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Überblick

Automatische Ladeeinrichtungen für Panzerkanonen
Übersetzung

Spezialisten sind der Ansicht, daß die Erhöhung der Feuermöglichkeiten der Panzer in der heutigen Zeit und auch in der Zukunft erreicht werden kann durch die Vervollkommnung der traditionellen Kanonen auf dem Weg der Kalibervergrößerung und den Übergang zu glattrohrigen Konstruktionen. Allerdings führt das zu einem Anwachsen der Masse und Ausmaße der Panzer, zu Schwierigkeiten beim Unterbringen des Kampfsatzes an Munition im Kampfraum, außerdem führt es zur Verlängerung der Zeit zum Laden, besonders beim Schießen aus der Bewegung. Eine Lösung bietet sich mit dem Einbau von automatischen Ladeeinrichtungen an. Die Entwicklung zukünftiger Panzer mit offenliegender Bewaffnung ist nach Meinung der Fachleute ohne diese unmöglich. Der Einbau eines Ladeautomaten führt zu einer wesentlichen Erhöhung der Feuergeschwindigkeit, zu einer möglichen Verringerung der Abmaße des Panzers und zur rationelleren Ausnutzung des gepanzerten Innenraumes zugunsten eines besseren Schutzes. Außerdem besteht die Möglichkeit der Vergrößerung der Munitionsbeladung durch kompaktere und rationellere Unterbringung des Kampfsatzes geteilter Ladungen sowie die Möglichkeit der Verringerung der Munitionsnomenklatur.
Gegenwärtig werden die Konstruktionsarbeiten mit dem Ziel geführt, die optimalste Variante des Aufbaus von Ladeautomaten zu ermitteln und sich einen Überblick über Vor- und Nachteile zu verschaffen. Dabei werden folgende hauptsächliche taktisch technische Forderungen gestellt: Das Laden muß parallel zu anderen Operationen der Vorbereitung des Schießens erfolgen; es müssen Reserveeinrichtungen vorhanden sein, die das halbautomatische oder manuelle Laden der Kanone aus den mechanisierten Munitionshalterungen sicherstellen; bei ausreichendem Raum der Munitionshalterungen sollen Ausmaße und Masse der Elemente des Systems minimal sein; hohe Zuverlässigkeit und Überlebensfähigkeit (nicht geringer als die der Hauptelemente des Waffenkomplexes); die Vereinbarkeit der Elemente des Ladeautomaten mit anderen elektrischen und elektronischen Systemen des Panzers; Ökonomie des Energieverbrauches; die Möglichkeit des Aufmunitionierens verschiedener Granatarten aus Munitionstransportfahrzeugen ohne Absitzen der Besatzung vom Panzer. Spezialisten halten diese Forderungen in verschiedenen kompositionell konstruktiven Schemen von Ladeautomaten für realisierbar. Ungesehen der verschiedensten Ansichten zum Konstruktionsschema gibt es zu den grundsätzlichen Forderungen vergleichbare Wege. So gehört zum System eine Speichereinrichtung mit Eingabe der in der mech. Munitionshalterung enthaltenen Anzahl und Typen der Munition. Es muß möglich sein die erforderliche Munition auszuwählen und sie in die Ladelinie zu überführen, bei nachfolgender Zuführung in den Ladungsraum der Kanone und gleichfalls die Entfernung des nichtverbrennenden Teils des Treibladungshülse.

Ausgehend von der Lage der mechanisierten Munitionshalterung im Panzer unterscheiden die Fachleute drei Hauptschemen von Ladeautomaten: 1. im Turm, unbeweglich hinsichtlich der Kanone (unter dem sich bewegenden Teil des Turms oder auf einer Basis mit dem Turm), 2. unter dem Turm, 3. in der Wanne des Panzers.
Ladervarianten Schema 1Wenn sich die mech. Munitionshalterung im Turm befindet (l. Schema), dann ist sie in der Regel ausgeführt in der Art eines Trommelmagazins und besitzt die Möglichkeit sich im Verhältnis zur Kanone zu drehen oder sich zu Rohrwiege bezogen zu drehen. Das Magazin führt den Schuss in die Ladelinie, das Herausziehen aus der Trommel und das Zuführen sichern spezielle Manipulatoren. Diese können ausgefertigt sein in der Art eines Rohres das im Turm befestigt ist und sich in der Horizontalen verschieben kann um den Schuss aus der Trommel zu entnehmen und in die Zuführlinie zu überführen. Auch für das Auffüllen der Trommel arbeitet das Rohr pendelartig um die Längsachse des Turms. Zu den Vorzügen zählen die verhältnismäßige Einfachheit, die Unnötigkeit die Kanone in einen Ladewinkel zu überführen und die Übereinstimmung der Lage der Kanone mit der Visierlinie. Jedoch finden Systeme diesen Typs wegen einer Reihe ernsthafter Mängel keine breite Anwendung: die Notwendigkeit großer Turmausmaße für den Einbau der mech. Munitionshalterung und eine Begrenzung des Richtwinkels in der Vertikalen, die Komplizierung der Bedingungen für die Stabilisierung wegen der größeren Masse des schwingenden Teils, außerdem wird das Gleichgewicht der Kanone in dem Maß des Verbrauchs an Munition aus der mech. Munitionshalterung gestört.

