wird. Vorhalten
werden über den Feuerleitrechner und die Strichbildsteuerung
realisiert. Nur in diesem Modus ist das Schießen aus der Bewegung
möglich. Beim Stabilisieren werden Signale von Turmkreisel,
Wannenkreisel, Waffenkreisel und den Kreiseln in der Ausblickeinheit
des Zielfernrohres sowie des Waffenerhöhungsgebers an den Feuerleitrechner
gesendet. Dieser empfängt zusätzlich permanent Signale vom Windmesser,
Entfernungsmesser und vom Richtgeschwindigkeitsgeber für die
Vorhalteberechnung. Der Rechner steuert die Stabilisierungselektronik
und die Strichbildverstellung an und hält somit Turm, Kanone
und Strichbild in der Solllage. Beim Richten über die Richtgriffe
werden die Stabilisierungssignale der Kreisel und Sensoren an
die Elektronikbaugruppe elektrisch übersteuert. Gehen die Richtgriffe
in die Nulllage zurück, wird die Stabilisierung kontinuierlich
fortgesetzt. Die Stabilisierung der Visierlinie in der vertikalen
Ebene erfolgt innerhalb der Baugruppe der Ausblickeinheit des
Zielfernrohres. An den Richtgriffen muss der Sicherheitsschalter
gedrückt werden, beim Loslassen der Sicherheitsschalter wird
die Stabilisierungsanlage auf Standby umgeschaltet, Turm und
Kanone sind in diesem Fall nicht länger stabilisiert. Das
System der vertikalen Stabilisierung. Die
zentrale Baugruppe des Stabilisierungssystems ist die Ausblickeinheit
des Hauptzielfernrohres. Sie enthält einen hochpolierten Spiegel
aus einer Aluminiumlegierung, der vertikal beweglich aufgehängt
ist und durch einen speziellen Elektromotor direkt vertikal verdreht
werden kann. Zusätzlich enthält die Ausblickbaugruppe zwei Kreisel
mit zwei Freiheitsgraden,
je einen für die Vertikale und einen für die Horizontale, sowie Resolver, und Winkelgeschwindigkeitsgeber. Bei Ausfall der Feuerleitanlage kann in den Notbetriebs-Modus umgeschaltet werden. In diesem Fall werden die Signale der Kreisel in der Ausblickeinheit und der Turmkreisel abgeschaltet. Die Kanone kann hydraulisch gerichtet werden, die Stabilisierung ist nicht in Funktion. Der Kopfspiegel wird elektromechanisch an die Bewegungen der Kanone angekoppelt. Nach dem Messen der Entfernung muss die Richtmarke erneut auf das Ziel nachgerichtet werden, da der Spiegel eine neue Lage entsprechend der Entfernung einnimmt. Das
System der horizontalen Stabilisierung. Der Turm ist
über zwei Kreiselblöcke, die Stabilisierungselektronik und den
hydraulischen Seitenrichtantrieb stabilisiert. Die Visierlinie
ist nicht in der horizontalen Ebene stabilisiert. Bei Ausfall der Feuerleitanlage kann in den Notbetriebs-Modus umgeschaltet werden. In diesem Fall werden die Signale des Wannenkreisels und des Turmkreisel abgeschaltet. Der Turm kann hydraulisch gedreht werden, die Stabilisierung ist nicht in Funktion. Für notwendige Vorhalte muss der Turm nachgerichtet werden, wenn das Strichbild entsprechend der Signale des Feuerleitrechners die Position verändert. Eine
Besonderheit des M1 Abrams stellt die "Line
of Sigth Compensation" dar, faktisch eine Stabilisierung des Strichbildes
in der horizontalen Ebene. Auf eine vollwertige Stabilisierung
der Visierlinie in der Horizontalen hatten die Entwickler, wie
bereits erwähnt, aus Kostengründen verzichtet. Deshalb entschloss
man sich, das Prinzip der Stabilisierung des Strichbildes zu
nutzen. Dabei wird nur das Strichbild stabilisiert, das Sichtfeld
wird in horizontaler Ebene nur durch den Turm stabilisiert.
Der wesentlichste Nachteil besteht, insbesondere auf größere
Entfernungen, in einer geringeren Bildauflösung im Okular infolge
der relativen seitlichen Bildbewegung. Das hydraulische Richtsystem umfasst
den Höhenrichtzylinder und den Hydromotor des Seitenrichtantriebes
sowie die Hydraulikversorgung. .
Der notwendige Arbeitsdruck von 105 bis 119 kp/cm2 wird von einer
Pumpe am Haupttriebwerk als permanenter Druckstrom bereitgestellt. Ein Druckmesser links
vom Hauptzielfernrohr zeigt den aktuellen Druck an. Das System
fasst 75,7 Liter Hydrauliköl. Im Notfall kann ein über die
Bordspannung elektrisch betriebenes System eine gewisse Zeit
den erforderlichen Druck sicherstellen. Ein Großteil der Kampfpanzer
ab Version M1A1
ist zusätzlich mit einem Hilfsgenerator am Turmheck ausgestattet..
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Copyright: Stefan Kotsch |