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Leclerc

Ladeautomat des Leclerc

Der französische Kampfpanzer Leclerc ist der Nachfolger des über einige Jahrzehnte im Truppendienst befindlichen AMX-30. Ende der 70er Jahre begann man seinen Nachfolger zu planen. Die Entwicklung bei GIAT begann dann in den frühen 80er Jahren und erreichte ihren Höhepunkt mit der Erprobung der ersten Prototypen 1987. Die Serienproduktion begann Anfang der 90er Jahre. Mit ihm beschritten die französischen Konstrukteure erneut neue Wege in dem sie ihn neben weiteren modernsten Geräten und Baugruppen mit einem automatischen Lader für die Kanone ausstatteten. Damit ist er der bisher einzige westliche Kampfpanzer der sogenannten vierten Nachkriegsgeneration mit einer solchen Baugruppe, der im aktiven Truppendienst steht.

Leclerc

Er ist bewaffnet mit einer französischen 120 mm Glattrohrkanone von 52 Kaliberlängen. Sie ist kompatibel mit der deutschen 120 mm Munition und der 120 mm Munition der US M256 Kanone. Zwei Munitionsarten befinden sich im Kampfsatz, ein Unterkalibergeschoss mit einer Anfangsgeschwindigkeit von 1750 m/s und eine Mehrzweckgranate (Hohlladung-Splitter) mit einer Anfangsgeschwindigkeit von 1170 m/s. Insgesamt befinden sich 40 Granaten im Kampfsatz. Davon sind 22 Granaten im Magazin des automatischen Laders untergebracht und weitere 18 Granaten befinden sich in der Wanne vorn rechts neben dem Fahrer.

Kampfpanzer Leclerc - Unterbringung der Bereitschaftsmunition in der WanneDer Leclerc besitzt einen elektromechanisch angetriebenen Ladeautomaten mit konstantem Ladewinkel und einem Bandmagazin im Turmheck. In das Magazin kann jede Art von 120 mm Munition aufmunitioniert werden. Das Magazin wird manuell mit 22 Patronen wahlweise von außen oder aus dem Kampfrauminneren heraus aufmunitioniert. Weitere 18 Patronen befinden sich in einer trommelartigen Munitionsablage in der Wanne rechts neben dem Fahrer. Im linken Bild ist im rechten Teil diese Ablage zu sehen. Zum Drehen während der Entnahme von Munition dient die Handkurbel in Zentrum an der Frontseite der Ablage. Die Ziffern am feststehenden Teil des Turmdrehkranz erleichtern übrigens dem Richtschützen die Bestimmung der Turmstellung nach dem Uhrzeitprinzip, ein entsprechender mitdrehender Zeiger befindet sich am Richtschützenplatz.
Das Magazin ist im Turmheck mit Panzerungselementen abgedeckt, die im Falle einer Explosion der Munition den Druck nach oben entweichen lassen und so den Schutz der Besatzung gewährleisten. Die Patronen sind mit einem Strichcode versehen der von einem Sensor des Laders ausgelesen werden kann. Die Steuerelektronik stellt so fest, ob sich die gewählte Munitionsart vor dem Zuführermechanismus befindet. Dadurch kann eine beliebige Reihenfolge beim Aufmunitionieren gewählt werden. Außerdem vereinfacht dies die Möglichkeiten später andere Munitionsarten zu verwenden und die Feuerleitanlage anzupassen.

frazösische APDFSF MunitionBandmagazin des Leclerc
Patronen mit BAR-Code für die automatische Munitionssortenauswahl, rechts der ausgebauter Bandlader

Das Foto oben zeigt die Baugruppe des Bandmagazins von hinten gesehen. Links sind der elektrische Antrieb und  die Anschlüsse der Stromversorgung zu sehen. Rechts erkennt man die Kühlrippen des Blocks für die Anbindung an das Datenverarbeitungssystem der Feuerleitanlage. Links unten neben diesem Block ist die Tastatureinheit für die Bedienung von Außenbord zu sehen.Sie ist über eine Luke am Turmheck zugänglich.

Nach dem Abfeuern  und Auswerfen des Hülsenstummels geht die Kanone automatisch in einen Ladewinkel von 1,8 Grad über und wird gezurrt damit die nächste Patrone geladen werden kann.  Der Hülsenstummel fällt in einen Hülsenfangkorb dessen Öffnung  sich  hinter dem Bodenstück am Turmdrehkranz befindet. Für den eigentlichen Ladevorgang wird der Abstand zwischen Ladeautomat und Bodenstück mit einer teleskopartigen Ladeschale überbrückt. Der Ladevorgang dauert cirka 5 Sekunden bis zur Feuerbereitschaft. Wahlweise kann ein Betriebsmodus gewählt werden bei dem nach dem Schuss eine weitere Patrone der gleichen Munitionssorte automatisch nachgeladen wird. Die Feuerbereitschaft, die gewählte Munitionssorte und der eingestellte Lademodus werden zusätzlich im Sichtfeld des Hauptzielfernrohres und im Rundblickzielfernrohr des Kommandanten angezeigt. Der Lader ist in der Lage eine sehr hohe Schussfolge von 12 Schuss pro Minute zu gewährleisten.
Im linken Bild ist die Luke für das Aufmunitionieren des Bandladers zu sehen. Rechts oben in der Luke die Öffnung zum Befüllen der Munitionskassetten. Rechts unten befindet sich die Bedienungstastatur für die Steuerung aller Funktionen des Bandladers. In Verbindung mit der
automatischen Feuerleitanlage soll es der Besatzung möglich sein, innerhalb 30 Sekunden sechs vorausgewählte Ziele zu bekämpfen.

Schnittbild des Leclerc

Einen großen Dank an Stefan Ließ von Kampfpanzer.de für die zusätzlichen Fotos und Informationen

 

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Stefan Kotsch