  Größere Perspektiven haben nach Meinung der Fachleute die Ladeautomaten des zweiten Schemas. Hier sind die mech. Munitionshalterungen in der hinteren Nische des Turms in der Art eine horizontalen Transportbandes untergebracht. Auf diesem sind Halteschalen befestigt in denen sich Granate und Treibladung befinden. DLadervarianten Schema 1 und 2iese Schalen können Rohre mit Fixatoren zu Befestigung der Munition sein. Der Zuführmechanismus besitzt einen Kettenzuführer. Eine der Varianten dieses Systems besitzt zwei mechanisierte Munitionsablagen, für den Munitionssatz der ersten und für den der zweiten Reihe. Beide sind als ""Gurt"-Transporter ausgeführt. Die Munitionsablage der ersten Reihe befindet sich horizontal in der hinteren Turmnische, die der zweiten Reihe in der Panzerwanne. Auf den Gurten der Munitionstransporter sind Kassetten mit speziellen Greifern befestigt, die die Granate fixieren und das Herausziehen aus der Kassette sicherstellen. Der Munitionssatz der ersten Reihe ist vom Kampfraum durch eine gepanzerte Schleusentür isoliert. Die Munition kann in dieser Ablage parallel zur Turmlängsachse untergebracht sein (Granatkopf zur Turmmitte oder zum Heck), Zeigt der Granatkopf zum Turmheck, dann läßt sich die isolierte Munitionsablage relativ einfach mit einer Einrichtung versehen die im Falle einer Explosion der Munition den entstehen Druck nach außerhalb des Panzers entweichen läßt. Das soll eine Gefährdung der Besatzung bei einem Treffer in der Munitionsablage der ersten Reihe verhindern. Es sei erwähnt, daß das Laden der Kanone in diesem System nur aus der Ablage im Turm möglich ist. Die in der Munitionsablage der zweiten Reihe befindliche Munition ist zum Nachmunitionieren der Ablage in der Turmnische oder zum Laden von Hand vorgesehen. Fachleute verweisen darauf, daß sich günstige Bedingungen für die Verwendung moderner Mechanismen für die Bereitstellung und Zuführung ergeben wenn sich mech. Munitionsablage und Ladungsraum auf einer Ebene befinden. Solch ein Mechanismus kann ausgeführt sein in der Art eines Rohres das die mech. Munitionsablage während des Ladezyklusses mit dem Bodenstück der Kanone verbindet. Zum Laden wird die Kanone automatisch in den Ladewinkel überführt, danach öffnet sich die Schleusentür zur Munitionsablage und der Manipulator geht in seine Arbeitsstellung, zieht die Granate aus der Kassette und führt sie in den Ladungsraum ein. Nach dem Schließen des Verschlusses geht der Manipulator in die Ausgangslage zurück, die Schleusentür schließt sich und die Kanone nimmt ihre entsprechende Lage bezüglich der Visierlinie ein. Ist die Munition mit dem GLadervariante Schema 2ranatkopf in Richtung Turmheck untergebracht, dann wird der Manipulator in Form eines drehbaren Tisches ausgeführt. In diesem Fall wird die Granate nach dem Herausziehen herumgedreht und dann in die Ladelinie, mit dem Granatkopf nach vorn, überführt. In einer weiteren konstruktiven Lösung befinden sich zwei Gurttransporter, vom Kampfraum abgeteilt, in der Turmnische. Beide können dem Manipulator Munition zuführen. der sie dreht und mit dem Kopfteil zum Bodenstück zuführt. In anderen Entwicklungen befindet sich der Munitionsatz der ersten Reihe im Winkel zur Turmlängsachse in der Ablage (fischgrätenähnlich oder fächerförmig). Solche Ablagen ermöglichen eine optimale Ausnutzung des Raumes der Turmnische, führen aber zu einer Komplizierung der Konstruktion des Mechanismus der Munitionsheranführung. Fachleute sind der Ansicht, das diese Variante im Vergleich zu anderen Lösungen eine Reihe von Vorzügen besitzt. Dazu gehören günstige Bedingungen für die Stabilisierung der Kanone, einfache "Bahn" der Zuführung der Munition zur Ladelinie sowie genügender Schutz der Besatzung bei Explosion der Munition in der Heckablage. Außerdem ist diese Lösung gut an das automatische Beladen aus einem Transport-Ladefahrzeug anzupassen. Allerdings hat diese Variante auch eine Reihe Mängel. Das sind die großen Abmaße des Turms in Breite und Höhe; die Kompliziertheit der Stabilisierung infolge der Veränderung der Turmträgheit bei Abnahme der Anzahl der Granaten in der Munitionshalterung; Notwendigkeit eines recht geringen Ladewinkels, was die Gefahr der Bodenberührung der Kanone bei Geländefahrt in sich birgt und konstruktive Probleme wenn die Munition in den Halterungen der Turmnische schräg zur Längsachse angeordnet ist oder mit dem Granatkopf zum Heck zeigt.

