Hier eine kurze
Darstellung verschiedener Projekte und Prototypen
Ladeautomat
des MBT 70 Projekts (Deutschland, USA) Im Rahmen der
Entwicklung des "Hauptkampfpanzer 70" sollte neben einer
152 mm Kombinationswaffe
auch ein Ladeautomat zur technischen Ausstattung gehören
.
Die
Hauptbaugruppen sind ein Ansetzer mit zwei rücksteifen
Ketten (1), die elektronische Steuerung (2) , der
Ansetzerantrieb (3), die Befüllstation Heck (4), der
Munitionsbehälter als Bandmagazin mit eingehängten
Munitionsrohren (5), hydraulische Steuerventile (6), das
Teleskopladerohr (7), die Befüllstation im Kampfraum (8) und
der Magazinantrieb (9). Neben der patronierten Munition war
vorgesehen, auch Panzerabwehrlenkraketen vom Typ Shillelagh in
das Magazin unterzubringen und mit dem Automaten zu laden. Das
Magazin war ein Bandlader mit einem Fassungsvermögen von 26
Schuss, das Auf- und Entmunitionieren konnte von Außen
und von Innen erfolgen. Weitere 24 Schuss waren im Kampfraum
untergebracht. Das Zuführen in den Ladungsraum der 152 mm
Glattrohrkanone erfolgte mit einen Teleskoprohr und einem
Kettenansetzer. Die Entwicklung wurde letztlich unter anderem wegen
der zu hohen Komplexität des Projekts aufgegeben.
Projekt Neuer Kampfpanzer NKPz (Schweiz) In
der Schweiz wurden Entwicklungsarbeiten geführt mit dem Ziel,
die Schweizer Armee mit einem neuen, zukunftsorientierten
Kampfpanzer auszurüsten. Federführend war beim Projekt
"Neuer Kampfpanzer" die Firma Contraves. Die
Gesamtkonzeption sah einen Panzer mit vorn liegendem Triebwerk und
Getriebe und 120 mm Glattrohrkanone mit einem Ladeautomaten in der
Panzerwanne vor. Wegen der sich hinziehenden Entwicklungsarbeiten
bei hohen Risiken und überdurchschnittlichen Kosten wurde die
Entwicklung letztlich am 03. Dezember 1979 eingestellt
.
Der Ladeautomat bestand aus folgenden
Hauptbaugruppen: zwei Magazine (6) mit einem Fassungsvermögen
von jeweils 22 Schuss, unter jedem Magazin eine Einrichtung zum
Entnehmen der Granatpatronen und zum Transport bis unter den
drehbaren Boden des Turmkorbes (9) wo sie aufgenommen und in die
Ladeposition unter den Ausgabefenstern im Turmboden gedreht werden,
zwei unabhängige Ladearme (10) welche die Granatpatronen
ergreifen und hinter das Bodenstück der Kanone heben sowie ein
Ansetzer der die Patronen in den Ladungsraum der Kanone schiebt.
Projektstudien
zur Modernisierung des Leopard 2 (Deutschland) Im
Rahmen der Entwicklungsarbeiten zur Modernisierung des Leopard 2 und
weiterführend für seinen Nachfolger wurden auch von
deutscher Seite zahlreiche Experimentierlader gebaut und getestet.
Es gab Versuche mit Ladern im Turmheck in verschiedensten
Ausführungen und mit Ladern in der Panzerwanne. Realisiert
wurde zur Zeit noch keines der Projekte. Einerseits bestehen
verantwortliche Militärs noch auf dem 4-Mann-Konzept,
andererseits setzten die finanziellen Möglichkeiten äußerst
enge Grenzen. Mit Einbau einer zukünftigen Kanone mit größerem
Kaliber dürfte auch beim Leopard kein Weg am Lader vorbeigehen.
Ladeautomat
des leichten Panzers AGS (USA) Der Leichte Panzer AGS verfügt
über einen
Lader ähnlich dem des russischen Schützenpanzers BMP-1. Im
Zweimannturm befindet sich auf der linken Seite der gesamte Aufbau
des Ladeautomaten. Im Bandmagazin befinden sich 21 Patronen, weitere
9 Patronen sind im Kampfraum untergebracht. Die senkrecht im
Bandmagazin stehenden Patronen werden nach dem Ladebefehl solange
vorbewegt bis die ausgewählte Patrone am Ladearm steht. Dann
wird sie vom kurz nach hinten gedrückten Ladearm mit seinen
Ladeschalen erfasst und geklammert. Der Ladearm wird angehoben,
befindet er sich in seiner obersten Stellung, wird die Patrone mit
dem Ansetzer in einem Zug in den Verschluss eingeführt.
Die Automatik ermöglicht eine Feuergeschwindigkeit von 12 Schuss
pro Minute Der Lader ist von der zweiköpfigen Turmbesatzung
komplett durch ein Panzerschott isoliert. Das erschwert allerdings
auch die Möglichkeiten bei Ausfall rasch von Hand zu laden,
bzw. Störungen zu beseitigen.
Ladeautomat für den M1 "Abrams"
(USA) In Zuge der Entwicklungsarbeiten am M1 wurde natürlich
auch in Richtung der Ausrüstung mit einem automatischen Lader
für die 120 mm Kanone gearbeitet. Eine Variante soll hier
vorgestellt werden. Es handelt sich um einen elektrisch
angetriebenen, vollautomatischen Lader mit variablen Ladewinkel, der
unkompliziert in die vorhandenen M1 integriert
werden kann. Das Magazin nimmt 34 Patronen in einem Doppelband auf,
was zur effektiven Raumausnutzung beiträgt. Die Patronen werden
zu einem Ausgabefenster gefördert das durch die kleinere
Öffnung im Vergleich zum bisherigen großen Panzerschott
wesentlich mehr Sicherheit bietet. Die Druckentlastungsabdeckungen
auf dem Turmheck über der Munitionsablage, die im Falle einer
Explosion der Munition den Druck nach oben freigeben, bleiben
erhalten. Die Munitionszuführeinrichtung befindet sich
unmittelbar hinter dem Rücklaufbereich der Kanone und besitzt
drei Freiheitsgrade. Sie entnimmt die Patrone aus dem Magazin,
orientiert die Patrone in Zuführrichtung und kann sie bei
beliebigen Erhöhungswinkeln zwischen - 3 Grad und + 10
Grad in das Patronenlager der Kanone zuführen. Der kompakte
Lader kann bis zu 12 Patronen in der Minute laden. Dadurch ist es
möglich den maximalen Nutzen aus dem erreichten
Entwicklungsstand der Feuerleitanlagen und dem "digitalisierten
Schlachtfeld" zu ziehen.
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