  Großes Interesse besteht an der Entwicklung eines Ladeautomaten der nach dem dritten Schema aufgebaut ist - untergebracht in der Panzerwanne. Die meisten Varianten dieses Ladeautomaten sind ausgeführt in der Art eines Kettentransporters ähnlich eines Patronengurtes. Dieser Transporter kann Ladervarianten Schema 3bei senkrechter Unterbringung der Munition in der Kampfraumhälfte des Ladeschützen angeordnet sein oder in der waagerechten Lage, dabei ist der Transporter abgesetzt von der Längsachse der Kanone. Im ersten Fall sind die Mechanismen zur Heranführung und Zuführung der Munition an der Wiege der Kanone befestigt. Das gewährleistet die Entnahme der Munition aus der senkrechten Lage, ihre Drehung parallel zur Ebene der Kanonenlängsachse, das Überführen in die Ladelinie und das Zuführen in den Ladungsraum. Im zweiten Fall wird vorgeschlagen, einen im hinteren unteren Kampfraum angebrachten Manipulator zu nutzen. Dieser könnte eine hydraulisch angetriebene Teleskopstange sein. Im hinteren Teil des Turms befindet sich ein Gelenkstück zur Führung eines Gleitstückes am Teleskoparm. Das Gleitstück ist am oberen Teil der Teleskopstange befestigt während die untere Hälfte im Kampfraum befestigt ist. Die Ausgangslage der Teleskopstange befindet sich auf der Ladelinie in äußerst vorderer Lage. Bei der Auswahl der Munition aus dem Transporter ergreift sie der Gleitkopf unter Wirkung der Teleskopstange, hebt sie auf die Zuführlinie und dann erfolgt das Zuführen durch verkürzen der Länge der Stange. Dieses Schema sichert eine genügende Einfachheit, hat aber den Nachteil eines recht geringen Fassungsvermögens des Transporters. Dessen Vergrößerung ist möglich wenn er außerhalb des Kampfraumes, in der vorderen Hälfte der Wanne untergebracht wird. Der Transporter wirkt auf drei Wegen, er bewegt die Munition auf die Ladelinie, die Entnahme aus dem Transporter und deren Anheben auf die Zuführlinie gewährleistet ein spezieller Mechanismus der sich halb unter dem Kampfraum befindet. Dieser Mechanismus kann sich unabhängig vom Turm drehen. Die Entnahme der Munition aus dem Transporter, ihre Heranführung unter dem Kampfraumboden und das Anheben auf die Zuführlinie gewährleistet eine hydraulische Teleskopstange wie sie bereits beschrieben wurde. Wegen des unter dem Turmdrehpunkt befindlichen Schleifringübertragers muß die Munition parallel zur Längsachse der Panzerwanne an deren Seiten bewegt werden. Außerdem befindet sich das Ausgabefenster am Boden des Kampfraumes. Insgesamt verkompliziert das den Weg der Zuführung der Munition und verlängert die Zeit für einen Ladezyklus. Einfacher ist eine Variante bei der sich die Munition in einem Drehtransporter im inneren Schulterteil des Turms oder in Art eines Magazins unter dem Kampfraumboden befindet. In diesem Fall vergrößert sich die Anzahl der Granaten im Transporter bedeutend. Fachleute glauben das diese Anordnung breite Anwendung finden wird. Sie läßt sich einfach in Panzern mit klassischem Aufbau realisieren. Größere Möglichkeiten bietet der Einbau in einen turmlosen Panzer. Kennzeichnend für dieses System sind einfach Bedingungen für die Stabilisierung der Kanone und des Turms, Möglichkeiten der Verkleinerung der Turmausmaße, eine bedeutend einfachere Konstruktion des Mechanismus zur Anhebung und Zuführung der Munition, besserer Schutz der Munition durch Unterbringung an einem weniger verwundbaren Platz in der Wanne und ein ausreichendes

Fassungsvermögen des Transportbandes. Im Zentrum der Mängel steht hier vor allem die Kompliziertheit des Schutzes der Besatzung bei Explosion der Munition und eine gewisse Verlängerung des Ladezyklusses.
In der Zukunft werden Ladeautomaten unabdingbar. In vielen panzerbauenden Staaten werden Muster zukünftiger Panzer mit aus der Wanne herausgenommener Hauptbewaffnung entwickelt bei denen solche Systeme zwangsweise dazu gehören. Am einfachsten ist eine Konstruktion bei welcher der Ladeautomat auf einer drehbaren Plattform gemeinsam mit der Kanone angeordnet ist. Dieser Aufbau sichert hohe eine hohe Feuergeschwindigkeit, hat aber den Nachteil, die Überlebensfähigkeit bei Treffern zu senken. Deswegen hält man es für günstiger die Munition an geschützten Plätzen unterzubringen. zum Beispiel im Heck des Panzers. Hier befindet sich auf der Waffenplattform nur der Manipulator.

 

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